1968 und die Folgen (Zeitschriftenheft)
Zibaldone - Zeitschrift für italienische Kultur der Gegenwart
Allgemeine Angaben
Herausgeber
Thomas Bremer- Publikationsdatum
- 2018
- Jahrgang
- XXXIV
- Nummer
- 65
- Weiterführender Link
- http://www.stauffenburg.de/asp/books.asp?id=1433
- ISSN
- 0930-8997
- Thematik nach Sprachen
- Italienisch
- Disziplin(en)
- Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
- Schlagwörter
- 1968, Sessantotto, Bologna
Exposé
‚Achtundsechzig‘, italienisch ‚Sessantotto‘, ist noch immer eine Chiffre, die in Deutschland wie in Italien die Gemüter bewegt und die Meinungen polarisiert. Für die einen steht sie für eine Modernisierung des Landes, für einen zentralen Beitrag zur politischen, sozialen und kulturellen Überwindung der festgefahrenen Verhältnisse zwanzig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, für die anderen für einen Irrweg, der in die ‚bleiernen Jahre‘ des Terrorismus geführt oder diesem zumindest den Boden dafür bereitet hat.
Als wir dieses Heft planten, war von Jubiläumsaktivitäten noch nicht viel zu erkennen. Inzwischen überschlagen sie sich eher; es gibt Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Tagungen, Publikationen zum fünfzigsten Jahrestag der Ereignisse. Anders als noch vor zehn Jahren sind inzwischen auch historische Quellen verfügbar, die bisher nicht zugänglich waren, und es zeigt sich zunehmend eine Tendenz zur Historisierung der Ereignisse. Sicher ist: „‘68“ hat Italien verändert und man muss diese grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen und Modernisierungsprozesse mitdenken, wenn man von dem Jahr spricht, ‚in dem alles begann‘.
Wir wollen daher in diesem Heft die Ereignisse rund um `68 in einem größeren Zusammenhang betrachten und die Blicke auf die Chiffre kreuzen: So enthält die Nummer Beiträge zu universitären und medialen Protesten in Bologna und anderswo, zu den Universitäts- und Psychiatriereformen, zu unterschiedlichen literarischen und filmischen Auseinandersetzungen mit `68, aber auch zu Umbrüchen in der Mode- und Kirchenlandschaft ab den 1960er Jahren.
Dabei danken wir, wie immer, allen, die mit Texten und Bildern dazu beigetragen, aber auch jenen, die Kontakte – auch zu Archiven und Rechteinhabern – hergestellt und damit dieses Heft erst ermöglicht haben.
Inhalt
INHALT
Vorwort
Tobias Hof
Jahrzehnte des Protests: Italien in den 1960er/70er Jahren
Matthias Kirchner
Hochschulreform und Studentenrevolte in Italien 1958–1974
Paola Dessì
Siebzig Tage. Die Bestände des Universitätsarchivs Bologna zur Studentenbewegung: das Beispiel der Besetzung des Instituts für Physik
Anne Julia Fett
«Ich weiß sehr wohl, wie widersprüchlich man sein muss, um wirklich konsequent zu sein». Pasolinis ’68 zwischen künstlerischer Kohärenz,
Widersprüchlichkeit und Instrumentalisierung
Jörg Ernesti
Papst Paul VI., Italien und die Krise nach 1968
Emanuela Scarpellini
Die Revolution der italienischen Mode um 1968
John Food
Die Auflösung der Psychiatrischen Kliniken
Klemens Gruber
Guerriglia semiologica – Controinformazione – Inform/Azione. Drei analytische Modelle der Medienpraxis in Italien nach ‘68
Elisabeth Fraller
Die Arbeiter_innen mit der Kamera. Ein Streifzug durch das militante Kino in Italien um 1968
Susanne Kleinert
‘68 und die Folgen: Zwei Beispiele literarischer Thematisierung
Notizbuch
Jonas Hock über zwei neue Pulcinella-Adaptationen bei Giorgio Agamben und im Film – Stefano Sasso im Interview mit Matteo Collura über Sizilien heute
Rezensionen
Zu den Autor_innen
Verbundene Projekte / Publikationen
Verbundene Meldungen
Anmerkungen
keine
- Ersteller des Eintrags
- Daniel Winkler
- Erstellungsdatum
- Donnerstag, 12. Juli 2018, 02:02 Uhr
- Letzte Änderung
- Freitag, 13. Juli 2018, 16:01 Uhr