Narkoprosa (Monographie)

Darstellungsparadigmen und erzählerische Funktionen in der lateinamerikanischen Literatur zum Drogenhandel


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Lisa Quaas

Verlag
De Gruyter
Stadt
Berlin
Stadt der Hochschule
Freiburg i.Br.
Publikationsdatum
2019
Abgabedatum
September 2018
Auflage
1
Reihe
mimesis
Weiterführender Link
https://www.degruyter.com/viewbooktoc/product/533971
ISBN
978-3-11-066051-7 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Spanisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Literaturanthropologie, Drogenkrieg, Narkoliteratur

Betreuer

Prof.Dr. Hermann Herlinghaus


Exposé

Der bis in die Gegenwart andauernde Drogenkrieg hat in Lateinamerika und weltweit tiefe Spuren hinterlassen. Er greift in die Vorstellungswelt sowie die affektiven Zustände sämtlicher Gesellschaftsschichten ein, wie nicht zuletzt die Literatur offenbart. Die Dissertation analysiert und interpretiert einschlägige und unbekannte Veröffentlichungen der spanischsprachigen Prosaliteratur auf diesem Feld und zeichnet erste Gattungsumrisse der Narkoprosa.
Angesichts markanter Tendenzen der Mythifizierung der Welt des Drogenhandels in Medien, Kultur und der gesellschaftlich geteilten Vorstellungswelt legt die Arbeit ein besonderes Augenmerk auf die Verarbeitung der Narko-Imaginarien in der Literatur. Einer literaturanthropologischen Perspektive folgend, fragt die Untersuchung nach den erzählerischen Funktionen der Werke für Autor und Leser. Sie arbeitet hierbei zwei dominante Bewältigungs- bzw. Verarbeitungsformen der als fremdartig, angsteinflößend und bedrohlich wahrgenommenen Welt des Drogenhandels heraus, die unterschiedliche Entwicklungsphasen der Narkoprosa prägen. Die vorwiegend in den späten 1980er und 1990er Jahren veröffentlichten testimonial und chronistisch geprägten Werke der Narkoprosa begegnen den empirischen Erfahrungen eines feindlichen „Anderen“ mit größtmöglicher Neutralität und ethnographischem Interesse. Sie ermöglichen so eine nüchterne Annäherung an die mit Angst und Fremdheit verbundene Welt des Drogenhandels. Die im neuen Jahrtausend veröffentlichten transgressiven Narkoromane übernehmen hingegen eine wichtige Spiegel- und Projektionsfunktion für die lateinamerikanischen Gesellschaften, da sie mit den Mitteln der literarischen Fiktion das Fremde in der globalen Moderne auf- und bearbeiten und neu erfinden. Das schließt auch das angesichts von Gewalt, Angst und Rausch fremd gewordene „Subjekt“ mit ein.

Inhalt


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Lisa Quaas
Erstellungsdatum
Mittwoch, 23. Oktober 2019, 11:44 Uhr
Letzte Änderung
Samstag, 26. Oktober 2019, 21:49 Uhr