Die Logik des essayistischen Gedankens (Monographie)

Zur Analyse der italienischen Essayistik zwischen Fin de Siècle und Zweitem Weltkrieg vor dem Hintergrund der Gattungsgeschichte


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Albert Göschl

Verlag
Winter
Stadt
Heidelberg
Publikationsdatum
2016
Auflage
1
Reihe
Studia Romanica (194)
Weiterführender Link
https://www.winter-verlag.de/de/detail/978-3-8253-6518-9/Goeschl_Logik_des_essayistischen_Gedankens/
ISBN
978-3-82536-518-9 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Italienisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft
Schlagwörter
20. Jahrhundert, Novecento, Italienische Literatur, Reflexionsprosa, Essayismus, Mario Praz, Emilio Cecchi, Ugo Ojetti, Giovanni Papini, Essayistik

Exposé

Die Logik des essayistischen Gedankens analysiert die Wege ästhetisch vermittelten freien Denkens zwischen Jahrhundertwende und Zweitem Weltkrieg anhand der paradigmatischen Textform des literarischen Essays – eine Gattung, welche die Widersprüche zwischen Wissenschaft und Literatur, Logik und Ästhetik, Wirklichkeit und Wahrheit in sich vereint.

Um die originäre Denkbewegung dieser Form der Reflexionsprosa nachzuzeichnen, entwickelt die vorliegende Studie Kategorien und Analyseinstrumente zur Interpretation des Essayistischen im Sinne einer selbstständigen Poetik mit selbstreflektiertem Ausdruckswillen. Dabei wird nicht nur auf die Möglichkeit struktureller Binnendifferenzierung hingewiesen, sondern auch die Entstehung der essayistischen Poetik vor dem Hintergrund philosophischer Ideengeschichte beleuchtet. Anhand beispielhafter Einzelinterpretationen werden die entwickelten Kategorien veranschaulicht und die Beziehungen zwischen den bedeutendsten italienischen Essayisten aufgezeigt.

Inhalt

Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 11
2 Begriffshistorische Kontextualisierung und etymologische Voraussetzung 23
2.1 Der Begriff des saggio 23
2.2 Der Begriff des saggismo 32
3 Die Genese der Forschungsdiskurse 37
3.2 Konstituierung des theoretischen Blicks 37
3.3 Die essaytheoretischen ‚Gründertexte‘ 45
3.4 Essay und System 47
3.5 Essayistische Gattungsdiskurse 52
3.6 Alternative Theoreme abseits des gängigen Forschungsdiskurses 59
3.7 Exkurs zur theoriegeleiteten Metapher des Essays 64
3.8 Kontextualisierung der italienischen Essaytheorie 67
3.9 Die internationale Forschungslage zum Essay seit der Jahrtausendwende 75
4 Die Genese des italienischen Essays bis zur klassischen Moderne 79
4.1 Historische Vorformen des Essays bis zum Humanismus 79
4.2 Die Geburt des italienischen Essayismus 83
4.3 Essayistische Konzepte im italienischen Humanismus 89
4.4 Die Übernahme der Essays nach Italien im Seicento 92
4.5 Essayistische Schreibformen der italienischen Aufklärung 99
4.6 Der Essay im Zeitalter des Risorgimento 102
5 Die Gattungskonstituierung des literarischen Essays im beginnenden zwanzigsten Jahrhundert 107
5.1 Die terza pagina als Verbindung zwischen Essay und Journalismus 107
5.2 Die Bedeutung des Zeitschriftenwesens für die italienischen Essayistik 118
5.3 Der essayistische Stil der prosa d’arte 123
6 Gattungstheoretische Rahmenbedingungen 131
6.1 Der gattungstheoretische Sonderweg Italiens 136
6.2 Metaterminologische Systematik 140
6.3 Zum ontologischen Status der vierten Gattung 148
6.4 Reflexionsprosa als vierte Gattung 156
6.5 Merkmalskategorien der literarischen Essayistik 158
7 Die Relevanz des Kognitiven in der Analyse des Essayistischen 171
8 Die essayistische Sequenz als Instrument der Analyse 187
8.1 Operationen der Darstellung 188
8.1.1 Deskriptive Segmente 190
8.1.2 Narrative Segmente 195
8.1.3 Reflexive Segmente 197
8.1.4 Die Fokalisierung der essayistischen Sequenz 199
8.1.5 Extension der essayistischen Sequenz. 205
8.2 Operationen der Verknüpfung 207
8.2.1 Assoziation 211
8.2.2 Dissoziation und Bisoziation 213
9 Struktur und Aufbau des Essays 217
9.1 Der essayistische Impuls 217
9.2 Die driftende Argumentation 221
9.3 Sequenzierungsordnungen 224
9.3.1 Additive Verlaufsformen 224
9.3.2 Lineare Verlaufsformen 226
9.3.3 Zirkuläre Verlaufsformen 227
9.3.4 Dialektische Verlaufsformen 228
9.3.5 Analytische und synthetische Verlaufsformen 230
9.3.6 Konvergente und divergente Verlaufsformen 233
9.4 Die essayistische Konklusion 236
10 Ugo Ojettis Essayistik zwischen Positivismus und bizarrer Verzerrung 243
11 Die Essayistik Luigi Pirandellos und Italo Svevos 259
11.1 Der Einfluss lebensphilosophischer Theorien auf die italienische Essayistik
nach der Jahrhundertwende 264
11.2 Svevos Essayistik des Fragments 266
12 Die Bedeutung Benedetto Croces für die Entwicklung der italienischen Essayistik 273
13 Giovanni Papinis Kritik an Croce 277
13.1 William James’ Theorie des Gedankenstroms 279
13.2 Papinis essayistische Selbstdarstellung 282
14 Emilio Cecchis essayistische Poetologie 289
15 Mario Praz’ Essayistik des Bizarren 301
16 Schlussbemerkung 313
Index nominum 319
Literaturverzeichnis 325


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Albert Göschl
Erstellungsdatum
Samstag, 02. Juli 2016, 12:01 Uhr
Letzte Änderung
Samstag, 02. Juli 2016, 14:13 Uhr