Stadt: Bremen

Beginn: 2015-12-11

Ende: 2015-12-12

URL: http://www.fb10.uni-bremen.de/iia/pdf/Tagungsprogramm_Genre_und_Gender.pdf

Zwischen den Konzepten von Genre und Gender existieren enge Verbindungen. Sowohl Gender als auch Genre sind begrifflich bekanntlich aus dem Wort ‚genus’ abgeleitet, und als diskursive Größen wirken beide regulativ auf Medienproduktionen sowie auf deren Zirkulation, Rezeption und Analyse ein. Den Schnittstellen und Spannungsfeldern zwischen Gender und Genre, ihren epistemologischen Verbindungen und wechselseitigen Verflechtungen sowie den praktischen Effekten auf mediale Phänomene durch Regime von Geschlechterordnungen soll im Rahmen der zweiten Jahrestagung der AG Genre Studies der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) nachgegangen werden. Anknüpfungspunkte sind hierbei vor allem drei komplementäre Ansätze, welche als Leitlinien für den interdisziplinären Dialog der Tagung über die Wechselbezüge von Genre und Gender dienen: Judith Butlers Einsichten über die Performativität von Gender und die Konstruktion des „gendered, sexed, desiring subject“ durch „regulative discourses“; Teresa de Lauretis’ Betonung der Bedeutung von medialen Repräsentationen für die diskursive Erzeugung des sozialen Geschlechts; und Christine Gledhills Erkenntnisse über das „gendering of genres“ und deren stabilisierende Funktion für „masculinist national imaginar[ies]“.

Die Konferenz der AG Genre Studies dient als Plattform, um genrespezifische Prägungen von Genderkonstruktionen sowie geschlechtliche Codierungen von Genreproduktionen in ihren vielfältigen medialen Ausprägungen zu diskutieren und aus verschiedenen disziplinären Perspektiven kritisch zu reflektieren. Der interdisziplinäre Dialog über den Nexus von Genre und Gender soll ermöglichen, unterschiedliche Begrifflichkeiten, methodologische Ansätze und theoretische Perspektivierungen zueinander in Beziehung zu setzen und damit sowohl den Genre Studies als auch den Gender Studies neue Impulse zu geben.

Programm
(siehe auch verlinkte PDF-Datei)

City 46
Freitag,11.12.2015

13.30-14.30 Uhr – Eröffnungsvortrag
Kathrin Peters (Universität der Künste, Berlin)
„Blue Bra“: Körper, Bilder und Räume in Beziehung setzen

14.30-14.45 Uhr – Kaffeepause

14.45-15.15 Uhr
Bettina Henzler (Universität Bremen)
Die Fee, der Nachtportier und das Baby: Zu Körperkomik und Gender in LA FEE (Dominique Abel, Fiona Gordon, 2011)

15.15-15.45 Uhr
Wieland Schwanebeck (Technische Universität Dresden)
„Ein Schelm zeigt mehr, als er hat“: Der Hochstaplerfilm als Meta-Filmgattung flexibler Männlichkeiten

15.45-16.15 Uhr
Ivo Ritzer (Universität Bayreuth)

Mad Max goes to Namibia: Postkoloniale Medienkultur, politische Ökologie und non-ontologische Handlungsmacht im Anthropozän

16.15-16.30 Uhr – Kaffeepause

16.30-17.30 Uhr
Karina Kirsten (Philipps-Universität Marburg) & Philipp Blum (Haus des Dokumentarfilms, Stuttgart)
Leitung der Diskussionsrunde: Methoden der Genre-Didaktik: Genderbezogene Lehr-/Lesarten in der Genreanalyse

17.30-18.30 Uhr – Abendvortrag
Winfried Pauleit (Universität Bremen)
Ist der Experimentalfilm ein Genre?

Gästehaus Teerhof
Samstag, 12.12.2015

11.00-12.00 Uhr – Morgenvortrag
Ursula von Keitz (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf)
Genre- und Genderanalyse zwischen Zeichentheorie, Narratologie und Dramaturgie: Eine Re-Lektüre von Rick Altmans „syntactic-semantic
approach to film genre“

12.00-12.15 Uhr – Kaffeepause

12.15-12.45 Uhr
Tanja Prokic (Technische Universität Dresden)
„Ich möchte (k)ein Mann sein“ oder Was taugt Genre als Soziologie des Geschlechts?

12.45-13.15 Uhr
Peter W. Schulze (Universität Bremen)
¿(Re)configuraciones del genero? Genre und Gender in spanischsprachigen musikalischen Melodramen

13.15-15.00 Uhr – Mittagessen

15.00-15.30 Uhr
Irina Gradinari (Humboldt-Universität Berlin)
Mord mit Genuss: Wie der Serienmörderfilm Lust erzeugt

15.30-16.30 Uhr
Peter Scheinpflug (Universität zu Köln)
Leitung der Diskussionsrunde: Practice und Empirical Turn in der Erforschung von Genre und Gender

16.30-17.00 Uhr – Kaffeepause

17.00-18.00 Uhr
Treffen der AG Genre Studies

Beitrag von: Peter W. Schulze

Redaktion: Christof Schöch