Stadt: Regensburg (Online-Tagung)

Frist: 2021-07-31

Beginn: 2021-11-12

Ende: 2021-11-13

Die Geolinguistik beschäftigt sich traditionell mit der Erhebung von Sprachdaten in Form von linguistischen Merkmalen bestimmter Regionen und spiegelt diese in sogenannten Sprachatlanten wieder. Neuere Ansätze und Perspektiven der Geolinguistik können das bestehende Modell um verschiedene Parameter erweitern:
Zum einen können digitale Möglichkeiten (E-Geography, multimediale Sprachatlanten) weiter ausgeschöpft werden, so dass man z.B. durch Georeferenzierung durchsuchbare Sprachdaten generieren kann und diese auf verschiedenen Ebenen verknüpfbar werden. Zum anderen können auch neue Denkansätze die Geolinguistik erweitern, die über die Betrachtung der einzelnen diatopischen Varietäten hinaus gehen und allgemein die Distribution der Sprachen im Raum sowie die dabei zugrundeliegenden Faktoren wie Geographie (Klima, geologische Beschaffenheit etc.), sozio-politische Gegebenheiten und Prozesse sowie Migrationen (ausgelöst durch Krieg, Handel, Naturkatastrophen, Tourismus etc.) berücksichtigen (cf. Spatial Turn, Area Studies).
Um diese Faktoren näher zu beleuchten, gibt es eine gewisse Notwendigkeit, auch Nachbardisziplinen wie die Geschichtswissenschaften (z.B. für die Arbeiten der historischen Geolinguistik), die Geographie (z.B. in der geofaktoriellen Linguistik) oder die Politik- und Gesellschaftswissenschaften (z.B. bei der Geo-Perzeptionslinguistik und Migrationslinguistik) stärker mit einzubeziehen.

Willkommen sind Beiträge aus der Romanistik und ihren Nachbardisziplinen (z.B. Germanistik, Anglistik), die sich mit der Verteilung von Sprachen und Varietäten im Raum sowie ihren Distributionsbedingungen und ihrer Entstehungsgeschichte beschäftigen – d.h. innovative Methoden und Theorien zur Geolinguistik, Dialektologie, Perzeptionslinguistik und Migrationslinguistik.

Organisation: Roger Schöntag & Laura Linzmeier

Die Tagung findet vom 12.11.-13.11.2021 in Zoom (gehostet von der Universität Regensburg/Institut für Romanistik) statt und wird von der Vielberth-Stiftung gefördert.

Wir bitten um die Einreichung eines Abstracts mit einem Themenvorschlag bis zum 31. Juli 2021 (300 Wörter + Auswahlbibliographie) für einen 20-30minütigen Vortrag (+ 10 Min. Diskussion) bei roger.schoentag@fau.de oder laura.linzmeier@ur.de.

Vortragssprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch.

Gastvorträge bzw. Key note speaker:

  • Thomas Krefeld (München)
  • Christian Schwarz (Berlin)/Philipp Stöckle (Wien),
  • Mickaël Alcibar (Bordeaux)/Tangui Pennec (Paris)
  • Felix Tacke (Bonn)
  • Chiara Meluzzi (Mailand)

Beitrag von: Laura Linzmeier

Redaktion: Christine Montmasson