Zibaldone - Zeitschrift für italienische Kultur der Gegenwart (Zeitschriftenheft)

Geschlechterinszenierungen


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Daniel Winkler

Publikationsdatum
2018
Jahrgang
XXXIII
Nummer
64
Weiterführender Link
http://www.stauffenburg.de/asp/books.asp?id=1421
ISSN
0930-8997
Thematik nach Sprachen
Italienisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft
Schlagwörter
Queer Studies, Gender Studies, Elena Ferrante, Ferzan Ozpetek, Rossini, Diven, Melania G. Mazzucco

Exposé

In Italien gehen Geschlecht, Kunst und Politik eine besondere Beziehung ein, auch weil hier vielerorts Abweichungen von klassischen Modellen von Familie und damit Mann und Frau einer relativ starken sozialen Kontrolle unterliegen, d.h. deutlicher an patriarchale und religiöse, regionale und mediterrane Traditionen gebunden sind. Der italienischen ‚Hoch‘- und Popularkultur sind so oftmals recht hartnäckig ‚archaische‘ Formen von Geschlechter¬rollen und repräsentationen eingeschrieben.
Dieses Heft fragt daher danach, wie sich diese Geschlechterinszenierungen in unterschiedlichen Kultur
und Kunstformen zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert manifestieren, aber auch wie und wo sie variieren und abweichen. Ausgehend von der sich etablierenden Starkultur der Oper und dem sich daran anschließenden Divenkult im Stummfilm, blickt diese Nummer auf ein breites Spektrum an Text- und Bilderwelten und zeigt daran Verbindungslinien zwischen Geschlecht, Italianità und (anti-) bürgerlicher Kultur bis in die unmittelbare Gegenwart auf. Zibaldone kreuzt dabei regionale mit nationalen und transatlantischen Perspektiven, es stellt kanonische Werke wie die von Giaochino Rossini, Alberto Moravia und Vittorio De Sica neuen Formen von Geschlechter¬inszenierungen gegenüber, wie sie u.a. die Romane von Elena Ferrante und Melania Mazzucco oder die Filme von Ferzan Özpetek zeigen, gibt aber auch an den Rand des Kanons gedrängten Stimmen Raum, etwa Lesben und Schwulen in der Zeit des Faschismus, sei es in Form popularer oder künstlerischer Stimmen.

Inhalt

Vorwort

Eva Nossem
Der seltsame Fall des italienischen gender

Anke Charton
«…ma»: Vokaltradierung und Geschlechterpolitik bei Rossini

Beate Ochsner
Diven des italienischen Stummfilms: Bertini, Borelli, Menichelli

Paola Guazzo
An den ‹Grenzen der Norm›. Lesbische Existenz und Resistenz im Faschismus

John Champagne
«Noch zuckende Körperhüllen»: eine Lektüre des Malers Filippo De Pisis und seiner heteronormativen Kritiker

Judith Frömmer
Geschlechterpolitik des Gründungsopfers: Eros und Polis in Moravias und De Sicas La ciociara

Uta Fenske / Sabine Schrader
Comingout! Ferzan Özpeteks melodramatisches Kino im Widerstreit mit der queeren Theorie

Susanne Kleinert
Geschlechterrollen in Romanen ausgewählter Autorinnen der Gegenwart: Von Dacia Maraini zu Igiaba Scego

Mariangela Tartaglione
Der generative Raum und die ‹Mutterstadt› in L’amore molesto von Elena Ferrante

Elisabeth Tiller
Melania G. Mazzuccos Migrationsnarrationen und die Scharfzeichnung von gegendertem (Er)Leben

Notizbuch
Harald Bodenschatz über einen römischen Beitrag zum Lutherjahr– Maria Giuliana über Palermo als Italienische Kulturhauptstadt 2018
Rezensionen
Zu den Autoren


Verbundene Projekte / Publikationen

Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Daniel Winkler
Erstellungsdatum
Mittwoch, 04. April 2018, 13:34 Uhr
Letzte Änderung
Sonntag, 08. April 2018, 09:34 Uhr