Deutsch-französische Musiktransfers (Sammelband)


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Michael FischerFernand Hörner

Verlag
Waxmann
Stadt
Münster
Publikationsdatum
2012
ISBN
978-3-8309-2787-7 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Französisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
Schlagwörter
Chanson

Exposé

Deutsch-französische Musiktransfers – das diesjährige Jahrbuch behan-delt ein bisher kaum beachtetes Thema. Denn während die Popularmu-sikforschung in der Tradition der popular music studies immer noch weitgehend von englischsprachigen Kollegen geprägt ist, was sich auch in der Themenwahl niederschlägt, haben sich umgekehrt die deutsche und französische Komparatistik bislang kaum mit der populären Musik auseinandergesetzt. Aus beiden Perspektiven heraus wird hier in gewis-ser Weise Neuland betreten. Ebenso wie (populäre) Kultur weniger ein statisches oder gar isoliertes Phänomen als ein Ergebnis von Überset-zungen, Adaptionen und Transfers ist, so zeichnet auch die vorliegenden Artikel aus, dass sie sich in der Analyse dieser Transfers methodisch um interdisziplinäre Transfers und Übertragungen bemühen; indem die Po-pularmusikforschung durch komparatistische und die Komparatistik durch kulturwissenschaftliche Ansätze erweitert wird sowie unter Rück-griff auf Instrumentarien und Fragestellungen anderer Disziplinen wie Geschichts- und Medienwissenschaft, Linguistik, bis hin zur Theologie.
Dass sich der Untersuchungszeitraum dieses Bandes auf fast 500 Jahre erstreckt, legt die Schlussfolgerung nahe, dass populäre Musik schon seit jeher ein Produkt des Kulturtransfer gewesen ist und dass deutsch-französischer Kulturtransfer eben nicht nur in Bezug auf Litera-tur und Philosophie, sondern auch in Bezug auf die Musik stattgefunden hat, ob es sich nun um Psalmen, Musiktheater, Cabaret, Kampflieder, Schlachtrufe, Schlager, Blues, Pop, HipHop, world music oder Chan-sons handelt. Letzteres wohlgemerkt im doppelten Sinne des Wortes, einerseits als allgemeiner Obergriff für Lieder aller Art, wie er in Frank-reich (auch, aber nicht nur) verstanden wird, andererseits als Genrebe-zeichnung, wie er (vor allem, aber nicht nur) in Deutschland für »ty-pisch französische« Musik verwendet wird.

Inhalt

Reinhart Meyer-Kalkus: Der deutsch-französische Sprachenkrieg. Ein Beispiel vergleichender Sprachphysiognomik
Beat Föllmi: Von Straßburg in die Cevennen – von Genf nach Königsberg. Der doppelte Kulturtransfer des Psalmsingens
in den reformierten Kirchen

Waltraud Linder-Beroud: »Schier dreißig Jahre bist du alt…«. Zur populären Wirkung des Chansonniers
Pierre-Jean de Béranger (1780–1857) in Deutschland

Matthias Slunitschek: Nostalgia oder das Deserteursschicksal in »Zu Straßburg auf der Schanz«
Roland Alexander Ißler: Vater Rhein und Mutter Europa – Zum Austausch von Schlachtrufen, Schlagern und Chansons zwischen Frankreich und Deutschland
Anna Langenbruch: Medium Kampflied: Kulturtransfer im Pariser Exil am Beispiel der Kampflieder von Paul Arma
Albert Gier: La fortune d’Offenbach en Allemagne: Traductions, jugements critiques, mises en scène
Herbert Schneider: Bruants Einfluss auf das Kabarett und die Neue Musik in Deutschland
Klaus Kaindl: Die Übersetzung französischer Chansons: Am Beispiel von »Barbara«
Frauke Schmitz-Gropengießer: »Hinter den Kulissen von Paris« – Französische Interpretinnen und Interpreten im deutschen Schlager der jungen Bundesrepublik Deutschland
Martin Lücke: »Die Franzosen kommen« –Ein Beispiel für den deutsch-französischen Kulturaustausch
Michaela Weiß: Ingrid Caven. Die außergewöhnliche Chansonkarriere einer deutschen Schauspielerin in Frankreich
Mirjam Nast, Stephanie Schmitt: Les chansons d’a(mitié franco-allemande) – Interkulturelle Verknüpfungen der Berliner Band Stereo Total
Marleen Windrich: Populäre französischsprachige Musik im deutschen Radio

Fran?ois Genton: Ein Freund, ein guter Freund…oder Freundschaft in Krisenzeiten. Zur Geschichte eines Motivs in der Unterhaltungskultur Deutschlands, Frankreichs und Nordamerikas (1930–1938)

Michael Rauhut: Undercover Agents for the Blues. Woher wir wissen, was die blauen Töne wert sind

Mathias Schillmöller: »Je veux devenir ton étrangère…« – Berlin Style mit französischer Note bei den 17 Hippies

Fernand Hörner: Vom Italowestern zum HipHop. Französisch-italienisch-amerikanischer Musiktransfer und einige grundsätzliche Überlegungen zur Übersetztheit von Kultur


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Fernand Hörner
Erstellungsdatum
Donnerstag, 11. April 2013, 11:12 Uhr
Letzte Änderung
Donnerstag, 11. April 2013, 11:12 Uhr