Die katastrophische Feerie (Monographie)

Geschichte, Geologie und Spektakel in der modernen französischen Literatur


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Jörg Dünne

Verlag
Konstanz University Press
Stadt
Konstanz
Publikationsdatum
2016
ISBN
978-3-86253-069-4 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Französisch, Sprachübergreifend
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
Schlagwörter
Moderne, Walter Benjamin, Gustave Flaubert, Émile Zola, Diskontinuität, Historizität, Feerie, Spektakularität, Marcel Proust, Geologie, Gilles Deleuze, Katastrophentheorie, Georges Cuvier, Michel Foucault, Louis-Ferdinand Céline, Jules Verne

Exposé

Vulkanausbrüche und Erdbeben auf dem Pariser Montmartre? Die Studie zeigt, wie die französische Literatur spektakuläre Szenen aus der Erdgeschichte in die Moderne projiziert.
Das Buch verdankt sich der Begegnung zwischen populärer Theatertradition und geologischen Spekulationen zur Erdentstehung in der französischen Literatur der Moderne, die nur auf den ersten Blick zufällig erscheint. Die Feerie, eine im Paris der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ungeheuer beliebte Theatergattung, trifft dabei auf die Katastrophentheorie des Naturwissenschaftlers Georges Cuvier und ihre populärwissenschaftlichen Darstellungen in spektakulären Szenen aus der Tiefenzeit der Erde.
Das Aufeinandertreffen von Feerie und Katastrophe ist mehr als nur ein Kuriosum der Literatur- und Wissensgeschichte: Dies liegt vor allem an einer Reihe bekannter Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts, von Jules Verne über Gustave Flaubert bis hin zu Louis-Ferdinand Céline, die allesamt nicht nur Liebhaber und Autoren von Feerien waren, sondern auch in ihren Romanen je unterschiedliche Verbindungen zwischen spektakulären Tableaus und erdgeschichtlichen Katastrophen herstellen. Am Beispiel kulturtheoretischer Schriften von Walter Benjamin bis zu Michel Foucault und Gilles Deleuze wird darüber hinaus deutlich, dass der spektakuläre Katastrophismus nicht nur die literarische Imagination bis weit ins 20. Jahrhundert hinein geprägt hat, sondern in bislang unerkannter Weise auch allgemeine Modelle des Denkens von Historizität. Ergänzt wird das Buch um zahlreiche, größtenteils erstmals in deutscher Sprache präsentierte Dokumente aus Theaterfeerien und populärwissenschaftlichen Katastrophenszenarien, die eine alternative wissens- und imaginationsgeschichtliche Genealogie dessen vor Augen führen, was man üblicherweise die ästhetische und epistemologische Moderne nennt.

Inhalt


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Jörg Dünne
Erstellungsdatum
Mittwoch, 25. Mai 2016, 12:19 Uhr
Letzte Änderung
Freitag, 27. Mai 2016, 15:53 Uhr