Sprachgeschichte als Kommunikationsgeschichte: Volkssprachliche Notarurkunden des Mittelalters in ihren Kontexten (Monographie)

Mit einer Analyse der okzitanischen Urkundensprache und der Graphie


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Kathrin Kraller

Verlag
Universitätsbibliothek Regensburg
Stadt
Regensburg
Stadt der Hochschule
Regensburg
Publikationsdatum
2019
Abgabedatum
Juli 2018
Auflage
1
Weiterführender Link
https://epub.uni-regensburg.de/40032/
ISBN
978-3-88246-416-0 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Okzitanisch
Disziplin(en)
Sprachwissenschaft
Schlagwörter
Okzitanisch, Mittelalter, Sprachgeschichte, Edition, Volkssprache, Notariat, Altokzitanisch, Urkundenedition, Verschriftlichung, Quercy, Kommunikationsgeschichte

Exposé

Im Jahr 1175 tritt in der im Quercy gelegenen Abteistadt Moissac ein Notar namens Arnaudus in Erscheinung. Seine Existenz ist durch einige von ihm unterfertigte Urkunden bis in die 1190er Jahre hinein kontinuierlich belegt. Auffällig ist, dass Arnaudus mit der Aufnahme seiner Tätigkeit als communis notarius de Moisiaco eine volkssprachliche Urkundenschriftlichkeit begründet, die – so die Ergebnisse der Archivrecherchen – von allen seinen Nachfolgern bis ins späte 13. Jahrhundert weitergeführt wird. Die Verwendung des Lateins wird im Bereich der Notarurkunden hingegen fast komplett aufgegeben und erlebt erst im 14. Jahrhundert wieder eine Renaissance.
Die Arbeit setzt sich – einerseits – zum Ziel, die außersprachlichen Kontexte der notariellen Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts zu rekonstruieren. Zunächst wird der Frage nachgegangen, unter welchen institutionellen, kulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen der Übergang vom Latein zur okzitanischen Volkssprache im Bereich der notariellen Urkunden stattfindet und unter welchen Bedingungen sich die Volkssprache in den Urkunden etabliert; eine diachron ausgerichtete Analyse der formalen Gestaltung der Urkunden des Korpus gibt dabei Auskunft über die Veränderungen der außersprachlichen Bedingungen des Urkundengebrauchs. Die Arbeit präsentiert daran anschließend – andererseits – eine ebenso diachron ausgerichtete Analyse der Sprache der Urkunden des Korpus. Abgerundet wird die Studie durch eine ausführliche Analyse der Graphie.
Die vorliegende Arbeit versteht Sprachgeschichte als Kommunikationsgeschichte und sieht die sprachliche (wie auch die formale) Gestaltung der Texte und ihre diachrone Entwicklung in engster Verbindung mit den sprachexternen Kontexten. Der wesentliche Mehrwert dieser Perspektive gegenüber der traditionellen Sprachgeschichtsschreibung ist folglich darin zu sehen, dass auf diese Weise sprachliche Phänomene und sprachinterne Entwicklungen kommunikativ plausibilisiert und kulturhistorisch verortet werden können.


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Kathrin Kraller
Erstellungsdatum
Donnerstag, 20. Juni 2019, 13:04 Uhr
Letzte Änderung
Samstag, 22. Juni 2019, 18:17 Uhr