Italienisch-Österreichische Verflechtungen - 35 Jahre Zibaldone (Zeitschriftenheft)
Zibaldone. Zeitschrift für italienische Kultur der Gegenwart
Allgemeine Angaben
Herausgeber
Daniel Winkler- Publikationsdatum
- 2021
- Jahrgang
- XXXV
- Nummer
- 70
- Weiterführender Link
- http://www.stauffenburg.de/asp/books.asp?id=1500
- ISSN
- 0930-8997
- Thematik nach Sprachen
- Italienisch
- Disziplin(en)
- Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
- Schlagwörter
- Italien, Österreich
Exposé
Italienisch-Österreichische Verflechtungen
Zibaldone wurde 1986 von Helene Harth und Titus Heydenreich gegründet, um in der Auseinandersetzung mit der italienischen Gegenwartskultur ein Bindeglied zwischen Wissenschaft und Feuilleton zu kreieren – im Sinn eines öffentlichkeitswirksamen Forums für eine leidenschaftliche, aber auch kritische Auseinandersetzung mit Italien, das «nicht nur auf ein akademisch limitiertes Publikum» zielen sollte, wie es in der ersten Nummer heißt. Nach Stationen in München und Berlin wechselt die Zeitschrift 2002 mit der Nummer 33 zum Tübinger Stauffenburg-Verlag, wo sie seither – nach dem Ausscheiden von Helene Harth und dem Tod von Titus Heydenreich mit neuen Herausgebern – erscheint. So feiert die Zeitschrift in diesen gerade für Italien schwierigen Zeiten der Corona-Krise ein dreifaches Jubiläum: die 70. Zeitschriftennummer (2020), das 35-jähriges Bestehen (2021) sowie 20 Jahre Zusammenarbeit mit dem Verlag (2022).
Zibaldone 70 nutzt diesen Anlass, um noch einmal neu auf die italienischen Beziehungen mit dem deutschsprachigen Raum zu blicken. Die Nummer 16 hatte schon 1993 die «Deutsch-italienischen Kulturbeziehungen» in den Fokus gerückt, u.a. mit Interviews mit Klaus Wagenbach, Hans Werner Henze und Giuseppe Sinopoli. Die aktuelle Nummer macht hingegen die dort vernachlässigten vielfältigen Verflechtungen zwischen Italien und Österreich zum Thema. Neben Kuriositäten, die durch die Presse gehen, u.a. dass Italien einen zweistelligen Prozentsatz seines Mülls in Niederösterreich entsorgen lässt, denkt man hier natürlich in erster Linie an die langen historischen Verflechtungen von einigen RegionenItaliens wie Südtirol und Friaul-Julisch Venetien mit Österreich. In den letzten fünf Jahren sind einige Bände erschienen, die die Zwischenkriegszeit und v.a. den Ersten Weltkrieg als historische und kulturelle Konstellationen Mitteleuropas oder spezifischer Grenzregionen perspektivieren oder sich aber den politischen Beziehungen der beiden Länder widmen.
Das vorliegende Heft versteht sich als interdisziplinäre Ergänzung dazu, indem es vor dem Hintergrund der langen habsburgischen Herrschaft Österreich-Ungarns über diverse Gebiete des heutigen Italiens und der Grenzlage der beiden Länder (Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino) die italienisch-österreichischen Beziehungen im Sinn multipler transregionaler und -nationaler Verflechtungen als mobil und dynamisch fasst.
Das Anliegen der 70. Nummer von Zibaldone ist also eine interdisziplinäre Weitung des Blicks über eine politisch-historische Beziehungsgeschichte der beiden Länder hinaus. Wir danken wie immer allen Autoren und Autorinnen für ihre Mitarbeit, sprich: dafür, dass eine solche Perspektive auf Italien gelingen konnte. Unser Dank geht anlässlich des 70. Heftes aber auch an alle treuen Leser*innen, die den Zibaldone nun seit fast 35 Jahren begleiten und unterstützen.
Inhalt
Vorwort 7
Thomas Kuster
«Ich sah hierin hübsche sachen.» Ein Kulturspaziergang durch Umbrien mit Kaiser Franz I. von Österreich im Jahr 1819
Bernd Kulawik
Römische Antikenzeichnungen in Wien. Jacopo Strada und die Architekturakademie in Rom
Annemarie Steidl
Arbeitswanderungen aus italienischsprachigen Regionen nach Vorarlberg
Daniel Winkler
Valentino Pittoni und die italienisch-österreichische Arbeiter*innenbewegung. Ein Genossenschafter, Politiker und Zeitungsmacher zwischen Triest und Wien
Eva Müller
Brutale Tölpel? Zum Österreichbild im italienischen Geschichtsunterricht im Faschismus
Andreas Ehrenreich
Franz Antel und die anderen. Italienisch-österreichische Filmbeziehungen in den 1960er und 1970er Jahren
Günther Pallaver
Rechte Alpenachse. Lega und FPÖ fern von Europa
Luca Melchior
Graz sagt Grazie. Zum Italienischen in der Grazer und Klagenfurter Sprachlandschaft
Ilse Pollack
«Das Gedächtnis ist ein amethystfarbenes Meer». Erinnerungen an die Triestiner Lyrikerin Lina Galli
Lina Galli
Gedichte. Ausgewählt und übersetzt von Ilse Pollack
Angelika Mitterhofer
Italien und Österreich. Literarische Verflechtungen im Werk der Südtiroler Autorin Sabine Gruber
Notizbuch
Wolfgang Müller-Funk: Römische Tagebucheinträge 2017-2020
Wolfgang Paterno über 135 Jahre Molin-Pradel-Eis in Wien
Luisa Bonventre über Procida und die Literatur
Marc Peschke im Interview mit Zora del Buono
Rezensionen
Verbundene Projekte / Publikationen
Verbundene Meldungen
Anmerkungen
keine
- Ersteller des Eintrags
- Daniel Winkler
- Erstellungsdatum
- Samstag, 23. Januar 2021, 00:21 Uhr
- Letzte Änderung
- Sonntag, 24. Januar 2021, 21:48 Uhr