Der Tesoro (1611) als Schlüssel zu Norm und Usus des ausgehenden 16. Jahrhunderts (Monographie)

Untersuchungen zum sprachhistorischen, lexikographischen und grammatikographischen Informationspotential des ersten einsprachigen spanischen Wörterbuchs


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Eva Feig

Verlag
Lang
Stadt
Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien
Publikationsdatum
2013
Reihe
Bonner romanistische Arbeiten 110
Weiterführender Link
http://www.peterlang.de/download/datasheet/75578/datenblatt_264448.pdf
ISBN
978-3-631-64448-5 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Spanisch
Disziplin(en)
Sprachwissenschaft
Schlagwörter
17. Jahrhundert, Historische Lexikographie, Covarrubias Sebastián de

Exposé

Auch nach 500 Jahren hat der Tesoro (1611) von Sebastián de Covarrubias nichts von seiner zentralen Bedeutung für die Erforschung der spanischen Sprache verloren. So kann die Arbeit auf der Grundlage einer selektiv-exhaustiven Analyse der ersten zwei Drittel des Wörterbuchs sowie ausgewählter Lemmata (e.g. mit den Anfangsbuchstaben I consonántica (= J, S, X und Z) erstmals einen kompletten ätiologischen Ansatz entwickeln, der sowohl die Umgestaltung des mittelspanischen Lautsystems zur Aussprache des Neuspanischen auf dem Gebiet der S-Laute als auch die Aussprachedifferenzierung zwischen dem atlantischen Spanisch (Westandalusien, Kanarische Inseln, Lateinamerika) und dem peninsulär-europäischen Spanisch schlüssig zu erklären vermag. Hinsichtlich Markierung und Evaluierung des präsentierten Sprachmaterials kann die Überarbeitung der Bedeutungsprofile von Markern wie corrupto «korrumpiert», oder vulgar «volksprachlich, gemeinsprachlich, umgangssprachlich, vulgär» eine Revision der in der bisherigen Sekundärliteratur verbreiteten, häufig zu sehr vereinfachenden Lesarten leisten und eine Reihe von Interpretationstopoi ausräumen (e.g. Arabismenfeindlichkeit, Zurückweisung der Volkssprache gegenüber dem Latein etc.). Kognitive Ansätze zu textgrammatischen (Partikelforschung, Schwammwörter, etc.) und pragmatischen (Höflichkeit, performative Sprechakte) sowie wortbildungstechnischen Beobachtungen runden daneben auf dem Gebiet der Konzeptgeschichte unser Wissen zum Erkenntniswert des Tesoro (1611) ab, so daß die Quellenart Wörterbuch auch für künftige sprachgeschichtliche Forschungen imperativ bleiben wird.

Inhalt

Sebastián de Covarrubias: Tesoro (1611)
Selektiv-exhaustive Korpusanalyse
Siglos de Oro
Erklärungsansatz für Sibilantenkollaps, seseo vs. distinción
Funktionsprofile vulgarismos, barbarismos, Marker
Schwammwörter, Partikel, Höflichkeit, Wortbildungswissen
Norm und Variation


Anmerkungen

2 Bände

Ersteller des Eintrags
Redaktion romanistik.de
Erstellungsdatum
Mittwoch, 21. August 2013, 21:20 Uhr
Letzte Änderung
Mittwoch, 21. August 2013, 21:20 Uhr