Stadt: Bielefeld

Frist: 2020-03-10

Beginn: 2020-06-10

Ende: 2020-06-12

In dem komplexen und vielfältigen Raum, den wir als die Amerikas verstehen, lässt sich ein Forschungsaufschwung erkennen, der die Zusammenhänge zwischen Raum, Zeitlichkeit und Gedächtnis berücksichtigt. So zeichnen sich in der Region verschiedene Ansätze, Theorien, Annäherungen und soziokulturelle Prozesse ab, die versuchen, die offiziellen Historiographien und Zukunftsvorstellungen neu zu konfigurieren und die verschiedenen Krisen, die hemisphärisch transnational sind, zu problematisieren, indem sie mit den traditionellen Klassifizierungen der Area Studies brechen, die oft die Nord-Süd-, Atlantik-Pazifik-Verfiechtungen etc. übersehen.
In diesem Sinne versuchen verschiedene interdisziplinäre Ansätze, den Wahrnehmungsweisen der Vergangenheit und den unterschiedlichen Zeitlichkeiten und Zeitvorstellungen, die der Begriff der Zukunft impliziert, nachzuvollziehen oder zu erklären, und versuchen so, eine Antwort oder eine Alternative zur klassischen Historiographie zu sein. Dabei kommt es jedoch zu vielfältigen Auseinandersetzungen mit sozialen und politischen Subjektivitäten, der Konstruktion von Geschichte und dem Status von „Wahrheit".
Diesbezüglich haben Autoren wie J. und A. Assmann, Todorov, Hirsch, Jelin und andere darauf hingewiesen, dass die Entwicklung eines Gedächtnisses kein perfektionierbarer Prozess oder ein Spiegel der Realität ist. Im Gegenteil, die Subjekte konstruieren Gedächtnisse in Bezug auf bestimmte Rahmen oder Framings der Realität, wobei das Erinnern und das Vergessen als konstitutive Elemente des Gedächtnisses fungieren.
Insbesondere in den Amerikas zeichnen sich vielfältige Versuche zur Gedächtnisbildung ab. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die mit dem nationalen Gedächtnis verbunden sind, in denen der Staat und die Eliten diejenigen sind, die die offiziellen Geschichten über bewaffnete Konflikte, Friedensprozesse, Kriege, Diktaturen, Rassenkonfiikte, Imperialismus und andere konstruieren. Auf der anderen Seite, und als Antwort auf diese Strömung und auf die allgemeine Krise der großen Narrativen und Theorien, entstehen eine Vielzahl von Produktionen, die Raum für subalternisierte Subjekte, dissidente Körper oder Post-Gedächtnisse geben, die in der Regel von der offiziellen Geschichte ausgeblendet worden sind.Emanzipatorische soziale Bewegungen wie Black Lives Matter und Ni Una Menos sind nur einige solcher Beispiele für mögliche Neulesungen hegemonialer Narrativen.

Diese neuen theoretischen, historischen, literarischen, politischen und kulturellen Ansätze problematisieren die Konstruktion des Zeitzeugnisses aus dem Binom der Realität-Fiktionalität. Aus diesen werden jene vielfältigen Formen der Geschichtsschreibung, Räumlichkeiten und Zeitlichkeiten erforscht, die nur durch die Überwindung der Erinnerung als faktischer Tatsache möglich sind.
Der Dritte Internationale Kongress der Interamerikanischen Studierenden soll ein Raum für den transdisziplinären AUStaUSCh von Diskussionen Über diese Problematiken des Gedächtnisses und den Erinnerungen sowie über die verschiedenen Zeitebenen und Zeitvorstellungen sein, die Gegenstand der Debatte sind. Dazu wird der Kongress die folgenden Themenbereiche vorschlagen:

Politik und Gesellschaft

In den Amerikas finden eine Vielzahl von gesellschaftspolitischen Prozessen statt: (Neo-)Kolonialismus, Diktaturen, Friedensprozesse, Exil, (Neo-)Extraktivismus und andere, die als Folge Raum für die Entwicklung verschiedener sozialer Bewegungen wie Nationalbewegungen oder Indigene, Arbeiterlnnen, Bäuerlnnen, Feministlnnen, Bewegungen sexueller Diversität usw. geschaffen haben. Diese sozialen Bewegungen kämpfen nicht nur um die Macht gegen den Staat und die Gesellschaft selbst, sondern auch um die Konstruktion von Geschichte und Wahrheit, insbesondere diejenige, die mit staatlicher Gewalt zusammenhängt.
Dieser Disput um die Legitimation einer Narrative oder (Post-) Erinnerungen ist besonders spannungsgeladen, wenn es darum geht, die Grenzlinie zwischen Opfer-Täter, Zeugnis-Zensur zu (re-) konstruieren oder aufzuzeigen. Das macht die Erinnerungsstudien zu einem fruchtbaren Boden für die Problematisierung von Politik und dem Politischen, Öffentlichem und Privatem, und wie das Narrativ unterschiedliche Zeitlichkeiten und Räumlichkeiten projiziert. Dieser Schwerpunkt des Kongresses versucht, die folgenden thematischen Linien anzusprechen: Erinnerungsorte und politischer Gebrauch des Gedächtnisses; Erinnerungspolitik; Gebrauch und Missbrauch der Vergangenheit; Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und Wahrheitskommission; (Post-)Erinnerungen und subalterne Gedächtnisse.

