Lehr- und Lernprozessen des Portugiesischen als Fremdsprache (Promotionsprojekt)

Fehlerschwerpunkte deutschsprachiger Lernenden anhand eines blended-learning exemplarische Studie


Allgemeine Angaben

Projektbeginn
Dienstag, 01. April 2008
Projektende
Sonntag, 31. März 2013
Status
abgeschlossen
Hochschule
Universität des Saarlandes
Stadt der Hochschule
Saarbrücken, Deutschland
Weiterführender Link
http://carlamado.com/moodle
Thematik nach Sprachen
Portugiesisch
Disziplin(en)
Medien-/Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Sprachpraxis
Schlagwörter
Fremdsprachenunterricht, PLE, Blended-learning, Blearning, Fehleranalyse, Portugiesisch als Fremdsprache, Amado Carla

Aktiv beteiligte Person(en)

(z.B. Kooperation, Mitarbeiter, Fellows)

Carla Amado

Passiv beteiligte Person(en)

(z.B. Betreuer, Berater)

Luís Filipe BarbeiroAlberto GilClaudia Polzin-Haumann


Exposé

1. Zusammenfassung und Zielsetzung

1.1 Prämisse: Fremdsprachenunterricht kann und soll durch anregende Lernumgebungen bereichert werden.
Von Lehrenden wird erwartet, dass sie die Fortschritte der Schüler/Studierenden kontrollieren und Wege finden, Probleme, die beim Lernen auftauchen, zu erkennen, zu analysieren und zu beheben; außerdem ist es Aufgabe von Lehrenden, die individuellen Lernfähigkeiten ihrer Schüler/Studierenden weiterzuentwickeln. (GERS , 2001: 139)

1.2 Annahme: Alle Web 2.0 Werkzeuge potenzieren und erleichtern das Lehren und das Lernen enorm. Sie ermöglichen die schnelle und sachliche Identifizierung-, bzw. die Kategorisierung der Fehler.

1.3 Zielsetzung:
Als Ziel wird mittels einer synchronen und asynchronen Fallstudie gezeigt, dass die deutschsprachigen Studierenden effektiver mit so einem Lernformat das Portugiesische beherrschen und ihre häufigsten Fehler zu identifizieren und vermeiden lernen, sowie bessere Übungsmöglichkeiten im Lernprozess besitzen.
Ziel ist es, die häufigsten Fehler und Problembereiche der deutschsprachigen Studierenden zu identifizieren, analysieren, kategorisieren und interpretieren durch breite Anwendung der entwickelten didaktischen Onlinematerialien.
Angestrebt wird ein Beitrag zu einer besseren sprachlichen und kommunikativen Kompetenz im Portugiesischen, durch die Entwicklung von Ansätze und Materialien, die sich als wirksam für den Spracherwerb erweisen.

1.3 Fragestellung:
a) Leitfragen:
- Lassen sich die Fehler vermeiden, wenn sich der Lernende bewusst mit Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen beiden Sprachen auseinandersetzt?
- Kommen die Schwierigkeiten und häufigsten Fehler überhaupt aus Ähnlichkeiten und Interferenzen anderer Sprachen (Muttersprache und dem erlernten Portugiesisch verwandten Fremdsprachen, bzw. Spanisch, Französisch und Italienisch) oder sind es intralinguistische Fehler, die einfach aus dem Schwierigkeitsgrad der Zielsprache kommen (unterschiedliche Funktionen der grammatikalischen Strukturen, z. B.)?
- Können die spezifischen Schwierigkeiten, mit denen sich deutschsprachige Lernende in der Regel konfrontiert sehen überwunden und minimiert werden, so dass sie immer seltener auftauchen und vermieden werden?
- Da dieser Lehr- und Lernprozess viele Änderungen in der Lehr- und Lernmethodik impliziert, wird er trotzdem möglich und erfolgreich sein? Sind die technischen Einbeziehungen nötig und hilfreich um eine solche Methodik zu verwenden? Ist die Fehleridentifikation nur in einem solchen blended-learning Kontext möglich? Ist die Fehleridentifikation motivierend und wichtig für die Lernfortschritte?

