"Volendo far la favola affettuosa" (Dissertation)

Affektpoetik und Heidendarstellung bei Torquato Tasso


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Teresa Staudacher

Verlag
Harrassowitz
Stadt
Wiesbaden
Hochschule
Universität Wien
Stadt der Hochschule
Wien
Publikationsdatum
2013
Abgabedatum
September 2012
Reihe
culturae 9
Weiterführender Link
http://www.harrassowitz-verlag.de/title_2171.ahtml
ISBN
978-3-447-10051-9 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Italienisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
Schlagwörter
Poetik, Affekt, Epik, Tasso Torquato, Gerusalemme Liberata, Pathos, dissimulazione, Heiden, Secondo Cinquecento

Exposé

Von der Relevanz einer adäquaten Historisierung überzeugt, setzt das vorliegende Buch Torquato Tassos Epik ins Verhältnis zu signifikanten literarischen und außerliterarischen Kontexten. Ein erster Abschnitt zeigt die Bedeutung von Umgehungs- und Ambiguisierungsstrategien – in Reaktion auf repressive Tendenzen im Secondo Cinquecento – und der Affektbewegung innerhalb der poetischen Theorie und Praxis Tassos auf. Vor diesem Hintergrund analysiert ein zweiter Abschnitt die Repräsentationen der Heiden und Heidinnen in Tassos Epik, insbesondere in der Gerusalemme Liberata, unter Berücksichtigung spezifischer Kontexte wie Konventionen der Islam- und Sarazenendarstellung, zeitgenössischen Diskursen über ‘die Türken’ und allgemeinen Mustern der Fremdwahrnehmung: Einzelne Figuren stehen hier ebenso im Fokus wie die Darstellung der heidnischen Herrschaft oder Religion, die Konstruktion von Oppositionen ebenso wie ihre Auflösung und es rückt die Frage in den Mittelpunkt, inwiefern Tasso die heidnischen Figuren – besonders die heidnischen Heldinnen – gezielt für seine auf Affektbewegung zielende Poetik funktionalisiert. Unter den Affekten der Liberata und für ihre Rezeption spielen das Leiden der Figuren wie auch das Mit-Leiden des Publikums (Pathos) eine hervorgehobene Rolle und letztlich versucht dieses Buch, die These zu belegen, dass Tasso mit der Liberata nicht nur intentional einen mehrfach lesbaren Text schafft, der auf die Ansprache der Affekte des Publikums zielt, sondern dass er über die Erregung angemessener Affekte unterschwellig eine alternative, von der explizit im Text propagierten Ideologie abweichende Norm zu vermitteln sucht.


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Teresa Staudacher
Erstellungsdatum
Donnerstag, 09. Januar 2014, 14:28 Uhr
Letzte Änderung
Donnerstag, 09. Januar 2014, 14:28 Uhr