InterAmerikanisches Denken

Die Natur des Gedächtnisses und seine Prozesse waren grundlegend für die philosophische und sozialwissenschaftliche Diskussion, insbesondere in Bezug auf Fragen des menschlichen Wissens. Auch im Kontext der Amerikas hat das Gedächtnis eine zentrale Rolle gespielt, die sich aus der Produktion indigener Gruppen und der Frage nach dem Naturgedächtnis ableiten lässt; in der Diskussion um nationale Identitätskonstrukte, der Entstehung des Pragmatismus in den Vereinigten Staaten und sogar der Frage nach den durch die Kolonisierung unterbrochenen Prozessen können nachvollzogen werden. Die Diskussion über das Gedächtnis und seine verschiedenen Prozesse ist mehr als nur die Ausnahme, sie ist ein charakteristisches Merkmal des Denkens in den Amerikas.
Die in oder von den Amerikas produzierten Entwicklungsvisionen, Dependenztheorien oder Zentrum-PeripherieTheorien spiegeln die zentrale Rolle der Zukunft und der Erinnerungsprozesse wider. Ein interamerikanischer Fokus der Gedächtnis- und der Erinnerungsstudien stellt eine Gelegenheit dar, die komplexen Beziehungen zwischen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Prozessen auf verschiedenen Ebenen (lokal, national, global) und die Gedächtnis-, die Identitätsbildung und die Zukunftsideen in den verschiedenen Formen, in denen sie auftreten können, zu untersuchen. In diesem Sinne besteht auch die Möglichkeit, die Erfahrungen der indigenen Völker anzuhören und zu reflektieren, die jahrhundertelang der Unterdrückung widerstanden haben und Fragen aufwerfen wie die der Rolle der Sprache oder der mündlichen Überlieferung, sowohl in Erinnerungsprozessen als auch in Zukunftsprojekten. Dieser Schwerpunkt lädt zu Vorschlägen ein, die das Konzept der Erinnerung und der Zukunft an sich und anhand konkreter Fälle in Frage stellen, die uns erlauben, diese Konzepte von den Amerikas aus zu reflektieren und zu hinterfragen. Ebenso wird eine konzeptionelle Reflexion von und über amerikanische Autoren wie Jelin, Mansilla, Castro-Gómez, Borges oder anderen Stimmen, die diese Aspekte problematisieren, gewünscht.

Narrative

Der Versuch, ein homogenes Konzept von Narrativen in den Amerikas zu generieren, würde an sich schon bedeuten, alle historischen, sozialen und kulturellen Prozesse zu leugnen, die die verschiedenen Regionen des Kontinents mit ihren jeweiligen Narrationen durchkreuzen und verflechten. Daher ist es notwendig, von einer breiten Definition von Narrative auszugehen, die verschiedene ästhetische und kulturelle Ausdrucksformen umfasst: Kino, Literatur, Musik, Medien, Malerei usw.
Diese Narrationen bilden das Fundament des Gedächtnisses, sowohl des kollektiven (Halbwachs) als auch des individuellen (Bruner), da sie Möglichkeiten darstellen, Diskurse, Erfahrungen und historische Ereignisse zu organisieren. Gleichzeitig formulieren sie neue Zukunftsvorstellungen, weshalb es wichtig ist, Konzepte zu problematisieren, die sich aus der Verflechtung von Räumlichkeit und Zeitlichkeit ableiten, wie Fortschritt, Fiktion, Wahrheitssuche, Vertreibungen und Gewalt- und Friedensprozesse. Dieser Schwerpunkt des Kongresses schlägt vor, sich mit den verschiedenen ästhetischen Mitteln auseinanderzusetzen, die von den Amerikas aus und zu den Amerikas hin generiert wurden und die das Verhältnis zwischen Politischem und Künstlerischem mit neuen Bedeutungen versehen. Gesucht werden hier Beiträge, die sich auf Aspekte Amerikas wie Geschichte, Grenze, Bewegung, Körper, Identitäten und Widerstände beziehen und diese in Frage stellen.

