Renaissancen des Realismus? (Sammelband)

Romanistische Beiträge zur Repräsentation sozialer Ungleichheit in Literatur und Film


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Patrick EserJan-Henrik Witthaus

Verlag
De Gruyter
Stadt
Berlin
Publikationsdatum
2023
Reihe
Mimesis, Band 105
Art der Publikation
https://doi.org/10.1515/9783111022369
Thematik nach Sprachen
Französisch, Portugiesisch, Spanisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
Schlagwörter
Film, Französische Literatur, Kulturwissenschaften, Lateinamerika, Soziale Ungleichheit

Exposé

Repräsentationen sozialer Ungleichheiten in Literatur und Film werfen die Frage auf, wer was wie darstellt – eine Problematik, die sich für Narrative, Fiktionen und Figurationen wie für die analytischen Betrachtung von Mediendarstellungen und öffentlichen Diskursen gleichermaßen stellt. Schon die traditionelle Literatur, die immer auch als ein Archiv sozialer Erfahrung aufgefasst werden kann, unterliegt stilistischen, thematischen und genretypischen Bindungen, die epochenweise unterlaufen oder konterkariert wurden. Allerdings verraten die Zugangsbedingungen zu Bildung sowie zu kanonischer Literaturproduktion und -rezeption auch in der Moderne sowie der jüngsten Gegenwart soziale Ungleichheiten.

In diesem Kontext erweisen sich einschlägige Beispiele der jüngeren Literatur- und Filmproduktion als äußerst reflektiert. Nicht nur werden Fragen von Kanonisierung oder Populärkultur aufgegriffen, auch werden neue Ausdrucksweisen erprobt und Genregrenzen ausgetestet. Zudem gehen solche Beispiele über die bloße Darstellung oder Denunziation von Armut hinaus, sie thematisieren auf einer höheren Ebene die Wahrnehmung und Bewusstwerdung von Ungleichheiten oder rekonstruieren, ja inszenieren Affektwelten, die an soziale Erfahrungen gekoppelt sind.

Inhalt

‹Soziale Ungleichheiten› und ‹Realismus› als Paradigma – literatur- und kulturwissenschaftliche Vorüberlegungen
Patrick Eser und Jan-Henrik Witthaus

1 Aufklärungsnarrative

Diderots Neveu de Rameau ‹korrigiert› durch die Lesarten sozialer Ungleichheit
Julian Drews

Soziale Ungleichheit in der Literatur der spanischen Aufklärung
Beate Möller

2 Französische Gegenwartsnarrative

‹Die Unsichtbaren der Republik› – soziale Ungleichheit in der französischen Gegenwartsliteratur, insbesondere bei Annie Ernaux, Didier Eribon und Éric Vuillard
Robert Lukenda

Soziale Ungleichheit als Lokalkolorit – zur Serie Marseille (2016–2018)
Caroline Mannweiler

Soziale Ungleichheit (in) der Literatur
Jochen Mecke

Vom autobiographischen «je» zum sozialen «Je»
Gregor Schuhen

3 Lateinamerikanische Gegenwartsnarrative

«Es mejor un día como rico que una vida como pobre»
Javier Ferrer Calle

Verschleierung, (Un-)Sichtbarkeit oder Prägnanz sozialer Ungleichheiten?
Patrick Eser

Soziale Ungleichheit in Film und Roman: Iñárritu und Bolaño
Jan-Henrik Witthaus

Wohlstandssezession. Gated Communities im lateinamerikanischen Kino
Christian von Tschilschke


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Patrick Eser
Erstellungsdatum
Sonntag, 23. April 2023, 12:12 Uhr
Letzte Änderung
Sonntag, 23. April 2023, 22:10 Uhr