Stadt: Saarbrücken

Frist: 2019-04-26

Beginn: 2019-10-23

Ende: 2019-10-25

Mit beachtlichem öffentlichen Interesse und medialen Aufwand wird in Frankreich im Frühsommer 2019 die achte Frauen Fußballweltmeisterschaft ausgetragen. 2020 jährt sich zum 50. Mal das Ende eines Verbots, das es Frauen offiziell untersagte, in vereins- und verbandsmäßig organisierten Strukturen zu spielen: Der Deutsche Fußballbund wie auch der Französischen Fußballverband hoben es 1970 auf. Es verweist auf die damals weiterhin hohen Hürden für Frauen, Raum, Respekt und Anerkennung für fußballerische Aktivitäten und Leistungen zu erhalten und dafür zu sorgen, dass Fußball in Deutschland, Frankreich oder anderen europäischen Ländern keine Männersache bleibt.
Der geplante Saarbrücker Workshop möchte diese beiden Ereignisse zum Anlass nehmen, um die Vorgeschichte, die Frühphase und die Entwicklungstrends des offiziellen Frauen-Fußballs zwischen den 1950er und 1980er Jahren näher zu beleuchten und zu einer Bestandsaufnahme für den Zeitraum “vor dem Boom”, sprich: vor dem ersten bescheidenen Medialisierungs- und Kommerzialisierungsschub zu gelangen. Dabei wird es auch darum gehen müssen, Frauen-Fußball an die gesellschaftlichen Transformationsprozesse der Zeit rückzubinden und zu fragen, ob und wie sich damals der beschleunigte sozio-ökonomische und sozio-kulturelle Wandel in Verbandsaktivitäten, Fußballpraktiken, Mediendiskursen etc. widergespiegelt hat.

Ganz ausdrücklich richtet sich die Einladung an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus den Geschichts-, Sozial-, Kultur- und Sportwissenschaften, die sich in laufenden oder bereits abgeschlossenen Qualifikationsarbeiten mit verschiedenen Aspekten des Frauen-Fußballs der ersten Nachkriegsjahrzehnte beschäftigen oder beschäftigt haben. Da der Workshop einen starken Fokus auf deutsch-französisch-europäische Vergleichs- und Transferperspektiven legt, sind Themen zur Frauen-Fußballgeschichte Frankreichs oder anderer Länder besonders willkommen, ebenso Beiträge, die von vornherein transnational dimensioniert sind.

Die Vorträge sollten in deutscher oder französischer Sprache sein, die Redezeit umfasst 20, max. 25 Minuten. Für die Publikation der schriftlichen Fassungen wird das Frühjahr 2020 anvisiert. “Frauen-Fußball vor dem Boom” wird dankenswerterweise von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Deutsch-Französischen Hochschule finanziert, die Kosten für Reise und Unterkunft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden übernommen.

Bitte senden Sie bis zum 26. April 2019 ein ca. ein- bis zweiseitiges Kurzexposé des Vortragsvorschlages samt Lebenslauf an Dietmar Hüser (dietmar.hueser@uni-saarland.de). Der Lehrstuhl für Europäische Zeitgeschichte freut sich sehr auf die eingehenden Vorschläge.

Beitrag von: Saskia Lennartz

Redaktion: Unbekannte Person