Informationen zur Bewerbung

Die Ausschreibung richtet sich an Masterstudierende und Doktoranden der interamerikanischen (latein-, nordamerikanischen, karibischen) Studien und verwandten Bereichen. Bewerbungen können einzeln oder im Rahmen von Paneldiskussionen eingereicht werden. Die Proposals müssen folgende Informationen enthalten: Titel der Arbeit, Name und akademische Zugehörigkeit, E-Mail, Schlüsselbegriffe. Die vorgeschlagenen Panels müssen aus mindestens 3 und höchstens 5 Personen bestehen. Ein Abstract von maximal 400 Wörtern in Englisch, Deutsch, Spanisch oder Portugiesisch ist bis zum 10. März 2020 an die folgende E-Mail zu senden: congresoiasbielefeld@gmail.com.
Wichtige Termine:

Deadline für die Einreichung von Abstracts und Paneldiskussionen: 10. März 2020
Bestätigung der Annahme von Beiträgen und Paneldiskussionen: 30. März 2020 Bestätigung der Teilnahme durch die Teilnehmenden: 20. April 2020
Für weitere Informationen: Fachschaft IAS congresoiasbielefeld@gmail.com

En el complejo y diverso espacio que comprendemos como las Américas, es posible identificar un auge en las investigaciones que toman en cuenta las correlaciones entre espacio, temporalidad y memoria. Es así como destacan en la región diversos intentos, teorías, aproximaciones y procesos socioculturales que buscan reconfigurar las historiografías oficiales, las ideas de fUtUro y problematizar las diferentes crisis que atraviesan de manera transnacional al hemisferio, rompiendo con las taxonomías tradicionales de los estudios de área que muchas veces pasan por alto los entrelazamientos Norte – Sur, Atlántico-Pacífico, etc.

En este sentido, diversos acercamientos interdisciplinarios pretenden rastrear o dar cuenta de las formas de percibir el pasado y las diferentes temporalidades y concepciones del tiempo que supone el concepto de futuro intentando ser una respuesta, o bien una alternativa, a la historiografía clásica. Sin embargo, en este proceso emergen múltiples disputas entorno a las subjetividades sociales y políticas, a la construcción de la historia y el estatus de “verdad”. En ese sentido, autores como J. y A. Assmann, Todorov, Hirsch, Jelin, entre otros, han señalado que la elaboración de memoria no es un proceso perfectible o un espejo de la realidad. Por el contrario, los sujetos construyen memorias con relación a ciertos marcos o framing de la realidad, en donde la memoria y el olvido actúan como elementos constitutivos del recuerdo.

En las Américas, en particular, emergen múltiples intentos de elaboración de memoria. Por un lado, están aquellas ligadas a las memorias nacionales en donde el Estado y las élites son quienes construyen los relatos oficiales sobre las luchas armadas, procesos de paz, guerras, dictaduras, conflictos raciales, imperialismo, entre otros. Por otro lado, y como respuesta a esta corriente y a la crisis generalizada sobre las grandes narraciones y teorías, surgen un gran número de producciones que dan espacio a sujetos subalternizados, cuerpos disidentes o posmemorias, que por lo general han sido obliteradas por la historia oficial. Movimientos sociales emancipatorios como Black Lives Matter y Ni Una Menos, son solo algunos ejemplos de estas posibles relecturas de las narrativas hegemónicas.
Estas nuevas propuestas teóricas, históricas, literarias, políticas y culturales problematizan la construcción del testimonio desde el binomio realidad-ficcionalidad y desde estas se exploran las múltiples formas del relato, espacialidades y temporalidades, que solo son posibles transgrediendo a la memoria como un hecho fáctico.

El Tercer Congreso Internacional de Estudiantes Interamericanistas busca ser un espacio de intercambio transdisciplinario de discusión en torno a dichas problemáticas de la memoria y las diferentes temporalidades y concepciones de tiempo en disputa. Para esto, el congreso propone las siguientes áreas temáticas:

Política y sociedad

En las Américas transcurren una diversidad de procesos sociopolíticos: (neo)colonialismo, dictaduras, procesos de paz, exilio, (neo)extractivismo, entre otros, que como consecuencia han dado espacio a la construcción de diversos movimientos sociales nacionales, indígenas, obreros, campesinos, feministas, de diversidad sexual, etc. Dichos movimientos no solo se disputan el poder frente al Estado y la sociedad en sí; también lo hacen con respecto a la construcción de historia y verdad, en especial aquella relacionada con la violencia de Estado.

