Jean-Max Colard - Die Ausstellung meiner Träume (Monographie)


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Christian Hartwig Steinau

Verlag
Wolff Verlag
Stadt
Berlin
Publikationsdatum
2016
Weiterführender Link
http://www.roberteberhardt.com/wolffverlag2/die-ausstellung-meiner-traeume/
ISBN
978-3-941461-34-5 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Französisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
Schlagwörter
Traum, Kunstkritik, Michel Leiris, Georges Perec, Gegenwartskunst, Welten des Kuratorischen, Kulturtechnik des Ausstellens, Fiktionale Kunstkritik, Kritik der Kritik, Edouard Levé, Cyprien Gaillard, Henri Michaux

Exposé

Das der Übersetzung zugrunde liegende Buch L’exposition de mes rêves wurde 2013 von dem Verlag des Musé d’art moderne et contemporain MAMCO in Genf herausgegeben. Es beinhaltet poetische Miniaturen über die Gegenwartskunst, die von dem Autor als »kritische Träume« bezeichnet werden und in Anlehnung an die Arbeitsweise von Künstlerinnen und Künstlern eine Literarisierung der Kunstkritik realisieren. In der Art bricht Colard mit den gängigen Prämissen der Kunstkritik, dem Urteil und der Entscheidung, und zielt unter Auseinandersetzung mit der europäischen Traumliteratur des 20. Jahrhunderts (z.B. mit Benjamin, Leiris, Butor, Perec, Adorno, Michaux uvm.) auf eine spielerische Ausweitung der kunstkritischen Praxis.

Dabei handelt es sich um Texte einer kleinen Form, die zunächst auf Bildschrimen von Computern oder Smartphones gelesen wurden und ursprünglich über den Newsletter der Fondation de l’enterprise Ricard pour l’art contemporain, Paris versendet wurden, die auch die Übersetzung ins Deutsche unterstützte.

Seit 2005 notiert Colard seine Träume. Sie handeln von der Gegenwartskunst, die ihn in seinem Alltag begleitet. Sie wurden nach dem Aufstehen, noch in der Nacht oder nach einigen Tagen aus der Erinnerung aufgeschrieben. Colards Träume spielen mit den Räumen und Formen der Gegenwartskunst, finden in ihren Orten, Museen, Ateliers oder Galerien statt, kreisen um Installationen, Videos, Happenings oder Leinwände. In ihnen ist das Träumen eine Bewegung, die die Sicherheit der Wahrnehmung auflöst. Die freie Form des Traumes erlaubt es dem sonst so strengen Kritiker, seine Maske abzulegen und sich der Kunst wie einem großen Anderen anzunähern. Und das geschieht zur Freude des Lesers, dem sich in Colards Darstellungen ein Panoptikum der Gegenwartskunst erschließt.

Colards Träume wurden von Christian Hartwig Steinau aus dem Französischen übersetzt, der am Peter Szondi-Institut der Freien Universität Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Zur Einführung in die Hintergründe der poetischen Kunstkritik Colards ist der Übersetzung ein von Steinau verfasstes, umfangreiches Vorwort vorangestellt. In diesem heißt es: »In ihrer editorischen Zusammenstellung bilden die »kritischen Träume« ein Archiv an Ausstellungen und Konfrontationen mit Künstlern und Kunstwerken, die sich in der intimen Sphäre des Traumes des Kunstkritikers sedimentiert haben. In Colards Träumen kristallisiert sich die Individualität einer poetischen Praxis an der Schnittstelle von Literaturwissenschaft, Kunstkritik und Ausstellungskuration. Sie sind ein Prisma, in dem einmal dasjenige zu erkennen sein wird, was wir heute noch als ‘Gegenwartskunst’ bezeichnen.«

Aus diesem Grund bietet die deutsche Edition der »kritischen Träume« nicht nur die Übersetzung einer für die jüngste Entwicklung der literarischen Kunstkritik beispielhaften Textsammlung, sondern auch ein von dem Übersetzer angelegtes Namens-, Orts- und Sachregister. Dieses stellt eine Übersicht der von Colard besprochenen Künstlerinnen und Künstler (darunter Cyprien Gaillard, Dominique Gonzales-Foerster, Pierre Huyghe, Daniel Buren, Sophie Calle uvm.) sowie der für den Kurator und Kunstkritiker zentralen Ausstellungsräume dar. Als Ensemble bietet dieses Register erste Hinweise, eine in naher Zukunft einsetzende Historisierung der Gegenwartskunst zu ermöglichen.

Jean-Max Colard, Die Ausstellung meiner Träume. Herausgegeben und aus dem Französischen von Christian Hartwig Steinau, Berlin: Wolff Verlag, 2016.

Inhalt

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort des Herausgebers …………………………………….. S. 7
Die Ausstellung meiner Träume ………………………………. S. 23
Notizen über die Träume ……………………………………….. S. 88
Namensregister …………………………………………………….. S. 100
Ortsregister ………………………………………………………….. S. 103
Sachregister …………………………………………………………. S. 105
Danksagung …………………………………………………………. S. 113


Anmerkungen

Erste deutsche Übersetzung des französischen Literaturwissenschaftlers, Kunstkritikers und Kurators Jean-Max Colard

Ersteller des Eintrags
Christian Hartwig Steinau
Erstellungsdatum
Donnerstag, 28. Juli 2016, 12:52 Uhr
Letzte Änderung
Freitag, 29. Juli 2016, 21:50 Uhr