Zibaldone. Zeitschrift für italienische Kultur der Gegenwart (Zeitschriftenheft)

Matera und die Basilikata


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Daniel Winkler

Publikationsdatum
2019
Jahrgang
XXXIV
Nummer
66
Weiterführender Link
http://www.stauffenburg.de/asp/books.asp?id=1452
ISSN
0930-8997
Thematik nach Sprachen
Italienisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft
Schlagwörter
matera, basilikata

Exposé

Die Ernennung Materas zur Kulturhauptstadt Europas 2019 ist Anlass, die Herbstnummer von Zibaldone der Basilikata zu widmen. Die dünn besiedelte Region ist für ihr Weltkulturerbe der Sassi, die Höhlensiedlungen und Felsenkirchen, ebenso aber für karstig-bergige und fruchtbar-mediterrane Landschaften bekannt. Seit Ernesto de Martinos anthropologischen Studien wurde der ambivalenten Komplex von archaischem Reiz und Volksfrömmigkeit, Armut und Emigration zunehmend zum Allgemeinwissen. Heute kommen populäre Traditionen der cupa cupa (Stabreibtrommel) und Tarantella (lucana) bei Folk- und Rockbands wie Ragnatela oder Le Mani zum Einsatz, Pilgerfahrten zum Monte di Viggiano, zu mittel¬alterlichen Klöstern (Anglona) und archäologische Museen (Potenza) gehören ebenso zu touristischen Attraktionen wie musik- und literaturgeschichtliche Erinnerungsorte (Venosa, Valsinni).
Nicht zuletzt dieses Erbe hat, lange nach Carlo Levis Verbannung (1935/36) bzw. Literarisierung der Basilikata (Cristo si è fermato a Eboli, 1945), Potenzial für die Aufwertung der Region geliefert, wenn auch im Schatten des benachbarten Apulien. Die Mythen, bäuerlichen Traditionen und kleinteiligen Strukturen der Basilikata passen zum Zeitgeist der Nachhaltigkeit. Diesen macht auch die Kulturhauptstadtinitiative stark, wenn se weniger auf große internationale Namen als auf einen hohen Prozentsatz von Kulturprojekten aus der Region setzt. Freilich ist die Basilikata mit ihrem baulichen Erbe nicht nur für Literatinnen und Künstler aus der Region reizvoll, sondern auch für Projekte mit Strahlkraft Richtung Tourismus und Spekulation. Luxuriöse Transformationen der Sassi und Projekte wie Terramare, Cinecamp Euromediterraneo der Lucana Film Commission zeugen von dieser Ambition.

Inhalt

Inhalt

Vorwort 7

Marina Rotolo
Zwischen lokaler Aneignung und internationaler Vision. Matera 2019 Kulturhauptstadt Europas 9

Jennifer Bleek
Architektur ohne Architekten. Überlegungen zum Wesen vernakulärer Architektur am Beispiel der Sassi di Matera 21

Mariaelena Bonomo
Die Basilikata im frühen 20. Jahrhundert. Die lukanische Gesellschaft zwischen materieller Armut und Befreiungsstreben 37

Anne Bruch
Matera als Filmisches Negativ für den Neuanfang der Republik Italien in den staatlichen Informationsfilmen nach 1948 49

Janek Scholz
Vom filmischen Reiz lukanischer Mikrogeschichten. Interview mit dem Regisseur und Produzenten Giovanni Rosa 61

Xenia Riemann-Tyroller
Design und Süditalien. Der Mezzogiorno als Gegenort des Industrial Designs 71

Giuseppe Andrea Liberti
Beim Durchqueren von Metaponte. Zur Lyrik von Albino Pierro 85

Angela Alliegro
Die Magie der Stille in der lukanischen Gegenwartsliteratur 97

Pamela Goryczka
Basilikata oder Lukanien? Namensgebung und Identität einer süditalienischen Region 107

Agnes Henning /Thomas Martin
Die Basilikata in der Antike. Ein deutsches Forschungsprojekt in der Provinz Matera 119

Notizbuch
Leere Räume – Bilder aus der Basilikata aus den Jahren 1993/94. Antonio Panetta im Gespräch mit Frizzi Krella – Maria Giuliana über die «Woche der Italienischen Sprache in der Welt» 135

Rezensionen 145

Zu den Autor_innen 155


Verbundene Projekte / Publikationen

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Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Daniel Winkler
Erstellungsdatum
Sonntag, 24. Februar 2019, 21:30 Uhr
Letzte Änderung
Samstag, 02. März 2019, 16:21 Uhr