Stadt: Leipzig

Frist: 2016-12-10

Beginn: 2017-03-12

Ende: 2017-03-16

URL: https://ialt.philol.uni-leipzig.de/forschung/konferenzen/lictra-2017/

Die zehnte Leipziger Internationale Konferenz zu Grundfragen der Translatologie wird vom 12. bis 16. März 2017 am Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie der Universität Leipzig unter dem Titel „Translation 4.0 – Translation im digitalen Zeitalter“ stattfinden.

Nachdem in den letzten Veranstaltungen Rahmenthemen wie Translationdidaktik (1997), Translationskompetenz (2004), Translationsqualität (2007) und Translationsforschung – Internationale Synergien (2010) zum Thema gewählt worden waren, liegt der Fokus der zehnten Tagung der Reihe auf der Frage nach der Translatologie im Zeitalter der Digitalisierung bzw. mittlerweile im Zeitalter von „Industrie 4.0“ bzw. „Internet 4.0“, wie die Anwendung von Internettechnologien zur Kommunikation zwischen Menschen, Maschinen und Produkten genannt wird. Technologische Grundlage dieses „Industrie/Internet 4.0“ sind cyber-physische Systeme und das so genannte „Internet der Dinge“, womit beschrieben wird, dass der Computer als eigenständiges Gerät zunehmend an Bedeutung verliert und durch „intelligente“ Gegenstände verdrängt wird, also durch die Verknüpfung von eindeutig identifizierbaren physischer Objekten – die Dinge – mit einer virtuellen Repräsentation in einer dem Internet ähnelnden oder an es anschließenden Struktur.

Auf der LICTRA sollen dabei wesentliche aktuelle bzw. neue Probleme analysiert sowie „klassische“ Fragestellungen im Hinblick auf neue Dynamiken und hinsichtlich der Auswirkungen der technischen Veränderungen auf die Translation selbst sowie auf die sich stetig verändernden bzw. erweiternden Möglichkeiten der Translationsforschung betrachtet werden. Zu den derzeit als besonders relevant anzusehenden Fragestellungen, die auf der Leipziger Tagung zur Debatte gestellt werden, gehören die nachfolgend aufgeführten Aspekte:

Industrie 4.0 – Internet 4.0: Translation 4.0?

  • Veränderung der Forschungsparadigmen, Linguistic (Re)Turn und Verschränkung von Ansätzen in der Translationswissenschaft
  • Audiovisuelle Translation
  • Globalisierung, Lokalisierung, Post-Edition, maschinelle Übersetzung und korpusbasierte Übersetzungswissenschaft
  • Aktuelle Tendenzen der Dolmetschforschung zwischen kognitiver Linguistik und sozialwissenschaftlichen Ansätzen
  • Korpusbasierte Dolmetschforschung
  • Gebärdendolmetschen
  • Bedeutungsrelationen zwischen Ausgangs- und Zieltext
  • Phraseologie in der fachlichen Translation; Phraseologie und Variation
  • Das Problem der Ermittlung von Qualität in der Translation – Bewertung, Korrektur und Kritik als Problem
  • Ideologie, Macht, Konflikt und Translation

Für die Arbeit auf der LICTRA 2017 schlagen wir die Auseinandersetzung mit diesen Aspekten vor, deren Relevanz für die Translatologie aktuell sehr groß ist. Sie alle sind im Rückbezug auf das der Tagung übergeordnete Thema Translation 4.0 zu betrachten: Translation im Zeitalter der Digitalisierung und unter sich im Zuge der revolutionären neuen Anwendungsbereiche von Internettechnologien stetig verändernden Bedingungen der Kommunikation.

Für die Vorträge sind 20 Minuten Vortragszeit + 10 Minuten Diskussion vorgesehen. Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Abstracts von einer halben bis einer Seite sind bis 10. Dezember einzureichen. Informationen zur Einreichung von Abstracts und zur Anmeldung finden Sie auf der Webseite zur LICTRA:

https://ialt.philol.uni-leipzig.de/forschung/konferenzen/lictra-2017/

Neben den Sektionen mit Vorträgen wird es im Rahmen des Kongresses drei Workshops geben: eine Arbeitsgruppe zur Frage der Übersetzung von Eigennamen, eine Arbeitsgruppe zur Problematik der Zeitschriftenrankings im Bereich der Translatologie und eine Arbeitsgruppe zum Thema Sichtbarkeit/Unsichtbarkeit. Für die Teilnahme an einem dieser Workshops können Sie sich wie für die normalen Sektionen mit einem Abstract für einen 20-minütigen Vortrag bewerben.

Wie schon bei früheren Auflagen des Kongresses soll eine Auswahl der Kongressbeiträge nach einem Peer-Review-Verfahren in einem international renommierten Verlag publiziert werden; für die Herausgabe zeichnet ein internationales wissenschaftliches Komitee verantwortlich. Die Beiträge für die Veröffentlichung im Umfang von ca. 15 bis 20 Seiten sind bis zum September 2017 elektronisch einzureichen und werden nach Begutachtung durch das Gutachtergremium in monographischer Form veröffentlicht. Eine Datei mit den Stilvorgaben und eine Musterdatei zur Erstellung der Beiträge werden im Laufe des Herbstes auf der LICTRA-Webseite zur Verfügung gestellt.

Die LICTRA ist auch ein Forum für NachwuchswissenschaftlerInnen und möchte dem wissenschaftlichen Nachwuchs im In- und Ausland einerseits einen Überblick über den neuesten Stand der Forschung bieten, andererseits auch die Möglichkeit geben, auf der internationalen Bühne in Erscheinung zu treten, wertvolle persönliche Kontakte zu knüpfen und Anregungen sowie PartnerInnen für Forschungsprojekte zu finden.

Wir hoffen auf zahlreiches Erscheinen und konstruktive Diskussionen.

Carsten Sinner | Christine Paasch-Kaiser | Johannes Härtel

Beitrag von: Christine Paasch-Kaiser

Redaktion: Christof Schöch