Die Glossen in der arabischen Dioskurides-Übersetzung des Ms. Paris, BnF, arabe 2849. Teiledition und Analyse romanischer und lateinischer Elemente (Monographie)


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Mailyn Lübke

Verlag
eDiss
Stadt
Göttingen
Stadt der Hochschule
Göttingen
Publikationsdatum
2020
Abgabedatum
September 2020
Weiterführender Link
https://ediss.uni-goettingen.de/handle/21.11130/00-1735-0000-0005-1479-D
Art der Publikation
Online-Publikation
Thematik nach Sprachen
Spanisch
Disziplin(en)
Sprachwissenschaft

Betreuer

Guido MenschingIsabel Toral-Niehoff


Exposé

Hauptziel der Dissertation ist die kommentierte Edition zahlreicher Glossen mit romanischem und lateinischem Wortgut aus den ersten beiden Büchern (maqālāt) der arabischen Dioskurides-Übersetzung aus dem Manuskript Paris, BnF, arabe 2849. Die Arbeit ist in zwei Teilen angelegt (Teil I: Studie; Teil II: kommentierte Edition). Das Pariser Manuskript ist eine späte, auf das Jahr 1219 datierte Kopie der von Ḥunayn ibn Isḥāq revidierten arabischen Übersetzung des Dioskurides-Texts Materia Medica aus dem 9. Jh. von Iṣṭifan ibn Basīl (Versio Stephani). Wie in Teil I der Arbeit herausgestellt wird, ist die in dem Pariser Manuskript enthaltene Kopie im Osten der islamisch geprägten Welt, genauer gesagt in der Levante, möglicherweise in Damaskus, erstellt worden. Der Papierkodex beinhaltet Kommentare in Form von Glossen des ursprünglichen Übersetzers Iṣṭifan sowie des Überprüfers Ḥunayn, die aus der Vorlage übernommen wurden. Darüber hinaus verfügt die Handschrift über zahlreiche weitere Glossen verschiedener Glossatorenhände, bei denen es sich in der Regel um gekürzte Einträge aus medizinisch-botanischen Werken aus der maurischen Iberoromania (al-Andalus) handelt. Insgesamt wurden etwa 400 romanische und lateinische Wortbelege aus al-Andalus in der gesamten Handschrift gesichtet, von denen etwa 150 in der Dissertation ausführlich behandelt wurden. Das in arabischer Schrift überlieferte romanische Wortgut konnte dem ausgestorbenen „Mozarabischen“ (hier wird der angemessenere Terminus Altsüdiberoromanisch verwendet) zugeordnet werden, wobei die Pariser Handschrift z.T. abweichende, innovative (und ggf. nördliche) romanische Formen belegt. Abgesehen von der ausführlichen Besprechung der romanischen und lateinischen Wörter im Kontext der Erforschung des Altsüdiberoromanischen führte die Arbeit an den Glossen zu der Erkenntnis, dass diese höchstwahrscheinlich nicht, wie bisher angenommen, auf der iberischen Halbinsel entstanden sind, sondern im Osten der islamisch geprägten Welt. Weitere Ergebnisse der Arbeit betreffen die Relevanz der lateinischen Quellen (insbesondere der Etymologiae des Isidor von Sevilla) sowie die Kollationierung des Pariser Manuskripts mit einer anderen – wahrscheinlich aus al-Andalus stammenden – Handschrift.


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Mailyn Lübke
Erstellungsdatum
Donnerstag, 07. Januar 2021, 09:49 Uhr
Letzte Änderung
Sonntag, 10. Januar 2021, 20:34 Uhr