Skandale zwischen Moderne und Postmoderne (Sammelband)

Interdisziplinäre Perspektiven auf Formen gesellschaftlicher Transgression


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Andreas GelzDietmar HüserSabine Ruß-Sattar

Verlag
De Gruyter
Stadt
Berlin, Boston
Publikationsdatum
2014
Auflage
1
Reihe
linguae & litterae
Weiterführender Link
http://www.degruyter.com/view/product/247969
ISBN
978-3-11-034572-8 ( im KVK suchen )
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Kulturwissenschaft, Zeitgeschichte, Skandal

Exposé

Herausgegeben von Andreas Gelz, Dietmar Hüser und Sabine Ruß-Sattar

Zwar gibt es auf dem Buchmarkt keinen Mangel an wissenschaftlichen Publikationen zum Phänomen des Skandals, wohl aber an Arbeiten, die sich ihm unter transnationalen und interdisziplinären Gesichtspunkten annähern. Der Band versammelt 14 Beiträge v.a. zu Literatur, Geschichte, Politik und Gesellschaft v.a. des romanischen Raums seit der Aufklärung, die vertiefte Einblicke in die literatur-, sozial- und geschichtswissenschaftliche Skandalforschung bieten und zugleich die Chancen und Grenzen eines fächerübergreifenden Dialogs ausloten. Fernab starrer Definitionen treten dabei zahlreiche Paradoxien und Ausdifferenzierungen des Skandalbegriffs zutage. Deutlich wird zudem, wie unzureichend Vorstellungen sind, Skandale besäßen präzise gesellschaftliche, aufklärerische oder auch normkonsolidierende Funktionen oder folgten einer bestimmten Prozesslogik, seien sogar beliebig steuerbar. Vielmehr erweisen sich die aufgezeigten Skandale als komplexe, mehrdeutige bis widersprüchliche, dialogisch-performative Kommunikations- und Ereigniszusammenhänge, die nach Intentionalität, Sequenzialität und Temporalität kaum je unmissverständlich greifbar und nachvollziehbar sind.

VI, 332 Seiten
Sprache: Deutsch
Schlagworte: Skandal; Zeitgeschichte; Kulturwissenschaft
Zielgruppe: Historiker, Literatur-, Sozial- und Kulturwissenschaftler

Inhalt

Andreas Gelz, Dietmar Hüser und Sabine Ruß-Sattar:
Einleitung: Skandal als Forschungsfeld – Ansätze, Konjunkturen, Leerstellen

Helmut Pfeiffer:
Der Skandal der natürlichen Religion

Jörn Leonhard:
Der Skandal im Zeitalter der Revolutionen: Frankreich 1814–1848

Birgit Aschmann:
Die zwei Körper der Königin: Isabella II. von Spanien und das doppelte Zerwürfnis in Ehe und Nation

Jens Ivo Engels:
Panama in Deutschland: Der Panama-Skandal in der deutschen Presse 1892/1893

Daniel Mollenhauer:
Skandal und Gegenskandal: Die Dreyfusaffäre (1894–1906)

Wolfgang Asholt:
Skandal als Programm? Funktionen des Skandals in der historischen Avantgarde und Funktion der historischen Avantgarde als Skandal

Andreas Gelz:
Überlegungen zu einer Poetik des Skandals am Beispiel von Miguel de Unamunos San Manuel Bueno, mártir (1931/1933)

Dietmar Hüser:
Vom „Un-Skandal“ des Algerienkrieges zum „Post-Skandal“ der Gedächtniskultur: Die Pariser Polizei-Repressionen vom 17. Oktober 1961

Ingrid Gilcher-Holtey:
Skandalisierung des Skandals: Intellektuelle und Öffentlichkeit

Sabine Ruß-Sattar:
Skandale als Symptome und Katalysatoren politisch-kulturellen Wandels: Das Beispiel Frankreich

Guido Thiemeyer:
Der Skandal als Konstruktion eines transnationalen Kommunikationsraumes: Die Maßnahmen der EU-14 gegen Österreich im Jahr 2000

Michael Dellwing:
Doing Scandal: Skandal als Performativität des radikalen Beziehungsbruchs

Ingeborg Villinger:
Riskante Wahlverwandtschaften: Medien und Skandale

Jochen Mecke:
Ästhetik des Skandals – Skandal der Literatur: Struktur, Typologie, Entwicklung


Anmerkungen

Publications of the School of Language & Literature (Freiburg Institute for Advanced Studies)

Ersteller des Eintrags
Andreas Gelz
Erstellungsdatum
Mittwoch, 29. Oktober 2014, 16:45 Uhr
Letzte Änderung
Mittwoch, 29. Oktober 2014, 16:45 Uhr