Stadt: Hamburg

Beginn: 2018-06-21

Ende: 2018-06-22

URL: http://www.teorema-ev.de/60-Jahre-Il-Gattopardo

Im Jahr 2018 wiederholt sich zum sechzigsten Mal der Jahrestag der Veröffentlichung des italienischen Romans Il Gattopardo von Giuseppe Tomasi di Lampedusa (1896-1957). Es handelt sich dabei nicht nur um einen der am meisten gelesenen, sondern auch kontroversesten Texte der italienischen Nachkriegszeit: Seine unzeitgemäße Form, vor allem aber seine historisch-politische Botschaft gaben nur kurz nach der Erscheinung Anstoß zu einer regelrechten Querelle innerhalb Literaturszene Italiens. Im Streit über Lampedusas schonungslos ironische Erzählung vom Zerfall der adligen Verhältnisse in Sizilien und den historischen Versäumnissen während der Gründung der Italienischen Nation 1861 ging es um nichts weniger als um den Anspruch auf Deutungshoheit in Sachen Geschichte, gesellschaftlicher Fortschritt und Revolution. Viele der im Gattopardo aufgeworfenen Fragen haben bis heute nicht an Aktualität eingebüßt, auch außerhalb eines rein italienischen Interessenbereichs.
Im Beisein von Gioacchino Lanza Tomasi, dem Adoptivsohn des Autors, soll der Bedeutung des Romans im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung auf den Grund gegangen werden. In der darauffolgenden Abendveranstaltung werden schließlich Auszüge aus der deutschen Übersetzung des Romans von Schauspielern vorgetragen und von ausgewählten Gästen der Hamburger Öffentlichkeit kommentiert.

Programm

Donnerstag, 21. Juni 2018. 19 Uhr

Metropolis Kino Hamburg
«Il Gattopardo» von Luchino Visconti (1963, OmU), mit einer Einleitung von Gioacchino Lanza Tomasi

Freitag, 22. Juni 2018. 10 – 18 Uhr
Akademische Tagung im Italienischen Kulturinstitut
Istituto Italiano di Cultura
Hansastraße 6
20149 Hamburg

Freitag, 22. Juni 2018. 20 – 22 Uhr
Zeitgenössische Lektüre mit Maike Albath, Peter-Alexis Albrecht, Karl-Heinz Dellwo, Susanna Kuby, Gioacchino Lanza Tomasi
Es liest Ruth Marie Kröger
Museum für Völkerkunde
Rothenbaumchaussee 64
20148 Hamburg

Beitrag von: Fabien Vitali

Redaktion: Marcel Schmitt