Stadt: Alicante, Castelló de la Plana, València

Frist: 2022-05-31

URL: https://web.ua.es/es/monti/de/call-for-papers.html

MonTI 15 (2022)
Übersetzungen von klassischen Sprachen und heiligen Texten. Hermeneutiken und Methodologien
Herausgeber: Luis Pomer Monferrer (Universitat de València), Ioannis Kioridis (Open Hellenic University / University of Belgrade) & Katarzyna K. Starczewska (CCHS-CSIC)

Der publizistische Erfolg und die Verbreitung von Veröffentlichungen von Übersetzungen klassischer griechisch-lateinischer Texte zeigen das Interesse, das sie in unserer Gesellschaft wecken. Gleichzeitig trägt die Anzahl erfolgreicher Übersetzungen und deren Verbreitung zur Verfestigung des Kanons klassischer Autoren und Werke bei. Theoretische Studien sind jedoch nach wie vor ein Desiderat, wie der Mangel an übersetzungsspezifischen Zeitschriften der Klassischen Philologie oder das übliche Fehlen einer Sektion zum Thema Übersetzung auf Kongressen der Klassischen Philologie beweist. Diese Ausgabe soll die Lücke auf diesem Gebiet schließen und der Forschung, die sich mit der Rolle der Übersetzung und der Übersetzer beschäftigt, mehr Sichtbarkeit verleihen. Die Theorie und Praxis des Übersetzens aus dem Griechischen und Lateinischen sowie die Rolle des Übersetzers als Kulturvermittler zwischen der antiken und der modernen Welt, einschließlich Studien zur Didaktik, bilden den ersten Themenblock dieser Ausgabe, der auch interkulturelle Beziehungen und das Konzept der Übersetzung in der antiken Welt umfasst. Wesentlich reichhaltiger ist die Bibliographie zum zweiten Themenblock, der die Hermeneutik und Bibelexegese sowie die Geschichte der Übersetzung der heiligen Texte der drei großen monotheistischen Religionen umfasst. Studien über das Mittelalter verzweigen sich in die drei großen Kulturen, die in Europa präsent sind: das westliche Christentum mit den ersten Übersetzungen klassischer Texte in die aufkommenden Landessprachen; das byzantinische oder östliche Christentum mit seinen Übersetzungen und Werken der Textkritik; und der Islam und die arabische Welt als Übermittler der griechischen Wissenschaft und Philosophie. Zu beachten ist auch die Rolle der jüdischen Gelehrten, die an den königlichen Höfen als Übersetzer, zum Beispiel aus dem Arabischen, tätig waren. Schließlich beinhaltete ein Großteil der Renaissance der klassischen Kultur, die der Humanismus herbeiführte, Übersetzungen der griechischen und römischen Klassiker; darüber hinaus leisteten Humanisten wie Luis Vives und Erasmus von Rotterdam wichtige Beiträge zur Übersetzungstheorie.

Thematische Schwerpunkte

  • Die Übersetzungen klassischer Texte in moderne Sprachen und ihre Ausgaben: Theorie und Praxis. Die Arten der Übersetzung: verbum e verbo, sensum de senso . Die besondere Problematik beim Übersetzen griechischer und lateinischer Poesie. Die Übersetzung von Eigennamen. Die Etablierung einer Literatursprache durch die Übersetzung klassischer Texte: der Verlag Bernat Metge und die katalanische Literatur.
  • Übersetzung und Interkulturalität in der antiken Welt. Der Begriff der Übersetzung in Griechenland. Die Theorie der Übersetzung in Rom: Cicero, Horaz, Hieronymus von Stridon.
  • Die Übersetzung und Auslegung der Bibel und anderer heiliger Texte. Die griechische und lateinische Version der Bibel: Septuaginta, Vulgata, Vetus Latina . Biblische Hermeneutik und Exegese: die verschiedenen Auslegungsmethoden der Heiligen Schrift. