Stadt: Zwickau

Frist: 2021-09-30

Beginn: 2022-06-14

Ende: 2022-06-16

Wir leben in einer globalisierten und multikulturellen Welt, in der soziale Netzwerke
eine immer wichtigere Rolle im gesellschaftlichen Austausch spielen. Sie können
einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von interkulturellen Freundschaften
haben, wie Mas’udah (2017) zeigt. Interkulturelle Kommunikation (oder Interkulturalität
im weitesten Sinne) und soziale Netzwerke sind eng miteinander verbunden, nicht nur
im privaten Bereich, sondern auch im Bildungskontext. Mouhadjer (2018) verweist
beispielsweise auf die Rolle, die soziale Netzwerke bei der Entwicklung interkultureller
Kompetenz bei Studierenden spielen. In der Tat können neue Technologien den
Zugang zu verschiedenen Kulturen erleichtern und virtuelle Räume des Vertrauens
und des Austauschs schaffen. Jakubowski (2018) hebt in diesem Kontext das große
Potenzial wissenschaftlicher Studien, insbesondere der Medienwissenschaft und der
interkulturellen Kommunikation, hervor, denn soziale Netzwerke ermöglichen es
Forschern insbesondere aus den Disziplinen Linguistik und Soziologie, auf eine große
Datenbasis zuzugreifen, um Interkulturalität innerhalb der Gesellschaft zu analysieren.
Die oben angeführten Studien zeigen, dass die Wechselwirkung zwischen sozialen
Netzwerken und Interkulturalität bereits untersucht wurde. Trotzdem gibt es noch neue
Reflexionsfelder, die es zu erforschen gilt. Bisher sind Arbeiten, die die beiden
genannten Konzepte und die Arbeitswelt miteinander verknüpfen, selten, auch wenn
viele Unternehmen z. B. einen Facebook- oder Instagram-Account haben, um im
Austausch mit ihren Kunden zu stehen (Godey et al. 2016, Carah & Shaul 2016,
Portmann 2020). Die sozialen Netzwerke finden auch im kulturübergreifenden
Marketing Anwendung (Mavragani et al., 2019). Soziale Netzwerke erleichtern
zweifellos den Zugang zu neuen Märkten. Gerade in einer globalisierten Welt werden
interkulturelle Divergenzen nicht nivelliert, sondern gewinnen im Umgang mit
potentiellen Kunden, Arbeitnehmern und Arbeitgebern mit unterschiedlichen
kulturellen Hintergründen stetig an Bedeutung.

Die Analyse der Interdependenzen dieser drei Begriffe – “Interkulturalität”, “soziale
Netzwerke” und “Arbeitswelt” – erscheint besonders fruchtbar und wird daher
Gegenstand einer Tagung mit dem Titel “Interkulturalität, soziale Netzwerke und die
Arbeitswelt” sein, das in Kooperation zwischen der Westsächsischen Hochschule
Zwickau und der Université Grenoble Alpes stattfinden wird.
Die Beiträge der Tagung zielen darauf ab, die Verbindungen zwischen diesen drei
Begriffen zu erforschen und können unter anderem die folgenden Fragen behandeln:

- Wie werden soziale Netzwerke in der Arbeitswelt genutzt (Werbezwecke, Firmen-
Kunden-Beziehungen, Produktvertretung…)?
- Wie tragen diese Nutzungen dazu bei, Interaktionen zu gestalten und neue Formen
der Kommunikation zu etablieren?
- Welche Unterschiede sind in Abhängigkeit von unterschiedlichen Sprach- und
Kulturräumen zu beobachten?
- Wie spiegeln soziale Netzwerke professionelle Praktiken wider (Weitergabe von
Fachwissen, Fachsprache, Terminologie, etc.)?
- Welche Strategien und diskursive Verfahren werden eingesetzt, um soziale
Beziehungen in diesem Kontext aufrechtzuerhalten?

Die dreitägige Tagung findet vom 14., 15. bis 16. Juni 2022 in Zwickau, Deutschland,
statt.
Interessierte sind eingeladen, ein abstract (in Deutsch, Französisch oder Englisch)
im Umfang von ca. 250 Wörtern einzureichen, zusammen mit einer kurzen
biographischen Notiz. Unser Ausgangspunkt sind die Disziplinen Linguistik, Medien
und interkulturelle Kommunikation, aber eine Annäherung an diese Konzepte im
Lichte anderer Disziplinen ist ebenfalls willkommen.

Bitte senden Sie Ihr abstract bis zum 30. September 2021 an die folgende Adresse:
Kontakt:
Nadine Rentel und Dominique Dias: zwickaujuni2022@gmail.com

Beitrag von: Nadine Rentel

Redaktion: Christine Montmasson