Stadt: Köln

Frist: 2021-11-01

Beginn: 2022-01-14

Ende: 2022-01-14

Die italienische Migration nach Brasilien hat sowohl das Herkunftsland im Mittelmeer als auch das Zielland westlich des Atlantik nachhaltig geprägt und ein Band zwischen beiden Kulturräumen geknüpft, das von der deutschsprachigen Romanistik aufgrund der strukturellen Anbindung der Italianistik an die Französistik und der Lusitanistik an die Hispanistik oder die Lateinamerikanistik häufig übersehen wird. Der kulturelle Kontext italo-brasilianischer Beziehungen ist vielfältig und komplex und erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte hinweg.

Der Workshop zielt auf einen eng umrissenen Teilbereich dieses Themenfeldes ab, nämlich die Italienaufenthalte brasilianischer Intellektueller im 20. Jahrhundert. Italien wurde für viele Brasilianer:innen zum Sehnsuchtsland, das gerade Intellektuelle (Autor:innen, Filmemacher:innen, Musiker:innen, Journalist:innen usw.) gerne bereisten, wenn sich eine Gelegenheit dazu ergab. Was diese Reisenden antrieb ist vielfältig: Die Erkundung des Herkunftslandes ihrer Vorfahren, die Suche nach dem Ursprungsland der romanischsprachigen Welt, eine kunsthistorische oder literarische Begeisterung für die römische Antike oder äußere Faktoren wie Kriege, Exil oder diplomatische Aufträge.

Von Sergio Buarque de Holanda, Murilo Mendes und Rubem Braga, über Clarice Lispector und Indá Soares Casanova, bis hin zu Chico Buarque, Glauber Rocha und Júlio Cesar Monteiro Martins lassen sich zahlreiche Namen brasilianischer Intellektueller nennen, die sich in Italien aufhielten und diesen Aufenthalt filmisch dokumentierten, literarisch verarbeiteten oder postalisch weiterkommunizierten. Der Workshop verfolgt das Ziel, spezifische Forschung zu den Italienreisen brasilianischer Schriftsteller*innen und Filmemacher*innen im 20. Jahrhundert zu bündeln und eventuelle Schnittmengen in der Wahrnehmung dieses Landes „durch die brasilianische Brille“ zu identifizieren.

Die Veranstaltung findet am 14. Januar 2022 an der Universität zu Köln statt, die Vorträge sollten in deutscher oder englischer Sprache gehalten werden. Bitte senden Sie Ihr Abstract (max. 400 Wörter), zusammen mit einer kurzen biobibliographischen Angabe an: janek.scholz@uni-koeln.de Beitragsvorschläge werden bis 1. November 2021 entgegengenommen. Die Zusagen zur Teilnahme am Workshop werden bis spätestens 14. November 2021 versandt.

Beitrag von: Janek Scholz

Redaktion: Robert Hesselbach