Stadt: Köln

Frist: 2022-03-01

Beginn: 2022-08-31

Ende: 2022-09-02

URL: https://zus.uni-koeln.de/tagung/mehr-sprachliche-bildung

Sprache stellt sowohl das Ziel als auch den Weg in Bildungskontexten dar. Sprachliches Lernen kann als Unterrichtsziel verfolgt und/oder als Instrument für das Lehren und Lernen von Unterrichtsinhalten genutzt werden. Das Sprachrepertoire im Klassenzimmer beschränkt sich hier nicht nur auf die Unterrichtssprache; auch die Lernenden bringen ihre bereits vorhandenen, individuellen (mehr-)sprachlichen Kompetenzen mit, z. B. Herkunftssprachen, Familiensprachen, Dialekte etc. Dies wirft die Frage auf, wie sprachliches Lernen bei gleichzeitiger Wertschätzung und Einbindung der heterogenen Voraussetzungen und multilingualen Hintergründe der Lernenden gefördert werden kann. In diesem Zusammenhang konnten bereits verschiedene Konzepte wie Mehrsprachigkeit, bilingualer Unterricht, Mehrsprachigkeitsdidaktik, Herkunftssprachen, Sprachbewusstheit, sprachsensibler Unterricht, Mehrsprachigkeitskompetenz und Translanguaging unser Verstehen vom Sprachlehren und Sprachlernen erweitern.
Eine mehrsprachige Lernumgebung ist nicht auf den Sprachunterricht begrenzt; der Prozess der sprachlichen Bildung muss als interdisziplinäre Aufgabe verstanden werden, welche die aktive Kooperation verschiedener Fächer voraussetzt. Sowohl die Lehramtsausbildung angehender Lehrkräfte als auch die Professionalisierung von Lehrkräften würden von einem solchen interdisziplinären Dialog profitieren. Ein wesentliches Ziel der Tagung “MEHR|SPRACHLICHE|BILDUNG – Sprachliche Vielfalt als Chance und Herausforderung in Bildungskontexten” ist es, die Diskussionsergebnisse in die Praxis
zu transferieren. Nur so können inklusive Lernumgebungen für Lernende in multilingualen Kontexten geschaffen werden.
Weitere Fragestellungen lassen sich für die Tagung ableiten:
» Wie können die Herkunftssprachen der Lernenden wertgeschätzt und anerkannt werden, sodass sie das Lernen von weiteren Sprachen positiv beeinflussen?
» Worin bestehen Vorteile für die Lernenden beim Einbezug mehrsprachigkeitsdidaktisch orientierter Lehr-/Lernansätze und wo liegen Herausforderungen?
» Mit welchen Herausforderungen sehen sich Lehrkräfte in multilingualen Settings konfrontiert und welche Lösungsansätze könnten ihnen angeboten werden?
» Welche Vor- und Nachteile liegen in digitalen Angeboten im Hinblick auf die Implementierung multilingualer Settings?
» Wie wird mit den Herausforderungen multilingualer Lehr-/Lernsettings in anderen Ländern umgegangen und welche Aspekte ließen sich in Deutschland adaptieren?
» Müsste die Arbeit in/an multilingualen Settings über den Kontext Schule hinaus ausgedehnt werden, und wenn ja – wie?
» Wie haben die Pandemie und Digitalisierung multilinguale Lehr-/Lernsettings beeinflusst?
» Wie kann Mehrsprachigkeitskompetenz in anderen Lernkontexten, die über das Fremdsprachenlernen hinaus gehen, förderlich sein?

Diese und ähnliche Fragestellungen werden im Fokus der Tagung stehen. Sie sind herzlich eingeladen, bis zum 01.03.22 Abstracts (max. 250 Wörter) über www.conftool.net/mehr-sprachliche-bildung einzureichen, die auf oben aufgeführte Fragen oder folgende Themen Bezug nehmen:
» Digitalisierung
» Herkunftssprachen
» Inklusion
» Sprachbewusstheit
» Sprachliche Bildung
» Sprachidentität
» Sprachpolitik
» Sprachvarietät(en)
» Multikulturalität
» Mehrsprachingkeitskompetenz
» Machtverhältnisse im Klassenraum
» Lehren in mehrsprachigen Kontexten
» Translanguaging
Format:
Einzelvorträge (40 Minuten; max. 25 min davon Vortrag) oder interaktive Workshops (90 Minuten)

Beitrag von: Aline Willems

Redaktion: Robert Hesselbach