Lazarus – Literarische Latenzen in romanischen Literaturen des 20. Jahrhunderts (Monographie)
Allgemeine Angaben
Autor(en)
Ursula Hennigfeld- Verlag
- Universitäts Verlag Winter
- Stadt
- Heidelberg
- Publikationsdatum
- 2022
- Reihe
- Studia Romanica
- Weiterführender Link
- https://www.winter-verlag.de/de/detail/978-3-8253-4969-1/Hennigfeld_Lazarus_Literarische_Latenzen/
- Art der Publikation
- ISBN 978-3-8253-4969-1 (gebundene Ausgabe), ISBN 978-3-8253-8587-3 (E-Book)
- Thematik nach Sprachen
- Französisch, Spanisch
- Disziplin(en)
- Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
- Schlagwörter
- Lazarus, spanischer bürgerkrieg, Erinnerung, Mythos, Latenz, Metapher, Zweiter Weltkrieg
Exposé
Lazarus-Figuren tauchen in Frankreich und Spanien nach dem Zweiten Weltkrieg in literarischen und literaturtheoretischen Texten besonders häufig auf. Offenbar geht vom biblischen Wiedergänger eine besondere Faszination aus, die in historischer Perspektive einzigartig ist. Als Rückkehrer aus dem Totenreich fördert Lazarus traumatische Erfahrungen zutage, die sich einer alltäglichen Versprachlichung entziehen und nur im Medium der Literatur sagbar sind.
Lazarus wird zur Metapher für Kriegsheimkehrer, KZ-Überlebende, Gefolterte, Exilanten und andere Wiedergänger des kollektiven Gedächtnisses. Gegen nationalstaatliche Mythenbildungen rücken in literarischen Texten der unmittelbaren Nachkriegsjahre jene Opfer ins Blickfeld, die aus dem öffentlichen Diskurs verdrängt werden. Anhand kulturwissenschaftlicher Theorien zu Latenz und Erinnerungsabwehr wird gezeigt, wie fiktionale Texte zumindest Spuren des Verdrängens und Verstummens bezeugen und so den Rahmen des Sagbaren erweitern können.
Inhalt
Inhalt
Einleitung
I Historische und theoretische Grundlagen
1 Die biblischen Lazarus-Erzählungen (Lk 16 und Joh 11 + 12)
2 Lazarus zwischen Mythos und Legende: Moraldidaktische Ausgestaltungen in Spätantike, Mittelalter und Früher Neuzeit (Kirchenväter, Epen, Legenda Aurea, Passionsspiele, Schäferkalender)
3 Theorien literarischer Latenz (Gumbrecht, Haverkamp)
4 Formen der Erinnerungsabwehr nach dem Zweiten Weltkrieg (Mitscherlich, Welzer, Salzborn, Sofsky)
5 Fazit: Historische und theoretische Grundlagen
II Literarische und literaturtheoretische Diskurse – Frankreich
1 Historischer Kontext: Die Aufarbeitung der Occupation 1940–44
2 Literaturtheoretische Diskurse (Magny, Cayrol, Barthes, Blanchot, Sartre)
3 Literarische Diskurse
3.1 Literatur der Jahrhundertwende (Soulary, Zola, Bloy, Golberg, Mercier, Suarès)
3.2 Lyrik zwischen 1938 und 1960 (Emmanuel, Cayrol, Thomas, Michaux, Cassou, Aragon)
3.3 Dramen der Nachkriegszeit (de Ghelderode, Obey)
3.4 Prosa der Nachkriegszeit (Vildrac, Blanchot, Cassou, Cayrol, Bataille, Malraux)
4 Fazit: Lazarus-Figuren in der französischen Nachkriegsliteratur
III Literarische und literaturtheoretische Diskurse – Spanien
1 Historischer Kontext: Spanischer Bürgerkrieg, Exil und Franquismus
2 Literarische Diskurse
2.1 Literatur von der Jahrhundertwende bis zum Bürgerkrieg (Bécquer, Gaspar, Picón, Unamuno, García Lorca)
2.2 Lyrik seit dem Bürgerkrieg (Cernuda, Guillén, Panero, Valente, Brines, Atencia, Sánchez Bautista)
2.3 Drama der Nachkriegszeit (Buero Vallejo)
2.4 Prosa der Nachkriegszeit (Celaya, Rojas, Andújar, Prieto)
3 Fazit: Lazarus-Figuren in der spanischen Nachkriegsliteratur
IV Ausblick: Literarische Diskurse – Italien
Resümee
Bibliographie
Anmerkungen
Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich, siehe: https://www.winter-verlag.de/de/detail/978-3-8253-8587-3/Hennigfeld_Lazarus_Literarische_Latenzen_PDF/
- Ersteller des Eintrags
- Jenny Augustin
- Erstellungsdatum
- Donnerstag, 17. November 2022, 10:44 Uhr
- Letzte Änderung
- Sonntag, 20. November 2022, 22:25 Uhr