Die Literatur der Roma Frankreichs (Monographie)
Allgemeine Angaben
Autor(en)
Julia Blandfort- Verlag
- De Gruyter
- Stadt
- Berlin, München, Boston
- Stadt der Hochschule
- Regensburg
- Publikationsdatum
- 2015
- Abgabedatum
- 2013
- Auflage
- 1
- Reihe
- Mimesis - Romanische Literaturen der Welt 60
- Weiterführender Link
- http://www.degruyter.com/view/product/431278?format=G&rskey=RDi4zV&result=1
- ISBN
- 978-3-11-037176-5 ( im KVK suchen )
- Thematik nach Sprachen
- Französisch, Sprachübergreifend
- Disziplin(en)
- Literaturwissenschaft
- Schlagwörter
- Französische Literatur, Narrativik, Literatur der Diaspora, Literatur der Roma, Kulturelles Gedächtnis
Exposé
Im Vergleich zum literaturwissenschaftlich und imagologisch bereits sehr gut erforschten Gebiet der ‚Zigeunerbilder‘ in der Literatur wurden bis jetzt kaum Arbeiten zur Selbstdarstellung der Roma in der Literatur veröffentlicht.
Auf der Basis der aktuellen Diaspora-Forschung werden soziokulturelle Hintergründe der Roma-Gemeinschaften betrachtet. Dabei wird die These verfolgt, dass die literarischen Werke von Roma-Autoren eine historische Diaspora-Erfahrung nachzeichnen, jedoch auch dazu beitragen, einen (politischen) Diaspora-Diskurs zu entwickeln. In engem Zusammenhang dazu steht die Gedächtnisbildung. Um sich als diasporische Gruppe zu konstituieren, ist die Vermittlung kollektiver Symbolsysteme und historischer Erfahrungen bedeutend. Diesbezüglich wird zudem der Übergang von einer traditionell mündlich orientierten Wissensspeicherung zum schriftlichen Ausdruck, wie er in den Werken stattfindet, betrachtet.
Mit der umfassenden Motivuntersuchung der narrativen Werke französischer Roma trägt die Studie dazu bei, die Forschungslücke zur europäischen Literatur der Roma zu schließen.
Inhalt
Inhalt
Geleitwort
Danksagung
I. Einleitung: „Il était une fois les bohémiens“ – Die Narrativik der Roma Frankreichs
1 Aufbau und Zielsetzung der Arbeit
2 Stand der Forschung
3 Korpuswahl: Narrative Texte der Roma in französischer Sprache
II. Theoretische Grundlagen zur Analyse der Roma-Literaturen
1 Definitorische Überlegungen zu Roma-Literaturen
1.1 Terminologische Vielfalt als Zeichen für Heterogenität
1.2 Eine transnationale Roma-Literatur?
1.3 Schreiben im doppelten Grenzraum von Mehrheit und Minderheit
2 Das Diaspora-Konzept und seine Anwendbarkeit auf die Roma
2.1 Der Ursprung des Begriffs ‚Diaspora‘ und seine Neukonzeptualisierung
2.2 Roma als Diaspora – ein Streitpunkt: Kritik und Adaption
2.3 Roma-Literaturen als Ausdruck der Diaspora
3 Roma-Autoren und Gedächtnis: Spannungsfeld von mündlicher Tradition und schriftlicher Fixierung
3.1 Diaspora und kommunikatives sowie kulturelles Gedächtnis
3.2 Roma-Literaturen als fiktionales kulturelles Gedächtnis
3.3 Erinnerungsfiguren als Kristallisationspunkte
4 Erzählkunst und oraliture der Roma: Wechselspiele von Nähe und Distanz
4.1 Orale Tradition und Verschriftlichung
4.2 Oraliture: Ein frankokaribisches Konzept
4.3 Die oraliture der Roma: Untersuchungselemente
4.4 Der Übergang von Mündlichkeit zur Schriftlichkeit
III. Facetten der Diaspora – Französische Roma und ihre Narrativik
1 Zerstreuung – Migrationen und Verfolgung
1.1 Indien als Ausgangspunkt der Zerstreuung
1.2 Roma als Teil der europäischen Geschichte
1.3 Politisches Engagement: Romanestan vs. deterritorialisierte Nation
1.4 Die Bedeutung der Wanderschaft
1.5 Erwerbsmöglichkeiten – Artisten, Kesselflicker und Wahrsager
1.6 Heterogenität der Roma durch multiple Migrationsströme
1.7 Marginalisierung und Verfolgung
1.8 Zusammenfassung: Roma – In Vielfalt vereinte Wanderer
2 Grenzen – Exklusion und Inklusion
2.1 Roma und ‚gadje‘ – Weltentrennung
2.2 Männer und Frauen – Getrennte Sphären
2.3 Hochzeitsriten – Flucht und Arrangement
2.4 Tote Gegenstände und lebendig werdende Tote – mulò
2.5 Speisevorschriften und Leibgericht niglo
2.6 Gemeinschaftssprache(n) Romanès
2.7 Zusammenfassung: Grenzen zwischen Flexibilität und Konservativismus
3 Herkunft – (Re-)Konstruktion und Überlagerung
3.1 Indien als Diasporic Imaginary der Roma
3.2 Fragmente indischer Herkunft
3.3 Europäische Heimat – Homing Desire
3.4 Zusammenfassung: Herkunft als indo-europäisches Mosaik
IV. Fazit – Französische Roma-Literatur: Gedächtnis (in) der Diaspora
V. Anhang – Biographien und Werkzusammenfassungen
Literaturverzeichnis
Index
Anmerkungen
keine
- Ersteller des Eintrags
- Christine Henschel
- Erstellungsdatum
- Dienstag, 17. Februar 2015, 22:13 Uhr
- Letzte Änderung
- Freitag, 20. Februar 2015, 14:55 Uhr