Lost in Archives (Institutionalisiertes Forschungsprojekt)
Auf der Suche nach unsichtbaren Frauen
Allgemeine Angaben
- Projektbeginn
- Dienstag, 01. Oktober 2024
- Projektende
- Donnerstag, 30. September 2027
- Status
- laufend
- Weiterführender Link
- https://lostinarchives.hypotheses.org/; https://marilia-joehnk.de/lost-in-archives/
- Thematik nach Sprachen
- Französisch, Sprachübergreifend
- Disziplin(en)
- Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft, Geschichtswissenschaft
- Schlagwörter
- Archiv, Literaturkritik, Theaterwesen, Übersetzung, Militärliteratur, Gender Studies, 18. Jahrhundert, Unsichtbarkeit
Aktiv beteiligte Person(en)
(z.B. Kooperation, Mitarbeiter, Fellows)
Dr. Anna Axtner-Borsutzky, Prof. Dr. Isabelle Deflers, Grace Evans, Marília Jöhnk, Dr. Alissa L'AbbéExposé
Lost in Archives
Interdisziplinäres BMBF-Verbundprojekt (Förderlinie: Innovative Frauen im Fokus)
(LMU München – UniBw München – GU Frankfurt)
Viele Namen von innovativen Frauen sind heute vergessen, obwohl diese Frauen zu ihrer Zeit durchaus bekannt waren und ihre Werke geschätzt wurden. Die Namen dieser Frauen wurden im Laufe der Zeit vergessen, bewusst in Vergessenheit gebracht, abgewertet oder sind erst gar nicht in die offiziellen Überlieferungen eingegangen. Dadurch entstand der Eindruck, dass in manchen Bereichen keine oder kaum Frauen tätig gewesen wären. Durch umfangreiche Archivrecherchen wird das Projekt Lost in Archives diesem Narrativ entgegenwirken und zugleich die Mechanismen reflektieren, die zur Unsichtbarkeit beigetragen haben.
Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Isabelle Deflers (Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität der Bundeswehr, München), Dr. Anna Axtner-Borsutzky (Germanistik, Ludwig-Maximilians-Universität) und Dr. Marília Jöhnk (Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt). Die Koordination wird von Dr. Alissa L’Abbé (Universität der Bundeswehr, München) übernommen. An den drei Universitäten sind drei Teilprojekte angesiedelt zu Wissens- und Kulturfeldern, in denen der Beitrag von Frauen bisher noch nicht ausreichend wahrgenommen wurde: Verlagswesen, Theaterwesen und Militärliteratur. Zeitlich beschäftigt sich das Projekt mit dem Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert. Professionalisierung, Verwissenschaftlichung, Nationalstaatsbildungsprozesse und die Bürgerrechtsbewegung der Französischen Revolution verdrängten paradoxerweise Frauen aus vielen öffentlichen Bereichen.
Im Fokus des Projektes steht neben umfangreicher Archivarbeit ein interdisziplinärer Ansatz, der auf Methoden der Geschichts- und Literaturwissenschaft basiert. Die innovativen Leistungen dieser Frauen werden öffentlichkeitswirksam, u. a. in Form einer Wanderausstellung und Graphic Novel, aufbereitet. Die Frauen werden in Konstellation zueinander, intergenerational und intersektional (Stand, Konfession, Alter, Familienstand) betrachtet, um spezifisch weibliche Bildungs- und Karrierewege, Wissensorte und -praktiken zu identifizieren. Um diese Frauen zu finden, wird das Projekt unter anderem von den Nachlässen bekannter Gelehrter ausgehen und in den Paratexten ihrer Schriften (Danksagungen, Fußnoten), Korrespondenzen und Familienarchiven nach Spuren weiblicher Geistesarbeit suchen. Immer wieder steht hierbei zur Debatte, welche Mechanismen zur Unsichtbarkeit dieser Frauen beigetragen haben und wieso wir bis heute so wenig über sie wissen.
Anmerkungen
keine
- Ersteller des Eintrags
- Marília Jöhnk
- Erstellungsdatum
- Samstag, 30. November 2024, 11:44 Uhr
- Letzte Änderung
- Freitag, 13. Dezember 2024, 11:34 Uhr