Die Markierung von Geschlecht (Sexus) im Baskischen (Sonstiges Projekt)


Allgemeine Angaben

Projektbeginn
Samstag, 01. Dezember 2012
Projektende
Samstag, 31. August 2013
Status
abgeschlossen
Thematik nach Sprachen
Baskisch
Disziplin(en)
Sprachwissenschaft
Schlagwörter
Gender, Grammatikalisierung, Geschlecht, Wortbildung, Sexus, Motion, Lexikalisierung

Aktiv beteiligte Person(en)

(z.B. Kooperation, Mitarbeiter, Fellows)

Martin Haase


Exposé

Das Baskische verfügt über keine grammatikalisierte Sexus-Markierung (mit Ausnahme besonderer grammatikalisierter Kennzeichnung des Geschlechts des Angesprochenen in Verbformen familiärer Sprechweise). Im Lexikon spielt Geschlecht jedoch eine Rolle, so gibt es unterschiedliche Wörter für Geschwister in Abhängigkeit sowohl vom Geschlecht der gemeinten Geschwisterteils als auch vom Geschlecht der Bezugsperson (Bruder/Schwester einer weiblichen/männlichen Person). Außerdem können die Bezeichnungen verschiedener Familienmitglieder zu Dvandva-Komposita kombiniert werden (Vater-Mutter für Eltern oder Sohn-Tochter für gemischt-geschlechtliche Kinder, aber auch Vater-Sohn, Vater-Tochter, Mutter-Sohn, Mutter-Tochter usw.), wobei es offenbar gewisse Beschränkungen zur Reihenfolge und Kombinierbarkeit gibt, die es zu untersuchen gilt. Zudem stellt sich die Frage, ob es bestimmte Muster systematischer Motion (Ableitung eines Geschlechts aus dem anderen oder aus einer neutralen Form gibt), besonders im Bereich der Verwandtschaftsbezeichnungen und bei Tierbezeichnungen. Kaum untersucht ist auch, wie möglicherweise sexusneutrale Formen gebildet werden, wenn dies notwendig ist (z.B. wenn Verwandtschaftsbezeichnungen metaphorisch verwendet werden). Schließlich geht es auch um den Einfluss der romanischen Kontaktsprachen (Spanisch, Gaskognisch und Französisch), die ja stärker sexus-markierend sind und alle über ein Genus-System verfügen, das mit der Sexusmarkierung interagiert. Wie sich beim Farbsystem zeigt, sind letztlich alle Möglichkeiten der Kontaktsprache auch über Lehnwörter im Baskischen vorhanden (bei gleichzeitiger Bewahrung des baskischen Farbsystems). Es ist anzunehmen, dass bei der Sexusmarkierung ein ähnlicher Einfluss besteht, also Lehnübersetzungen und Lehnwörter eventuelle Lücken füllen bzw. spezifischere Unterscheidungen (wie bei den Geschwisterbezeichnungen) fakultativ ausgeglichen werden.


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Martin Haase
Erstellungsdatum
Donnerstag, 20. Dezember 2012, 10:02 Uhr
Letzte Änderung
Donnerstag, 20. Dezember 2012, 10:02 Uhr