Stadt: Salzburg, Österreich

Frist: 2015-03-31

Beginn: 2015-10-09

Ende: 2015-10-10

Seit ihrer Institutionalisierung im 19. Jahrhundert weist die Romanische Philologie eine enge Verzahnung mit der Lehrerausbildung auf. Diese erwies sich nicht zuletzt als der Motor, um die Romanische Philologie als Fach auf der Ebene der universitären Realität zu verankern. Umso erstaunlicher ist es, dass der Disziplin, die sich auf der Metaebene um die kognitive Perspektivierung und Modellierung der Vermittlung der fachwissenschaftlichen Inhalte widmet, lange Zeit wenig Beachtung geschenkt wurde.
In jüngerer Zeit nimmt die Fachdidaktik im universitären Lehrkanon freilich eine immer wichtigere Rolle ein. Dadurch stellt sich die Frage einer Neudefinition ihres Verhältnisses zur Sprach-, Kultur- und Literaturwissenschaft, denn eine solide und gute Lehrerausbildung erfordert eine funktionierende Kommunikation zwischen den einzelnen Disziplinen und eine Vernetzung ihrer Forschungs¬programme.

Der Fachbereich Romanistik der Universität Salzburg hat sich daher entschlossen, diesem Problembereich eine eigene Tagung zu widmen, in deren Zentrum die wissenschaftliche und wissenschaftstheoretische Verständigung stehen soll.
Gefragt werden soll u. a. im Bereich der Linguistik bzw. Fremdsprachenerwerbsforschung, ob reflexive oder qualitative Forschungsansätze neben kontrollierten quantitativen Forschungsdesigns auf empirischer Basis bestehen können. Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive stellt sich die Frage, wie das interkulturelle Verständnis der Zielkultur auf den aktuellen Forschungsstand zu konstruktiven und hybriden Kulturkonzepten gegründet werden kann. Schließlich muss gefragt werden, welchen Stellenwert eine Literaturwissenschaft, die literarische Texte nach wie vor als Königsweg für das Verstehen anderer Kulturen ansieht, aber auch Jugendliteratur, Film und Textmusik sowie „creative writing“ untersucht, in einer neuen romanistischen Fachdidaktik hat.

Die Tagung möchte zur Reflexion über das theoretisch-methodologische Fundament der Fremdsprachendidaktik mit besonderem Fokus auf die romanischen Sprachen einladen. Sie richtet sich insbesondere an NachwuchswissenschaftlerInnen, die an der Schnittstelle zwischen romanistischer Fachwissenschaft und Fachdidaktik forschen.

Key-Note Speaker:
 Malin Ǻgren (Universität Lund)
 Wolfgang Hallet (Universität Gießen)
 Adelheid Hu (Universität Luxemburg)

Erwünscht sind Beiträge, die sich inhaltlich mit den oben beschriebenen Themenbereichen auseinandersetzen:
• Grundlagenforschung/Methodologie/Empirie/Disziplinäre Identität
• Theoretische Auseinandersetzung Schnittstelle Fachwissenschaft/Fachdidaktik
• Fremdsprachenerwerbs-/Mehrsprachigkeitsforschung in Linguistik und Fachdidaktik
• Kulturwissenschaftliche Forschung/Interkulturalität und Fachdidaktik
• Literaturwissenschaftliche Forschung/Genres und Fachdidaktik

Datum der Tagung: 09./10.10.2015. Einreichen der abstracts: 31.03.2015, ca. 300-350 Wörter (Referenzen nicht eingeschlossen).

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch.

Kontakt:
Agustín Corti Arrarás: agustin.corti@sbg.ac.at – Johanna Wolf: johanna.wolf@sbg.ac.at

Eine anschließende Tagungspublikation ist geplant.

Beitrag von: Johanna Wolf

Redaktion: Reto Zöllner