Corneilles Familientragödien (Promotionsprojekt)

Le Cid (1637, 1648, 1660), Horace (1640), Nicomède (1658) und Agésilas (1666)


Allgemeine Angaben

Projektbeginn
Dienstag, 01. April 2014
Status
laufend
Hochschule
Universität Paderborn

Aktiv beteiligte Person(en)

(z.B. Kooperation, Mitarbeiter, Fellows)

Fabienne Detoc

Passiv beteiligte Person(en)

(z.B. Betreuer, Berater)

Jörn Steigerwald


Exposé

Die Studie untersucht, inwiefern das Konzept der Familie, das sich für die Oberschicht des siècle classique im Zuge gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen wandelt, in den Tragödien Pierre Corneilles seinen Niederschlag findet und dem Dichter eine Möglichkeit bietet, das Genre der Tragödie neu zu begründen. Um diese Analyse durchzuführen, werden ausgehend von dem kulturpolitischen Einschnitt, der durch die Querelle du Cid markiert wird, vier Tragödien in chronologischer Reihenfolge in den Fokus genommen: Le Cid (1637, 1648, 1666), Horace (1640), Nicomède (1658) und Agésilas (1666), das letzte Drama in der Reihe der ‘comédies héroïques’. Dabei zeigt sich, dass die Transformation der Familie eine Neupositionierung der Familienmitglieder innerhalb des ‘ganzen Hauses’, des ‘Oikos’, mit sich zieht, die eine Verselbstständigung der Kinder bzw. der Frau gegenüber dem Vater bzw. der Autorität einleitet und dadurch einen Raum für Konflikte eröffnet, die für die Tragödie bei Corneille produktiv genutzt wird. Darüber hinaus wird das Augenmerk den Sozialpraktiken der höfischen Gesellschaft wie der sensibilité oder der tendresse gelten, die, obwohl ‘weiblich’ konnotiert, in den auf die Darstellung der “passions mâles” hinzielenden Dramen Corneilles modelliert werden. Dementsprechend stellen sich die Fragen nach dem Zusammenhang von weiblicher Emanzipation, der Transformation männlicher Herrschaft in der Familie und der generischen Veränderung der Tragödie, aber auch nach dem Einfluss des weiblichen Publikums auf deren Konzeption.


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Fabienne Detoc
Erstellungsdatum
Mittwoch, 09. Juli 2014, 20:26 Uhr
Letzte Änderung
Freitag, 11. Juli 2014, 18:36 Uhr