Imaginationen des Sozialen (Sammelband)

Narrative Verhandlungen zwischen Integration und Divergenz (1750–1945)


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Benjamin LoySimona ObertoPaul Strohmaier

Verlag
Winter
Stadt
Heidelberg
Publikationsdatum
2020
Auflage
1
Reihe
Studia Romanica 218
Weiterführender Link
https://www.winter-verlag.de/de/detail/978-3-8253-4634-8/Loy_ua_Hg_Imaginationen_des_Sozialen/
ISBN
978-3-8253-4634-8 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Französisch, Italienisch, Spanisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft

Exposé

Der Band präsentiert die Forschungsergebnisse des wissenschaftlichen Netzwerks ‚Paragesellschaften‘. Unter diesem Leitbegriff werden ‚Gesellschaften in der Gesellschaft‘ in fiktionalen Texten untersucht, die als Räume zur Verhandlung sozialer Spannungsverhältnisse dienen. Im Zentrum steht dabei die Reflexion über den Begriff ,Gesellschaft‘ und dessen narrative Struktur, wie sie sich ab dem 18. Jh. herausbilden.

Durch die Ungebundenheit an eine originäre Diskursautorität kann ‚Gesellschaft‘ eine Pluralität von Rechtfertigungsnarrativen erzeugen, die der Legitimation einer bestimmten Imagination von Gesellschaft dienen und ihrerseits Gegennarrative provozieren. Fiktionale Werke werden so als Verhandlungsmedien solcher gesellschaftlicher Strukturnarrative analysiert. Dabei werden besonders ihre ästhetischen Potentiale in den Fokus gerückt, welche die Genese von, aber auch Kritik an je spezifischen Imaginationen von Sozialität erlauben, die vielfach bis in die Gegenwart nachwirken.

Inhalt

Benjamin Loy, Simona Oberto, Paul Strohmaier
Imaginationen und Erzählungen von Gesellschaft. Einleitende Überlegungen zurGenealogie und Konjunktur von sozialen Strukturnarrativen

Andreas Kablitz
Die Erfindung der Schuld der Gesellschaft – Von La Rochefoucauld zu Rousseau. Anmerkungen zur Anthropologie des Ancien Régime

Alexander Fischer
Das Unbehagen an der Gesellschaft. Rousseaus begriffliche Erzählung misslungener Gesellschaftlichkeit im Zweiten Discours

Stephanie Béreiziat-Lang
Beschriebene Wilde und verwildertes Schreiben. Zur Verschriftlichung ‚anderer‘ Gesellschaftlichkeit bei Rousseau und Lévi-Strauss

Agnes Bidmon
Angriff ist die beste Verteidigung. Georg Christoph Lichtenbergs satirische Attacken auf religiöse Homogenisierungsbestrebungen und kulturelle Normierungstendenzen

Benjamin Loy
Phantasmen der Divergenz und Apologien des Autoritären. Zur Imagination des Sozialen bei Joseph de Maistre

Vittoria Borsò
Relationale Intensitäten im Schatten emergenter Narrative des Sozialen. Zur Archäologie von ,Paragesellschaften‘ im französischen Realismus (Honoré de Balzac)

Simona Oberto
Huysmans’ Imaginationen des Asozialen. À rebours, der Naturalismus und Baudelaires Éloge du maquillage

Paul Strohmaier
Zwischen archaisierender Besonderheit und metaphorischer Entgrenzung. Zum Siziliendiskurs bei Verga, Pirandello und Sciascia

Teresa Hiergeist
Explosive Utopien. Gesellschaftliche Einheit und anarchistischer Terrorismus im sozialen Imaginären der Jahrhundertwende

Julian Drews
‚Parallelgesellschaft‘ und die Angst vor der Gattung. Der Cid und der Quijote bei Ramón Menéndez Pidal

Julia Bulk
Alltagsobjekte als Zeichen. Der Deutsche Werkbund und die „wurzelechte deutsche Kultur"

Gesine Müller
Das Modell der plantación als Paragesellschaft? Literarische Inszenierungen der spanischen und französischen Karibik im 19. Jahrhundert


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Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Benjamin Loy
Erstellungsdatum
Dienstag, 18. August 2020, 14:29 Uhr
Letzte Änderung
Sonntag, 23. August 2020, 17:14 Uhr