Literatur in der Diktatur - Diktatur in der Literatur. Einfluss und Auswirkungen franquistischer Zensur auf das Werk von Ana María Matute (Monographie)


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Anja Rothenburg

Verlag
Humboldt-Universität zu Berlin
Stadt
Berlin
Stadt der Hochschule
Berlin
Publikationsdatum
2021
Weiterführender Link
https://edoc.hu-berlin.de/handle/18452/23080
Art der Publikation
doi.org/10.18452/22347
Thematik nach Sprachen
Spanisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Franquismus, literarische Zensur, Ana María Matute, Selbstzensur

Betreuer

Dieter Ingenschay


Exposé

Diese Arbeit liefert einen Beitrag zur Erforschung der institutionalisierten Zensur von literarischen Texten im Franquismus anhand der Untersuchung von Werken Ana María Matutes. Als repressives Instrument diente die Zensur der Kontrolle, dem Schutz vor ‚kritischen‘ Inhalten sowie der Propagierung, Durchsetzung und Konsolidierung des franquistischen Dogmas. Zensiert wurden ‚bedrohliche‘ Werke aufgrund ihres kommunikativen Gehalts, aber auch wegen der sie charakterisierenden materiellen Fixierung, konnte die ‚gefürchtete‘ Aussage ihre Wirkung doch an vielen Orten noch lange nach dem Moment ihrer Entstehung entfalten. Die originale unzensierte Textfassung vieler Werke ist deswegen für den Leser bis heute oft unzugänglich. Das gilt auch für das Œuvre Matutes, einer der bedeutendsten spanischen Autorinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Anhand der erhaltenen Zensurakten zu vier Romanen – Los Abel, Luciérnagas_/_En esta tierra, Los hijos muertos und La trampa – wird zunächst deren unterschiedliches ‚Schicksal‘ zwischen staatlicher Zensur und forcierter Selbstzensur rekonstruiert. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienen als Ausgangsbasis für die literaturwissenschaftliche Analyse der individuellen Auswirkungen dieser Eingriffe auf inhaltlicher, struktureller, figürlicher und formal-stilistischer Ebene sowie zur Feststellung des Grads an ‚Co-Autorenschaft‘ der Zensoren, die die Texte im Hinblick auf ihre Konformität mit den etablierten moralischen, politischen und religiösen Normen rezipierten. Darüber hinaus werden Funktionsweise, Irrtümer und Grenzen der literarischen Kontrollinstanz anhand von vier weiteren Werken dargestellt, zu denen Fiesta al Noroeste, Pequeño teatro, Los niños tontos und Los soldados lloran de noche zählen. Auf diese Art und Weise kann ein umfassender Einblick in die Arbeits- und Funktionsweise der franquistischen Zensurbehörde innerhalb des machtstrukturellen Kontextes des Franco-Regimes gegeben werden.


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Anja Rothenburg
Erstellungsdatum
Montag, 15. Februar 2021, 16:04 Uhr
Letzte Änderung
Sonntag, 21. Februar 2021, 21:56 Uhr