Sprachintegrativer Grammatikunterricht (Monographie)

Zum Zusammenspiel von Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik im Mutter- und Fremdsprachenunterricht


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Björn Rothstein

Verlag
Stauffenburg
Stadt
Tübingen
Publikationsdatum
2010
Weiterführender Link
http://www.stauffenburg.de/asp/books.asp?id=1141
ISBN
978-3-86057-189-7 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Französisch
Disziplin(en)
Sprachwissenschaft, Fachdidaktik
Schlagwörter
Sprachdidaktik, Konjunktiv, Grammatikunterricht

Exposé

Haben sich Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik etwas zu sagen oder ist ihr einziger tatsächlich existierender Berührungspunkt die Lehramtsausbildung? Die vorliegende Studie untersucht am Beispiel des deutschen Konjunktivs und seiner französischen Entsprechungen exemplarisch ihre Schnittstelle und mögliche Berührungspunkte. Gezeigt wird auf empirischer Grundlage, wie eine detaillierte sprachwissenschaftliche Analyse neue Impulse für die Sprachdidaktik liefern kann und wie umgekehrt die Sprachwissenschaft von sprachdidaktischen Fragestellungen profitieren kann. Muttersprachlicher Grammatikunterricht ist bekanntlicherweise nicht sonderlich populär. Ausgehend von einer Befragung von mehr als 400 Gymnasiasten aus Baden-Württemberg wird aufgezeigt, dass Schüler ein großes Interesse an den schulischen Fremdsprachen haben. Demnach ist es aus motivationalen Gründen sinnvoll, bei gewissen, besonders einleuchtenden, grammatikalischen Themen im Deutschunterricht Verbindungen zu den schulischen Fremdsprachen herzustellen und in Form eines sprachintegrativen Grammatikunterrichts vorzugehen. Ein solcher Vergleich ermöglicht nicht nur Einsichten in den Bau der Sprache, wie sie von der Debatte um den muttersprachlichen Grammatikunterricht abwechselnd befürwortet und bezweifelt werden, er führt auch zu einem erhöhten anwendungsbezogenen Umgang mit dem eigentlichen Lerngegenstand. In einer weiteren Schülerbefragung wird zudem gezeigt, dass Gymnasiasten kaum in der Lage sind, den Konjunktiv II der starken Verben jenseits der hochfrequenten Formen zu bilden. Argumentiert man dafür, dass die situationsadäquate Beherrschung der Konjunktivmorphologie eines der Lernziele des gymnasialen Deutschunterrichts ist, so rückt der muttersprachliche Grammatikunterricht unweigerlich in die Nähe der fremdsprachdidaktischen Methodik und findet, entgegen der allgemeinen Behauptung, er könne nichts zum natürlichen Erwerb von Deutsch als Erstsprache beitragen, eine weitere Legitimation.

Inhalt


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Redaktion romanistik.de
Erstellungsdatum
Freitag, 12. November 2010, 12:48 Uhr
Letzte Änderung
Mittwoch, 17. November 2010, 15:34 Uhr