Langsames Sehen (Sammelband)

Wahrnehmungsdispositive der Entschleunigung in den Künsten der Moderne


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Kristina KöhlerBenjamin LoyMarlene MeuerChristian RößnerLena Wetenkamp

Verlag
Steiner
Stadt
Stuttgart
Publikationsdatum
2025
Auflage
1
Reihe
Schriften der Jungen Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz 9
Weiterführender Link
https://www.steiner-verlag.de/Langsames-Sehen/9783515140645
ISBN
978-3-515-14064-5 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Sprachübergreifend
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
Schlagwörter
Sehen, Wahrnehmung, Entschleunigung

Exposé

Der Band widmet sich aus interdisziplinärer Perspektive Theorien und Praktiken, Ästhetiken und Philosophien der Langsamkeit und Entschleunigung in ihrem Verhältnis zum Sehen. Dabei liegt der Fokus auf Phänomenen eines langsamen Sehens, das auf verschiedene Weise verstanden werden kann: als (über)konzentriertes, fixierendes Sehen, das bewusst auf einen Gegenstand schaut, um diesen zu erfassen; oder auch als müdes, überfordertes oder ästhetisch distanziertes Sehen, welches stärker auf Sinneseindrücke eingestellt ist.

Wovon grenzt sich langsames Sehen eigentlich ab? Wo knüpft es an verwandte Konzepte wie Kontemplation, Muße, Langeweile oder Erschöpfung an? Wie und wo werden Phänomene eines langsamen Sehens chronopolitisch funktionalisiert? Und: Welche klassen- und genderspezifischen Argumente sind in diesen Funktionalisierungen am Werk?

Diesen und weiteren Fragen gehen Autor:innen aus Philosophie, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Film- und Medienwissenschaft nach. Dabei interessiert einerseits, wie langsames Sehen in den jeweiligen Disziplinen konzeptualisiert wird, andererseits welche konkreten formalästhetischen Ausprägungen sich in künstlerischen, literarischen und filmischen Darstellungen beobachten lassen.

Inhalt

Kristina Köhler, Benjamin Loy, Marlene Meuer,
Christian Rössner, Lena Wetenkamp
Langsames Sehen. Ästhetische Verfahren zwischen temporaler
Skalierung, Wahrnehmung und Geschichtlichkeit ………………………………………. 5

Fabian Goppelsröder
Langsames Sehen und der müde Blick ………………………………………………………….. 27

Mathias Mayer
Der langsame Pfeil des Aphorismus. Zur Dialektik einer Gattung von
Heraklit bis Grünbein ……………………………………………………………………………………. 45

Lena Wetenkamp
Verzögerte Wahrnehmung. Effekte der Verlangsamung in
Adalbert Stifters Der Hagestolz ……………………………………………………………………… 63

Kristina Köhler
Zeit (unter die) Lupe (nehmen)? Filmische Modi des Langsamen
Sehens in den 1910er und 1920er Jahren ……………………………………………………… 85

Christian Spies
Zeitloses Sehen? Zur Bilderfahrung in der konzeptuellen Malerei
der 1960er Jahre. Überlegungen mit John Baldessari ……………………………………. 115

Benjamin Loy
„Prendre son temps“ – Zur Poetik des langsamen Sehens im Werk
Georges Perecs ……………………………………………………………………………………………….. 137

Jakob Boer
Reframing Slow Cinema: On the Spectatorial Pleasures of Passivity …………… 161

Irina Gradinari
Langsames Sehen, oder: Über den poetischen Blick. Wer hat eigentlich
die Liebe erfunden? (2017) von Kerstin Polte ……………………………………………….. 185

Marlene Meuer
Ästhetische Herausforderung und konzentrierte Wiederholung.
Valorisierungen literarischer Kunstwerke durch Aufmerksamkeits-
ökonomien ……………………………………………………………………………………………………… 211

Lutz Koepnick
Eis-Zeiten: Langsames Sehen und Klimawandel ………………………………………….. 243


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Benjamin Loy
Erstellungsdatum
Dienstag, 16. September 2025, 20:59 Uhr
Letzte Änderung
Dienstag, 16. September 2025, 20:59 Uhr