Kultur als Politik (Monographie)

Aufsätze aus dem Exil zur Geschichte und Zukunft Europas (1938-1947). Herausgegeben von Christian Rivoletti


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Erich AuerbachChristian Rivoletti

Verlag
Konstanz University Press
Stadt
Konstanz
Publikationsdatum
2014
Auflage
1
Weiterführender Link
http://www.k-up.de/katalog/titel/978-3-86253-046-5.html
ISBN
978-3-86253-046-5 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Französisch, Italienisch, Deutsch, Türkisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft
Schlagwörter
Politik, Literatur, Kulturgeschichte, Exil, Europäische Geschichte

Exposé

Über die Exiljahre in der Türkei, in denen der deutsch-jüdische Literaturwissenschaftler Erich Auerbach sein Hauptwerk Mimesis verfasste, ist bis heute nur wenig bekannt. Eine große Überraschung war daher die Entdeckung der Vorträge, Aufsätze und kürzeren Beiträge, die Auerbach nach der Vertreibung aus Deutschland (1935) während des Exils in Istanbul geschrieben hat. Sie wurden zuerst in türkischer Sprache veröffentlicht und erscheinen nun in diesem Band zum ersten Mal in deutscher Übersetzung.

Erich Auerbach hatte aufgrund der räumlichen und kulturellen Distanz seines Exils das immer schneller ins Verderben stürzende Europa von außen zu betrachten. Diese besondere Situation prägte seinen Blick. Istanbul bedeutete für ihn aber nicht nur eine sichere Entfernung zu den schrecklichen Ereignissen in Deutschland, sondern ermöglichte zugleich eine produktive, wenn auch schwierige Auseinandersetzung mit den offenen Problemen eines Landes, das sich in einer heiklen politischen Übergangsphase befand.

Deutlicher als in allen anderen seiner Schriften übernimmt Auerbach hier die Rolle des Kulturhistorikers und engagierten Intellektuellen: Er untersucht Phänomene und Protagonisten der europäischen Geschichte unter dem Gesichtspunkt der gegenwärtigen sozialen und politischen Lage. Der Krieg, die Entstehung der Nationalsprachen, die Beziehung zwischen historischem Absolutismus und moderner Demokratie bilden zusammen mit der Schilderung von großen Figuren wie etwa Dante, Machiavelli oder Montesquieu den Ausgangpunkt für eine kulturgeschichtliche Deutung, in der die zeitgenössische Krisensituation im Lichte der Lösungsversuche der Vergangenheit betrachtet wird.

Inhalt

Inhalt

Editorische Notiz

Zwischen Geschichte und Gegenwart: Kultur als Politik in den Exilaufsätzen (Christian Rivoletti)

Erster Teil: Zu einigen Themen der europäischen Kulturgeschichte

Literatur und Krieg
Die Entstehung der Nationalsprachen im Europa des 16. Jahrhunderts
Realismus im Europa des 19. Jahrhunderts
Die Wirkung der Monarchien auf die Demokratie in Frankreich und die jüngste deutsche Katastrophe
Über das Studium der Romanistik in Istanbul

Zweiter Teil: Zu einigen Protagonisten der europäischen Kulturgeschichte

Dante
Über Dantes Dichtung
Über Machiavelli
Voltaire und die bürgerliche Mentalität
Montesquieu und der Gedanke der Freiheit
Jean-Jacques Rousseau
Benedetto Croce

Nachweise

Bibliographie. Schriften von und zu Auerbach (Auswahl 2009–2013)

Namenregister

Sachregister


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Christian Rivoletti
Erstellungsdatum
Mittwoch, 09. Juli 2014, 07:25 Uhr
Letzte Änderung
Mittwoch, 09. Juli 2014, 07:25 Uhr