Wie konnte in der Epoche der Frühen Neuzeit affektives Handeln in unterschiedlichen sozialen Kontexten genutzt werden, um innerhalb eines normativen Rahmens Veränderungen zu bewirken? Gab es geschlechterspezifische Unterschiede, die die Versuche, gesellschaftliche Spielräume zu ermöglichen, prägten? Wie konkretisierten sich diese Spielräume, wie wurden sie in den Künsten thematisiert? Diesen Fragen geht ein vom Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) an der Universität Osnabrück ausgerichteter zweitägiger Workshop nach, der in interdisziplinärer Perspektive mit Vertretern aus den romanistischen und germanistischen Literaturwissenschaften, den Musik-, Kunst- und Geschichtswissenschaften sowie der Theologie Affekte als potentielle Instrumente zur Erweiterung eines Normenrahmens in den Blick nimmt.

Programm

Freitag 11.6.2021
10:00 Uhr
Kai Bremer (IKFN): Begrüßung und Einführung
10:30-11:30 (Moderation Meike Rühl, IKFN)
Hilge Landweer (FU Berlin): Angemessenheit – Situation – Raum: Eckpunkte der (Gender-)Spielräume des Affektiven
11:30-11:45 Pause
11:45-12:45 (Moderation Meike Rühl, IKFN)
Andrea Grewe (IKFN): Amour, passion, jalousie – Genderspezifische Spielräume des Affektiven in der Erzählliteratur französischer Autorinnen des 16. und 17. Jahrhunderts
Responsion: Stephanie Bung, Universität Duisburg-Essen
12:45-14:30 Mittagspause
14:30-15:30 (Moderation Christian Schneider, IKFN)
Bernhard Teuber (LMU München): Spielräume der Affektivität zwischen Zähmung und Entfesselung – Seelen- und Gender-Imaginationen in der karmelitischen Mystik Spaniens
15:30-16:30 (Moderation Christian Schneider, IKFN)
Anita Traninger (FU Berlin): Affektregimes: Fragen an eine Theorie literarischer Resonanz
16:30-17:00 Kaffeepause
17:00-18:00 (Moderation Christian Schneider, IKFN)
Susanne Schlünder (IKFN): Spielräume des Affektiven in der spanischen Literatur des 18. Jahrhunderts: Poetologie – Ökonomie – Natur
Responsion: Christian von Tschilschke, WWU Münster
18:00-19:00 (Moderation Christian Schneider, IKFN)
Margit Eckholt (IKFN): Der „Sílex del divino amor“ von Antonio Ruiz de Montoya (1585-1652) – Affektivität in der Spannung von ignatianischer (missionarischer) und theresianischer (mystischer) Spiritualität
Responsion: Mariano Delgado, Universität Fribourg; Juan Dejo SJ, Universidad Ruiz de Montoya, Lima/Peru

Samstag 12.6.2021
10:00-11:00 Uhr (Moderation Andrea Grewe, IKFN)
Kai Bremer (IKFN): Die Liebe zum Recht als Überwinderin der Affekte. Gryphius‘ Übersetzung von Vondels Gebroeders
Responsion: Daniel Weidner, Universität Halle-Wittenberg
11:00-12:00 Uhr (Moderation Andrea Grewe, IKFN)
Dietrich Helms: Spielräume weiblicher Musikpraxis um 1600 in England
Responsion: Sabine Meine, Hochschule für Musik und Tanz Köln
12:00-12:15 Pause
12:15-13:15 Uhr (Moderation Andrea Grewe, IKFN)
Silvia Schmitt-Maaß (IKFN): Freiraum Pastellporträt? Zwei Bildnisse von Jean-Étienne Liotard und Rosalba Carriera im Vergleich
Responsion: Klaus Niehr (IKFN)
13:15-14:00 Pause
14:00-15:00 Uhr (Moderation Andrea Grewe, IKFN)
Rüdiger Campe (Yale University): Institution und Affekte im Neostoizismus und bei Thomas Hobbes
15:00-15:15 Pause
15:15-16:15 Uhr (Moderation Andrea Grewe, IKFN)
Siegrid Westphal (IKFN): Rechtliche Spielräume durch den Einsatz von Affekten. Argumentationsstrategien von Männern und Frauen in zivil- und strafrechtlichen Verfahren an frühneuzeitlichen Gerichten
Responsion: Anne-Charlott Trepp (Universität Kassel)
16:15-16:45 Uhr
Christian Schneider, Meike Rühl (beide IKFN): Abschlussdiskussion, Verabschiedung

Der Workshop findet virtuell statt. Der Link zum virtuellen Konferenzraum wird kurz vor der Veranstaltung versendet. Um Anmeldung bis zum 08. Juni wird gebeten bei
Dr. Annika Schmitt
Universität Osnabrück, Forschungszentrum IKFN
annika.schmitt@uni-osnabrueck.de

Beitrag von: Annika Schmitt

Redaktion: Christine Montmasson