José Martí (Monographie)

Teil I: Apostel - Dichter - Revolutionär. Eine Geschichte seiner Rezeption.


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Ottmar Ette

Verlag
Max Niemeyer Verlag
Stadt
Tübingen
Publikationsdatum
1991
Reihe
Reihe mimesis, Bd. 10
Weiterführender Link
http://www.uni-potsdam.de/romanistik/ette/ette/publikationen/pub_mono-1991.html
ISBN
978-3-484-55010-0 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Spanisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Moderne, José Martí, Rezeption, Kuba, Literatursoziologie, champ du pouvoir

Exposé

Die Rezeptionsgeschichte des kubanischen Essayisten, Lyrikers und Revolutionärs José Martí (1853-95) zählt wegen der enormen Fülle von Zeugnissen seiner Wirkung, vor allem aber aufgrund der kontroversen Instrumentalisierung des ‚Apostels‘ der kubanischen Unabhängigkeit bis in die Gegenwart zu den faszinierendsten, ja aufregendsten Beispielen vom Nachleben eines Literaten und Politikers in Lateinamerika. Um so erstaunlicher ist es, daß diese Geschichte bislang nur rudimentär erfaß wurde und zumeist als Vorwand für selbst wiederum einseitige Wertungen diente. Aufgrund der ungeheuren Breitenwirkung Martís, der im Ausland schon früh als führender Vertreter des Modernismus wahrgenommen und in Kuba von nahezu allen politischen Kräften als Vordenker vereinnahmt wurde, war es daher seit geraumer Zeit ein Forschungsdesiderat, die Geschichte seiner Rezeption vor dem Hintergrund der politischen und sozioökonischen Entwicklung Kubas aufzuarbeiten. Ausgehend von literatursoziologischen Fragestellungen werden nicht nur schriftliche Zeugnisse, sondern auch nicht-literarische Tradierungsmechanismen und Medien wie Photographie und Film, Musik und Plakatkunst in die Untersuchung miteinbezogen. Erstmals wurde versucht, die Martí-Rezeption als Sub-Feld des literarischen Feldes aus ihrem Bezug zum “champ du pouvoir” (Bourdieu) zu begreifen und dabei neben insel- auch exilkubanische wie ausländische Rezeptionsdokumente kritisch zu befragen. Die Untersuchung macht nicht nur die Wechselwirkungen zwischen diesen drei Polen und damit die komplexen Entstehungsbedingungen des heutigen Martí-Bildes deutlich: Sie wirft nicht nur ein Licht auf die gesellschaftlichen Bedingungen der dokumentierten Sinnbildungsprozesse, sondern öffnet auch den Blick für neue, bislang unbeachtet gebliebene Aspekte der Werkinterpretation, wie sie in einem folgenden Band entwickelt werden sollen.

Inhalt

  • Vorwort (v)
  • Einleitung
  • 1 Allgemeine Vorbemerkungen (7)
  • 2 Die Anfänge der Martí-Rezeption: bis zur Jahrhundertwende (21)
  • 3 Die Rezeption Martís im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts (50)
  • 4 Ansätze zu einer neuen Sichtweise: die Rezeption Martís bis 1953 (74)
  • 5 Die dramatische Zuspitzung der Martí-Rezeption zwischen 1953 und 1958 (122)
  • 6 Die Rezeption José Martís vom Sieg der Kubanischen Revolution bis 1968 (156)
  • 7 Die Rezeption José Martís von 1968 bis 1980 (212)
  • 8 Die Rezeption José Martís von 1980 bis 1989 (298)
  • Schlußbemerkungen: Für ein Ende der Unantastbarkeit José Martís (390)
  • Bibliographie (400)

Anmerkungen

467 Seiten

Ausgezeichnet mit dem Nachwuchswissenschaftler-Preis 1991 für Romanistische Literaturwissenschaft zu Ehren von Hugo Friedrich und Erich Köhler der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

Ersteller des Eintrags
Ottmar Ette
Erstellungsdatum
Dienstag, 23. Februar 2010, 09:27 Uhr
Letzte Änderung
Dienstag, 23. Februar 2010, 09:27 Uhr