Das schwarze Licht der Moderne (Dissertation)

Zur Ästhetikgeschichte der Blindheit


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Kai Nonnenmacher

Verlag
Niemeyer
Stadt
Tübingen
Hochschule
Universität Mannheim
Stadt der Hochschule
Mannheim
Publikationsdatum
2006
Abgabedatum
2003
Reihe
Communicatio; 34
Weiterführender Link
http://www.degruyter.de/cont/fb/li/detail.cfm?id=IS-9783484630345-1
ISBN
978-3-484-63034-5 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Französisch, Deutsch
Disziplin(en)
Medien-/Kulturwissenschaft, Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Blindheit, Sinnesanthropologie, Aufklärung, Romantik, Medienästhetik, Encyclopédie, Diderot Denis, Herder Johann Gottfried, Rousseau Jean Jacques, Jean Paul, Chateaubriand, Chénier André, Hugo Victor, Baudelaire Charles, Photographie, Idealismus, Holbach, Platon

Betreuer

Charles GrivelJochen Hörisch


Exposé

Homer, Milton, Ossian: Die Ästhetikgeschichte der Blindheit betrifft visuelle Modernität in ihrem Kern. Dies wird für Frankreich und für Deutschland zwischen 1750 und 1850 gezeigt: Das “schwarze Licht” eines Sehens, das nicht im Gesehenen aufgeht, schafft eine mächtige Gegenerzählung zu triumphalischen Aufklärungsphantasmen und zur verwissenschaftlichten Objektivierung des Blicks. Die Negation des menschlichen Königssinnes gerät immer deutlicher zur Selbstbegründungsstrategie des Ästhetischen.

Das Korpus führt in drei Schritten eine Genealogie ästhetischer Strategien der visuellen Negativität vor: von der sensualistischen Erkenntniskritik des Starstich-Experiments über die idealistische Verschränkung von Nicht-Sein und positiviertem Sein in der Figur des blinden Sängers bis zum transitorisch gebrochenen Blick der Avantgarde.

Diskutiert werden philosophische Modelle von Holbach und Herder bis zum Deutschen Idealismus. Neben zwei umfangreicheren Kapiteln zur Blindheit bei Diderot und bei Jean Paul sind u.a. Blindentexte von Rousseau, Chateaubriand, Hugo, Nerval, Gautier und Baudelaire ausgewählt. Der Blinde gerät ebenso zum Zeichen eines verlorenen metaphysischen Blicks wie zur Projektionsfläche des autonom gewordenen Scheins. Über die Negativität des Sehens wird die säkulare Selbstsakralisierung der Poesie um 1800 schließlich gegen 1900 auf die Photographie als Kunstform übertragen.

Inhalt

Inhaltsverzeichnis

http://bvbr.bib-bvb.de:8991/exlibris/aleph/a18_1/apache_media/7RKIR9QJHFT6KXAIAEU9G9GXK138FN.pdf

Entstanden dank der Förderung der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg, der Hermann Lenz-Stiftung und publiziert dank der Druckkostenunterstützung der Kurt Ringger-Stiftung. Preis der Stiftung Kommunikations- und Medienwissenschaften.


Anmerkungen

Rezensionen
— Maximilian Bergengruen, in: Germanistik, Band 48/Heft 3-4 (2007)
— Elsbeth Dangel-Pelloquin, in: Jahrbuch der Jean Paul-Gesellschaft 42 (2007), S. 167-172.

Ersteller des Eintrags
Kai Nonnenmacher
Erstellungsdatum
Dienstag, 10. November 2009, 08:28 Uhr
Letzte Änderung
Dienstag, 10. November 2009, 08:28 Uhr