Neapel als intermediale Bühne (Zeitschriftenheft)

Zibaldone. Zeitschrift für italienische Kultur der Gegenwart 72


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Sabine SchraderDaniel Winkler

Publikationsdatum
Januar 2022
Jahrgang
XXXVI
Nummer
72
Weiterführender Link
http://www.stauffenburg.de/asp/books.asp?id=1524
ISSN
0930-8997
Thematik nach Sprachen
Italienisch, Sprachübergreifend
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft
Schlagwörter
Neapel, Napoli

Exposé

«Man muss die Augen bewegen. Die erste wirkliche Bewegung der Stadt findet mit dem Blicken statt. Es reicht nicht aus, nach vorne zu schauen. Man muss sie senken, sie benutzen, […] den enthüllenden Blick suchen» ‒ so fordert uns Silvio Perella in Il doppio scatto (2015) zu einer immer wieder neuen Betrachtung von Neapel auf; eine Herausforderung, der wir uns 24 Jahre nach dem ersten, Neapel gewidmeten Zibaldone (24/1997) stellen. Hat das damalige Heft die Kulturgeschichte Neapels in ihrer Breite beleuchtet, so nimmt die aktuelle Nummer eine inter- und transmediale Perspektive ein. Die Verarbeitungen der Alltags- und Kulturgeschichte der Stadt spiegeln dabei bis heute die von Walter Benjamin beobachteten materiellen und sozialen, räumlichen und zeitlichen Überlagerungs- und Durchdringungsprozesse rund um den ‹porösen› Charakter der Stadt.
Die neue Neapel-Nummer unternimmt so eine ästhetische, interdisziplinäre und transmediale Weitung des Blicks auf Remediatisierungen der Repräsentationsgeschichte Neapels mit einem Schwerpunkt ab den 1990er Jahren. Neben ikonischen Repräsentanten rückt das Heft das Imaginäre Neapels an der Schnittstelle von Stadtkultur, Populärkultur und Medienexperiment ins Zentrum. Die Beiträge behandeln so irreguläre Siedlungsphänomene, Musiktraditionen und Tätowierungen, sprachlich-kulturelle (Neu-)Verhandlungen Neapels in Graphic Novels und nicht zuletzt die vielfältigen intermedialen Ausprägungen des neuen neapolitanischen Kinos mit der Neu-Auslotung des Alltags der Stadt zwischen Regionalität und Transnationalität, Populärem und Groteskem.

Inhalt

Vorwort 7

Giuseppe Guida / Federica Vingelli
Delirious Napoli. Informales und illegales Vorgehen als urbanistische Taktik

Severin Penger
Zwischen Haut- und Stadtbild. Wie Tätowierungen Neapel transformieren und repräsentieren

Roberto Ubbidiente
’O Guarracino (ca. 1768). Die Canzone classica napoletana zwischen Meeres-Idyll und imagologischer Zelebration

Gerhild Fuchs
Die Inszenierung Neapels im Musikfilm. Von Napoli che canta (1926) über Carosello napoletano (1954) bis Passione (2010)

Camille Gendrault
Von der Bühne zum Bühnenbild. Reality (Matteo Garrone, 2012) und die Kulissen einer kulturellen Gemeinschaft

Patrick Eser / Alfonso Meoli
Der Mythos Maradona. Das urbane Imaginäre von Neapel als plebejischer Süden im Dokumentarfilm

Roberta Tabanelli
Das Groteske im Kino von Antonio Capuano

Antonio Salmeri
«Be a director, not a boss!» Theatralität und Remedialisierung in Selfie von Agostino Ferrente (2019)

Natasha Bianco
«Il paese è dei paesani». Die neapolitanischen rioni in La paranza dei bambini

Daniela Pietrini
Neapel und das Neapolitanische in der zeitgenössischen Comic-Kultur

Saskia Germer
Andrej Longos neapolitanisches 9/11 in Più o meno alle tre (2002)

Notizbuch
Rezensionen
Zu den Autor*innen


Verbundene Projekte / Publikationen

Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Daniel Winkler
Erstellungsdatum
Dienstag, 25. Januar 2022, 22:56 Uhr
Letzte Änderung
Sonntag, 30. Januar 2022, 23:24 Uhr