Beginnend mit den wichtigsten methodischen Punkten der Transferforschung beleuchtet Prof. Dr. Michel Espagne (CNRS/ENS, Paris) neue Forschungsfelder, die von diesem Ansatz ausgehen.

Ein Beispiel bildet die Geschichte der Geistes- und Sozialwissenschaften, die immer noch im Rahmen nationaler Identitätsfindung verankert ist. An der Kunstgeschichte lässt sich die Möglichkeit einer alternativen Fachgeschichte zeigen. Am Schnittpunkt von Anthropologie und Geographie entwickeln sich Wissensformen, die europäische Modelle auf fremde Gebiete anwenden.

Ein zweites Beispiel ist die Begriffsgeschichte: die historische Begrifflichkeit ist kennzeichnet durch eine starke semantische Änderung, sobald sie von einem kulturellen Kontext zu einem anderen verlagert wird. Die Kulturtransferforschung legt großen Wert auf die Kategorie des Raumes, in dem Kulturkontakte wahrnehmbar sind.

Beitrag von: Diana v. Römer

Redaktion: Marcel Schmitt