Stadt: Thurnau bei Bayreuth, Schloss Thurnau, Ahnensaal

Beginn: 2019-12-12

Ende: 2019-12-13

URL: http://www.fimt.uni-bayreuth.de/de/research/tagungen/netzwerke_performanz_kultur/index.html

Am 12. und 13. Dezember 2019 findet auf Schloss Thurnau die Jahrestagung des Arbeitskreises „Netzwerke und Kultur“ der Deutschen Gesellschaft für Netzwerkforschung (DGNet) in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Musiktheater (fimt) der Universität Bayreuth statt. Die Tagung möchte die Interdependenzen zwischen Netzwerken, Performanz und Kultur fokussieren.

Spätestens seit der kulturellen Wende in der Netzwerkforschung besteht mehr oder weniger Konsens darüber, dass Netzwerke und Kultur in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zueinander stehen. Aus unterschiedlichen Forschungsperspektiven wird die Beziehung zwischen Netzwerken und Kultur seither auf theoretische wie methodische Implikationen geprüft, in unterschiedlichem Ausmaß problematisiert und analysiert. So vielfältig die damit verknüpften Forschungsansätze und Untersuchungsgegenstände sind, so vage bleibt das Begriffspaar mitunter. Als zentrale Analysekategorie kann Performanz mit ihren Dimensionen Handlung und Wirkung dazu beitragen, das komplexe Verhältnis zwischen Netzwerken und Kultur genauer auszuloten, zu konzeptualisieren und etwaige Leerstellen zu identifizieren. Ausgehend von einem breiten Kulturbegriff zwischen everyday performance und Hochkultur und sowohl in Bezug auf menschliche und nicht-menschliche Entitäten können in einem Netz verschiedene performative Vorgänge ausfindig gemacht und analysiert werden. Die interdisziplinären Performance Studies ermöglichen dabei einen fruchtbaren Dialog zwischen unterschiedlichsten Fächern.

Die Tagung präsentiert aktuelle Forschungsarbeiten aus den Fachbereichen Geschichte, Kunstgeschichte, Archäologie, Literatur- und Sozialwissenschaft, Pädagogik, Soziologie, Musik- und Theaterwissenschaft. Das Programm wird gerahmt von Keynote-Beiträgen der Theaterwissenschaftlerin und Philosophin Anna Seitz (Bremen) und des Medien- und Netztheoretikers Dr. Sebastian Gießmann (Siegen). Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben, um Anmeldung wird gebeten.

Tagungsprogramm

Donnerstag, 12. Dezember 2019

ab 8.45 Uhr Ankunft

9.15 Uhr Begrüßung

Julia Thibaut, Sven Banisch (AK „Netzwerke und Kultur“)
Anno Mungen, Daniel Reupke (fimt Thurnau)

9.30 bis 10.30 Uhr Keynote I (Moderation: Meike Beyer)

Sechs Schichten der Netzwerkgeschichte
Sebastian Gießmann (Siegen)

10.30 bis 11.00 Uhr Kaffeepause

11.00 bis 12.30 Uhr Panel I (Moderation: Daniel Reupke)

Das ,Netzwerk der Netzwerke‘ der Accademia de lo Studio del’Architettura (Rom, ca. 1535–1555), die Entwicklung einer Wissenschaftskultur und ihr prägender Einfluss auf die Kultur Europas und der Welt
Bernd Kulawik (Bern)

„Noi futuristi proclamiamo …“ – Netzwerke und Performativität in den Manifesten der italienischen Futuristen
Meike Beyer (Dresden)

12.30 bis 13.30 Uhr Mittagspause

13.30 bis 14.00 Uhr Führung durch Schloss und Institut

14.00 bis 15.30 Uhr Panel II (Moderation: Julia Thibaut)

Verbreitung und Veränderung. Anmerkungen zur Interaktion von Personal und Aufführungsserien der Opera buffa
Andrea Zedler (Bayreuth)

Netzwerkdynamiken und die Herausforderung relationaler Selbstbestimmung in Luigi Pirandellos „L’esclusa“
Karin Schulz (Konstanz)

15.30 bis 16.00 Uhr Kaffeepause

16.00 bis 17.30 Uhr Panel III (Moderation: Sven Banisch)

Engagement für lebendige Regionen – wie kann Regionalmanagement kulturelles Engagement stärken in dünn besiedelten, ländlichen Räumen?
Maria Rammelmeier (Hannover)

Der Familienrat: Performative Sichtbarmachung kultureller Dynamiken in Entscheidungsfindungsprozessen
Erzsébet Roth (Hamburg)

17.30 bis 18.00 Uhr Kaffeepause

18.00 bis 19.00 Uhr Keynote II (Moderation: Daniel Reupke)

Performativität und Universität – Zur Aufführungsanalyse akademischer Forschungs-, Lehr- und Lernkulturen
Anna Seitz (Bremen)

ab 19.30 Uhr Gemeinsames Abendessen

Freitag 13. Dezember 2019

ab 8.45 Uhr Ankommen

9.00 bis 10.30 Uhr Panel IV (Moderation: Meike Beyer)

Nazis im Netz? – Entnazifizierungsnetzwerke in Musik und Kunst am Beispiel des Opernhauses in Nürnberg
Daniel Reupke (Bayreuth)

Netzwerken an der Heimatfront – Die Staatlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in Dresden im Nationalsozialismus
Karin Müller-Kelwing (Dresden)

10.30 bis 11.00 Uhr Kaffeepause

11.00 bis 12.30 Uhr Panel V (Moderation: Sven Banisch)

Soziales Kapital. Zur Relevanz von Beziehungsanalysen im Kunsthandel am Beispiel der Dresdner Galerie „Kunstausstellung Kühl“ in den Jahren 1924–1933
Fine Kugler (Dresden)

Sozial ambitionierte Kunstausstellungen
Gerhard Panzer (Dresden)

12.30 bis 13.30 Uhr Mittagspause

13.30 bis 14.00 Uhr Führung durch die Rumpfausstellung „Hitler.Macht.Oper.“

14.00 bis 15.30 Uhr Panel VI (Moderation: Julia Thibaut)

Laienforschung und Fachwissenschaft – Ein nicht funktionierendes Netzwerk bei den ersten wissenschaftlichen Ausgrabungen in der Römerstadt Aguntum in Osttirol 1912/13
Florian Müller (Innsbruck)

Die Kultur der Dinge, ihre Performanz und ihre Weitergabe durch „Beziehungsstrukturen“
Christian Stegbauer (Frankfurt/Main)

15.30 bis 16.00 Uhr Zusammenfassung und Abschlussdiskussion

(Stand: 18. November 2019)

Kontakt:
Daniel Reupke
Forschungsinstitut für Musiktheater
95349 Schloss Thurnau
T: +49 (0)92 28 9 96 05-10
F: +49 (0)92 28 9 96 05-18
E: Thurnau2019@gmail.com

Beitrag von: Meike Beyer

Redaktion: Redaktion romanistik.de