b) Typologie der Fehler und Differenzierungskriterien:
Bereiche (Probleme in jedem Bereich, Aspekte von jedem Problem):

I. Morphologie
o Ausführungen zur Bedeutungs- und Verwendungsvielfalt von ficar (bleiben, liegen, befinden, etc.), ser und estar (sein, gerade sein, sich befinden) und há (es gibt) oder ter (haben);
o Zu den Übersetzungsäquivalenten von dt. können, lassen, fahren oder den deutschen Modalverben;
o Verwechslung zwischen den vergangenheitsformen des Pretérito Perfeito Simples e Composto und Imperfeito – unterschiedliche grammatische Funktionen;
o Verbale Übereinstimmung in Genus und Zahl;
o Nominale Übereinstimmung in Person und Zahl;
o Die verschiedenen obligatorischen Präpositionen mit dem Verb ir.
II. Syntax
o Strukturelle Reihenfolge des Satzes ohne Anwendung von Personalpronomen.
III. Lexik-Semantik
o Falsche Freunde – Einfluss lateinischer und germanischer Wörter
o Lehnwörter aus der Muttersprache.
IV. Phonetik (Europäische Variante)
o Schwierigkeiten im Bereich Phonetik: m, n und r, wenn sie im Anlaut stehen; für „s“ –Laute (s, x und z) – [s], [ks], [Ʒ]; c und p werden vor c, ç oder t nicht ausgesprochen; c und g vor e oder i aussprechen; offene a, e und o in einer Silbe, die auf c oder p endet; Aussprache des r: Zungenspitze entweder als® (geschlagen) oder als® (vibrierend);
o Nasallauten: nasalierte Versionen aller Vokalen [ĩ], [], [õ], [ (Nasalierung mit Tilde und wenn –n und –m als Folge);
o Unbetonte Vokale im Portugiesischen nur schwach und undeutlich aussprechen;
o Unterscheidung zwischen folgenden graphischen Repräsentationen: und , und , und am Ende eines Wortes.

2. Stand der Forschung
Relevanz / Mangel – Nach einer vollständigen Recherche hat sich ergeben, dass ein großer Mangel an Lehrmaterialien für die angewandte Lehre der portugiesischen Sprache an deutschsprachigen Studenten besteht.
Forschungsdesiderate:
Die Konzeption eines blended-learning computergestützten Unterrichtsansatzes erscheint daher als sehr aktuell und angemessen.
Mehrsprachigkeit in einer europäischen Mobilitätsgesellschaft
Nach den Angaben der Europäischen Unions, die Bürger sollen animiert werden, zusätzlich zu ihrer Muttersprache noch zwei weitere Sprachen zu erlernen. Nach Brecht , die deutsche Unternehmen werden immer bewusster von der Rolle, die die Fremdsprachenkompetenz im wirtschaftlichen Welt spielt.
Stellenwert des Portugiesischen
Nach Endruschat und Schmidt-Radefeldt die portugiesische Sprache hat heute rund 210 Mio. Muttersprachlern. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich den Stellenwert des Portugiesischen im Lauf der Zeit erhöht ist, nach denselben Autoren, sehr groß.
Brasilien ist auch immer noch einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands und das Wachstum der portugiesischsprachigen Welt entspricht dem Bedürfnis nach einer qualifizierten Lehre des Portugiesischen im Hochschulbereich des deutschsprachigen Raums.
Problematik des blended-learnings im Fremdsprachenunterricht im Allgemeinen und im Unterricht Portugiesisch als Fremdsprachen im Konkreten
Nach vielen Autoren zeigt sich das blended-learning als eine Bereicherung des Fremdsprachenunterrichts. Viele wie Coaten halten das blended-learning für viel motivierend und erleichternd für die Lernziele einer Fremdsprache. Nach Aufgaben zu lernen hat implizit das learning by doing Konzept, die Lernenden lernen zusammen und wirken im Lernstoff mit. Nach einer gewissen Zeit entwickeln sie ihre eigene Ideen und kommunikative Fähigkeiten. Die unterschiedliche Lehrstrategien die, die interaktive Übungen durch den verschiedenen Web 2.0 Applikationen ermöglichen, leisten ein Beitrag für die Analyse und das Nachdenken des Student über die sprachliche Elementen der Zielsprache.

