Auftakt-Workshop der DFG-Forschergruppe “Philologie des Abenteuers”

LMU München, Senatssaal (E106/110), Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1

Der Begriff “Abenteuer” erscheint schon in seinen mittelalterlichen Ursprüngen zwar an einen bestimmten kulturellen Kontext, nicht aber an eine bestimmte literarische Gattung gebunden. Dies sollte im weiteren Verlauf der Begriffsgeschichte meist so bleiben: Das Abenteuer überschritt unbeeindruckt die Grenze von der Vers- zur Prosaerzählung, es fand sich als Binnenbegriff in den verschiedensten neuzeitlichen Textgattungen wieder, und es macht auch vor Mediengrenzen nicht Halt, wie seine heutige Konjunktur im Bereich von Film und Computerspiel zeigt. Dennoch, so scheint es, ist das Verhältnis von Abenteuer und narrativer Form nicht beliebig; es gibt starke und schwache Wechselwirkungen. Zu den Aufgaben einer Philologie des Abenteuers muss auch die Beantwortung der Frage gehören, welche textuellen Formen besonders gut (oder besonders schlecht) in der Lage sind, dem Phantasma des Abenteuers Raum zu geben.

Kontakt und weitere Informationen: www.lmu.de/philologie-des-abenteuers

Donnerstag, 21. Juni 2018

14.00-14.15 Uhr
Begrüßung und Einführung (Martin von Koppenfels)

14.15-15.15 Uhr
Mireille Schnyder (Universität Zürich)
Abenteuer: die Suche nach Literatur

15.15-16.15 Uhr
Susanne Gödde (FU Berlin)
Das Meer und die Götter: Kontingenz und Providenz in Epos und Roman der griechischen Antike

16.15-16.45 Uhr: Kaffeepause

16.45-17.45 Uhr
Wolfram Ette (LMU München)
Das Märchen und das Abenteuer

18.15 Uhr: Vortrag zur Eröffnung der Forschergruppe
Julika Griem (Kulturwissenschaftliches Institut Essen)
Wissenschaft als Abenteuer?

Freitag, 22. Juni 2018

9.00-10.00 Uhr
Martin von Koppenfels (LMU München)
Gereimtheiten. Abenteuer Versus Prosa

10.00-11.00 Uhr
Hans-Jörg Neuschäfer (Universität des Saarlandes)
Zwischen Fügung und Zufall. Entzauberung und Aktualisierung des Abenteuers im Don Quijote

11.00-11.30 Uhr: Kaffeepause

11.30-12.30 Uhr
Manuel Mühlbacher (LMU München)
Epos oder romanzo? Das Abenteuer in der Gattungspoetik des Cinquecento

12.30-14.00 Uhr: Mittagspause

14.00-15.00 Uhr
Inka Mülder-Bach (LMU München)
Das Abenteuer der Novelle. Beobachtungen zur Novellistik Goethes

15.00-16.00 Uhr
Kathrin Härtl (LMU München)
Abenteuerliche Paratexte: Selbstbeschreibungen viktorianischer Abenteuerfiktionen

16.00-16.30 Uhr: Kaffeepause

16.30-17.30 Uhr
Aage Hansen-Löve (LMU München)
“Wir sind zur einfachsten Kriminalhandlung unfähig…” Experimentelle Schundliteratur der russischen 20er Jahre

Beitrag von: Manuel Mühlbacher

Redaktion: Marcel Schmitt