Esta disputa por la legitimación de una narrativa o (pos)memorias se tensiona especialmente a la hora de (re)construir o dar cuenta de la línea divisoria entre víctimas-victimarios, testimonio-censura, lo cual hace que los estudios de la memoria sean terreno fértil para problematizar la política y lo político, lo público y lo privado y cómo lo narrado proyecta diferentes temporalidades y espacialidades. Este eje del congreso busca abordar las siguientes líneas temáticas: lugares y Usos políticos de la memoria; políticas de la memoria; Usos y abusos del pasado; justicia, reparación y comisión de la verdad; (pos)memoriasy memorias subalternas.

Pensamiento interamericano

La naturaleza de la memoria y sus procesos han sido fundamentales para la discusión filosÓfica y de las Ciencias Sociales, particularmente en torno a las preguntas sobre el conocimiento humano. En el contexto de las Américas, la memoria también ha jugado Un rol central, el cual puede rastrearse desde los conocimientos de los grupos indígenas y la cuestión de la memoria de la naturaleza; en la discusión sobre las construcciones de identidades nacionales; el surgimiento del pragmatismo en los Estados Unidos; e incluso hasta la pregunta sobre los procesos interrumpidos por la colonización. La discusión sobre la memoria y sus diferentes procesos, más que una excepción, ha sido un rasgo característico del pensamiento en las Américas.

Las visiones de desarrollo, la teoría de la dependencia o teorías de centro-periferia producidas en o desde las Américas reflejan el rol central del futuro y los procesos de la memoria. Un enfoque interamericano en los estudios de la memoria representa una oportunidad para explorar las intrincadas relaciones entre procesos sociales, políticos y económicos en distintos niveles (local, nacional, global) y la formación de la memoria, la identidad y las ideas del futuro, en las distintas formas en que se pueden dar. En este sentido, también se presenta la oportunidad de escuchar y reflexionar desde las experiencias de los pueblos indígenas que han resistido siglos de opresión y que plantean cuestiones como el papel del lenguaje o la tradición oral, tanto en los procesos de memoria como en los proyectos de cara al futuro. Esta sección invita a propuestas que cuestionen el concepto de memoria y futuro en sí mismos y desde casos particulares y concretos que permitan reflexionar y discutir estos conceptos desde las Américas. De igual forma, se busca una reflexión conceptual desde y sobre autores americanos, como Jelin, Mansilla, Castro-Gómez, Borges u otras voces que problematicen estos aspectos.
Narrativa

Intentar generar un concepto homogéneo de narrativas en las Américas sería de por sí negar todos los procesos históricos, sociales y culturales que atraviesan y entrelazan las diferentes regiones del continente con sus respectivos relatos. Por lo tanto, es necesario partir de una definición amplia de narrativa que incluya diferentes expresiones estéticas y culturales: cine, literatura, música, medios, pintura, etc.
Estas narraciones construyen la base de la memoria, tanto colectiva (Halbwachs) como individual (Bruner), ya que constituyen formas de organizar discursos, experiencias y SucesOS históricos. Al mismo tiempo, configuran nuevas concepciones del futuro, por lo que resulta importante problematizar conceptos derivados del entrelazamiento entre espacialidad y temporalidad, tales como progreso, ficción, búsqueda de la verdad, desplazamientos y procesos de violencia y paz. Este eje del congreso propone abordar los diferentes dispositivos estéticos que se han generado desde y hacia las Américas y que resignifican la relación entre lo político y lo artístico. Se buscan propuestas que relacionen y cuestionen aspectos de las Américas como historia, frontera, movimiento, cuerpo, identidades y resistencias.

Información de postulación:

La convocatoria está abierta a estudiantes de maestría y doctorado de Estudios InterAmericanos (Latino/ Norteamérica y el Caribe) y de óreas afines. Se puede postular de manera individual o con propuestas de pa-neles de discusión. Las propuestas deben contar con la siguiente información: título de la ponencia, nombre y filiación académica, correo electrónico, palabras clave. Los paneles propuestos deben estar integrados por un mínimo de 3 y un máximo 5 personas. Se requiere un resumen de máximo 400 palabras en alemán, español, inglés o portugués hasta el 10 de marzo de 2020 al siguiente correo: congresoiasbielefeld@gmail.com.

*Fechas importantes:

Fecha límite para recepción de resúmenes de ponencias y paneles de discusión: 10 de marzo de 2020
Confirmación de aceptación de ponencias y paneles de discusión: 30 de marzo de 2020 Confirmación de participación por parte de los/as participantes: 20 de abril de 2020
Para mayor información:
Asociación de estudiantes IAS / Fachschaft IAS congresoiasbielefeld@gmail.com*

Beitrag von: Camilo Forero

Redaktion: Robert Hesselbach