Problematik der Fehlerschwerpunkte
Legenhausen identifiziert gleich am Anfang seines Papers das Hauptproblem der Fehleridentifikation: die Schwierigkeit Fehler zu definieren. Außerdem versucht er die Wichtigkeit der Fehlerkorrektur zu minimieren. Der Autor ist der Meinung, dass Fehler kaum einen großen Einfluss im Verständnis eine kommunikative Handlung haben. Nach ihm, sowie nach vielen anderen Sprachwissenschaftlern, bzw. Fremdsprachenunterrichtwissenschaftlern Fehler spielen eine negative Rolle im Lernprozess, d.h., sie unsicheren die Lernende und bestimmen falsche Einstellungen beim Sprachenlernen.
Die Untersuchung dieser Arbeit wird versuchen nicht nur die Fehler aus einer sprachwissenschaftlichen Ansicht zu arbeiten, sondern auch dieser kognitive Mechanismus der online Fehlerkorrektur zu beachten.

3. Die Datenbasis – die Methodologie
• Fallstudie – qualitative Analyse — explorativ-interpretative Methodologie (interpretatives, hermeneutisches Verfahren).
• Forschungsstrategie: Erwartungen und Perspektiven für die spätere Verifikation der Ergebnisse – Rekonstruktion: es wird keine theoretische Vorstrukturierung geben, die Akteursperspektive wird erfasst und die Komplexität bewahrt.

3.1 Stichprobenbeschreibung – Grundgesamtheit:
• Portugiesisch Elementar- und Aufbausprachkurse:
3 bis 4 Semester
2 Kurse pro Semester = 6 bis 8 Kurse
20 – 25 Studenten pro Kurs

3.2 Erhebung der Daten
• Tagebuch der Lehrperson – Unterrichtsbeobachtungen.
• Moodle Plattform Werkzeuge wichtig für Studierendenfeedback.
• hauptsächlich geschlossene Fragebögen durch Moodle, Forum und Chat Registern von Moodleaktivitäten.
• Mündliche Befragungen- und Konversationsregistern und Berichte durch Moodle, die später elektronisch transkribiert und analysiert werden.
• Organisation der Moodle Berichten nach Schwierigkeitsbereich und Übungstyp.
• Kreuzung der verschiedenen Informationen. – Methodentriangulation – das Auffinden ähnlicher Äußerungen und Fehlertypen.
• Mischung aus Komponenten von language awareness und tatsächlichen Lern- und Sprachverhalten sowie Beobachtungen der Lehrperson.

3.3 Korpusuntersuchung
Vergleich der verschiedenen Arten von Übungen:
a) Beschreibung der Übung + Zugehörigkeit der Übung in dem bestimmten Modul
b) Ziele der Übung
c) Vergleich von Paaren von Übungen miteinander um zu sehen wie unterschiedlich die Schwierigkeiten auftauchen, abhängig davon wie die Übungen aufgebaut und gezielt sind, z.B. Lückentext Übungen vs. freies Schreiben Übungen – wie verhält sich die sprachliche Kompetenz bei unterschiedlichen Übungsformaten.


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Carla Amado
Erstellungsdatum
Donnerstag, 08. Dezember 2011, 10:26 Uhr
Letzte Änderung
Mittwoch, 07. März 2012, 12:49 Uhr