Leo Spitzer Lecture an der Universitaet Heidelberg (Veranstaltungsprojekt)


Allgemeine Angaben

Projektbeginn
Dienstag, 25. Oktober 2022
Status
laufend
Weiterführender Link
https://rose.hypotheses.org/135
Thematik nach Sprachen
Sprachübergreifend
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Lyrik, Ästhetik, Epochen, Kontakt, Leo Spitzer

Aktiv beteiligte Person(en)

(z.B. Kooperation, Mitarbeiter, Fellows)

Herle-Christin JessenDaniel Winkler

Passiv beteiligte Person(en)

(z.B. Betreuer, Berater)

Angelika AndruchowiczKonstanze BaronFlorian Borchmeyer Kurt HahnUrsula Hennigfeld Joséphine JacquierMartin von KoppenfelsLudger LiebGerhard PoppenbergDietrich SchollerHans TillElena von OhlenBernhard Walcher Dirk Werle

Anmerkungen

Leo Spitzer, der bedeutende Romanist und Komparatist, 1887 in Österreich-Ungarn geboren und 1960 in der Toskana gestorben, hat im Sommersemester 1958 an der Universität Heidelberg seine Vorlesung zur »Französischen Lyrik von der Renaissance bis zum XIX. Jahrhundert« gehalten, die 1961 posthum als Interpretationen zur Geschichte der französischen Lyrik am Romanischen Seminar der Universität Heidelberg veröffentlicht wurde. In Erinnerung an die Vorlesung vor 65 Jahren und den weltgewandten Esprit des Literatur- und Sprachwissenschaftlers, der 1933 als Jude exilieren musste und in Istanbul und Baltimore Karriere machte, wird ab 2022/23 die Leo Spitzer Lecture am Romanischen Seminar eingerichtet. Sie soll die kosmopolitische Tradition der Auseinandersetzung mit poetischen Formsprachen in der UNESCO Literaturstadt Heidelberg stärken. Angesichts der symbolischen und ökonomischen Hegemonie der ›Großgattung‹ des Romans sowie aktueller massenmedialer Trends erscheint es umso wichtiger, den Sinn für sprachliche Präzision, Kreativität und das Gespür für Zwischentöne epochen-, nationen- und sprachenübergreifend zu schärfen.

#Leo Spitzer Lecture 2022: Poetische Welten. Lyrische Epochen und Formsprachen im Kontakt, Dienstag, 18:00-19:30, Ort: Grabengasse 3-5 – neue Uni / HS 14

Im Wintersemester 2022/23 wird die Leo Spitzer Lecture in Form einer Ringvorlesung eröffnet. Sie schließt an den Heidelberger Kontakt-Master mit einem Fokus auf Sprach- und Kulturkontakt in der Romania an und stellt die Auseinandersetzung mit Lyrik aus der Perspektive des Kontakts zwischen unterschiedlichen Epochen, Formen, Stilen und Sprachen ins Zentrum. Eine unserer Grundfragen ist, wie sich in lyrischen Formsprachen unterschiedliche Spielarten von Kontakt analysieren lassen. Dabei soll aufgezeigt werden, wie diese im Epochenwandel intermedial angeeignet und transformiert werden. Gleichzeitig kommt über diese auch der Kontakt zur Welt zur Sprache, d.h. es findet im Sinn einer Politik der Form eine poetisch-politische Weltverortung ihren Ausdruck.

Die Ringvorlesung bietet den Studierenden sowie einer interessierten Öffentlichkeit einerseits einen transnationalen Epochenüberblick und andererseits exemplarische Gedichtanalysen, die von folgenden Grundfragen ausgehen: Was lehrt uns Lyrik über die Poetik und Musikalität des Alltags? Wie prägen lyrische Formen den Lebensstil eines jeden von uns und inwiefern wollen und können sie uns gesellschaftliche Prozesse erfahrbar machen? Wo kann die Resistenz von Lyrik in einem Universitätsalltag liegen, der zunehmend auf Verwertbarkeit und Vermarktbarkeit von Literatur und Wissen angelegt ist?

Ersteller des Eintrags
Daniel Winkler
Erstellungsdatum
Dienstag, 18. Oktober 2022, 13:39 Uhr
Letzte Änderung
Sonntag, 23. Oktober 2022, 22:29 Uhr