Mnemotopie im mexikanischen Film - Orte nationaler Umbrüche in der Filmkultur der Época de Oro (Monographie)


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Sergej Gordon

Verlag
transcript
Stadt
Bielefeld
Stadt der Hochschule
Eichstätt
Publikationsdatum
2021
Abgabedatum
Mai 2019
Auflage
1
Reihe
Medienwissenschaft - Film
Weiterführender Link
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5658-9
Art der Publikation
10.14361/9783839456583
Thematik nach Sprachen
Spanisch
Disziplin(en)
Medien-/Kulturwissenschaft
Schlagwörter
Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, Film, Literatur, Hispanistik, Kino, Lateinamerika, Mexiko, Romanistik, Erinnerungskultur, Gedächtnis, memoria, Nostalgie, Filmwissenschaft, nation-building, Folklore, 20.Jahrhundert, Border Studies, Mnemotop, Época de Oro, Geschichtskultur, Ruine, Télé-histoire, Geschichtsbewusstsein, Prosthetic memory, Deckerinnerung, Geschichtsfolklore, Alltagsgeschichte, Mikrogeschichte, Reenactment, Hantologie

Betreuer

Barbara KuhnKerstin SchmidtChristian Wehr


Exposé

Mnemotopie im mexikanischen Film -
Orte nationaler Umbrüche in der Filmkultur der Época de Oro
(Sergej Gordon)

Im postrevolutionären Mexiko der 1930er Jahre war das Bedürfnis nach stabiler historischer Selbstverständigung groß und konnte vor allem durch das aufblühende Medium des Films weitläufig gestillt werden. Als besonders geeignet für die Modellierung eines kollektiven mexikanischen Geschichtsbewusstseins erwiesen sich Mnemotope – Orte, an welchen sich retrospektiv ein Gemeinschaftssinn konstituieren lässt. Sergej Gordon untersucht die als neuartige historische Quelle gefeierte Kinematographie der Época de Oro (1936-1956) und deckt dabei ihre Genialität als Traumfabrik und Setzkasten ortsgestützter Vergangenheitsbezüge auf.

Inhalt

Einführung: Orte als Spiegel der Zeit

A. MNEMOTOPIENATIONFILM
1. Zum Begriff der Mnemotopie
2. Kollektive Erfahrungsschwellen im mexikanischen Nation-Building
3. Mexiko im Schaufenster der nationalen Filmkultur

B. DIE RUINEMAHNMAL UND ZERRSPIEGEL DER TÉLÉ-HISTOIRE
1. Die Ruine als Vergegenwärtigung des Unvordenklichen

2. Kulturelle Archäologie in Mexiko
2.1. Die Ruine als Resonanzkörper von Ursprungsnarrativen
2.2. Die Funktion der Ruine im Mechanismus des Nation-Building

3. Die Ruine im Film – Einverleibung der pré-héritage
3.1. Que viva México! (1931/1979)
3.1.1. Die Ruine als »chôra« der Mexikanität
3.1.2. Exhumation ewiger Formen
3.1.3. Polyphonie der Vergangenheitsbezüge
3.2. La noche de los mayas (1939)
3.2.1. Terror der ewigen Wiederkehr
3.2.2. Die Ruine als Mystery Theatre
3.3. Raíces (1953)
3.3.1. Mnemotope hinter der cortina de nopal
3.3.2. Verteidigung eines Identitätsbollwerks
3.4. Chilam Balam (1955)
3.4.1. Verortung der Conquista
3.4.2. Die Ruine als Wiege des Mestizentums

4. Ruinen-Mnemotopie – Hotspots der hantologie

C. DIE HACIENDASCHATTENORT DER REVOLUTION
1. Mexikanische Invarianten an der Epochenschwelle

2. Topogenese der Hacienda
2.1. Von der época gachupina bis zur pax porfiriana
2.2. Postrevolutionäre Sehnsucht nach der Prämoderne

3. Die Hacienda im Film – Nostalgie und Topoklastik
3.1. Que viva México! (1931/1979)
3.1.1. Das Martyrium als Mythologem
3.1.2. Die heiße Mnemotopie des Revolutionsfilms
3.2. El compadre Mendoza (1934)
3.2.1. Der Hacendado im ideologischen Kreuzfeuer
3.2.2. Mnemotopie der mauvaise conscience
3.3. Allá en el Rancho Grande (1936)
3.3.1. Die kalte Mnemotopie des Heimatfilms
3.3.2. Der Charro als Referent der Folklorezeit
3.3.3. Kulturelles Vergessen als Deckerinnerung
3.4. Flor silvestre (1943)
3.4.1. Konziliatorische Gedächtnisstiftung des Melodrams
3.4.2. Habitualisierung der Hacienda-Mnemotopie

4. Hacienda-Mnemotopie – Gründungsmythen auf dem Prüfstand

D. DIE NORDGRENZEKONTAKTZONE DER ZEITREGIME
1. Das Gedächtnis der Grenze

2. Kulturelle Horizontbildung an Schwellenorten
2.1. Die offene Wunde und das Invasionsphantasma
2.2. Memory-Building im Spannungsverhältnis mit Extrakulturen

3. Die Nordgrenze im Film – das Kontinuum der Schattenprojektion
3.1. Pito Pérez se va de bracero (1948)
3.1.1. Der pikareske Grenzgänger
3.1.2. Retrograde Selbstvergewisserung .
3.2. Espaldas mojadas (1955)
3.2.1. Zensierte Umschreibung der Grenz-Mnemotopie
3.2.2. Überhistorisch stabilisierte Kulturfront

4. Grenz-Mnemotopie – serielle Geschichte und Zeitreisen im Raum
4.1. Sleep Dealer (2008) – Futuristische Vertrautheiten
4.2. Bajo California: los límites del tiempo (1998) – Zeitreisen der transnationalen Selbstverortung

Conclusio: Mnemotopie und die große Zeit


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Sergej Gordon
Erstellungsdatum
Donnerstag, 27. Januar 2022, 09:10 Uhr
Letzte Änderung
Sonntag, 30. Januar 2022, 23:24 Uhr