Der Tumult der Anfänge und das Versickern am Ende (Sammelband)
Gattungskonstruktionen zwischen Tradition und Novation und von der Antike bis zur Frühen Neuzeit
Allgemeine Angaben
Herausgeber
Bernhard Huss, Bernd Roling, Anita Traninger- Verlag
- De Gruyter
- Stadt
- Berlin u.a.
- Publikationsdatum
- 2024
- Auflage
- Erstauflage
- Reihe
- Frühe Neuzeit 260
- Art der Publikation
- https://doi.org/10.1515/9783111624426
- Thematik nach Sprachen
- Französisch, Spanisch, Sprachübergreifend
- Disziplin(en)
- Literaturwissenschaft
- Schlagwörter
- Gattung
Exposé
Ist das Neue in der Literaturgeschichte tatsächlich notwendig durch die Absetzung von etablierten Gattungstraditionen zu erklären? Bilden normsprengende Neuerungen in der Literatur und die normative Struktur einer literarischen Gattung notwendig Gegensätze? Welche Rolle spielen Referenztexte sowohl in der Konstitution einer literarischen Gattung wie auch ihrer Überwindung? Der vorliegende Band, der aus der Arbeit der Forschungsgruppe 2305 ‚Diskursivierungen von Neuem‘ und einer von ihr veranstalteten Tagung hervorgegangen ist, will herkömmliche lineare Erzählungen der Literaturgeschichtsschreibung in Frage stellen und in exemplarischen Fallstudien zeigen, wie Gattungen durch komplexe Wiederaufname und Modifikation des vorgängigen Traditionsbestands transformiert wurden. Die Beträge dieses Bandes, deren zeitlicher Horizont von der Antike bis in das frühe 19. Jahrhundert reicht, dokumentieren zugleich, wie die oft absolut genommenen Zeitkategorien ‚alt‘ und ‚neu‘ in der Definition einer Gattung stets relational zu sehen sind und gerade in ihrer wechselseitigen Bezüglichkeit entscheidend zur Genese von Gattungen beitragen.
Der Bogen der Studien spannt sich von der antiken und mittelalterlichen lateinischen Epik, der spanischen ‚novela bizantina‘, den Gedichten Chaucers und der französischen Aktualitätsepik bis zu zur apokalyptischen Poesie Englands aus dem 17. Jahrhundert und der deutschen und litauischen Herder-Rezeption im frühen 19. Jahrhundert.
Der Band visiert als Publikum Literaturwissenschafter*innen aus dem Feld der Klassischen Philologie, der Mittellateinischen Philologie, der Neolatinistik, der Romanistik und der Anglistik an.
Inhalt
Bernhard Huss, Bernd Roling, Anita Traninger Der Tumult der Anfänge und das Versickern am Ende. Gattungskonstruktionen zwischen Tradition und Novation: Zur Einführung 1
Anita Traninger Die Klage der Isea. Alonso Núñez de Reinosos Grundlegung der frühneuzeitlichen novela bizantina und das Problem generischer Emergenz 13
Paolo Brusa Der Tumult der Anfänge. Konturen und Wege der novela helenizante in der Erzählliteratur des Siglo de Oro 33
Katja Weidner Gattungseffekte in der lateinischen Literatur des Mittelalters. Zum Dolopathos des Johannes de Alta Silva 67
Andrew James Johnston Vorwärts in die Vergangenheit: Gattungsfragen und Periodisierungskritik in Chaucer’s Franklin’s Tale 95
Markus Kersten Imitation und Emergenz in der römischen Epik 109
Bernhard Huss, Daniel Melde Der Dichter als Augenzeuge. Historizitätserwartungen in der Gattungstradition der Epik 133
Ramunė Markevičiūtė, Bernd Roling Herder und die wilden Gesänge: Die Frage nach der Gattung der Volksdichtung bei Therese von Jacob und Kristijonas Donelaitis 163
Bernd Roling Lateinische Wissenschaft in Auflösung: Die Poetisierung von Apokalypse und Jüngstem Gericht in der englischen Lehrdichtung des 18. Jahrhunderts 239
Anmerkungen
keine
- Ersteller des Eintrags
- Bernhard Huss
- Erstellungsdatum
- Freitag, 22. November 2024, 15:02 Uhr
- Letzte Änderung
- Sonntag, 24. November 2024, 22:55 Uhr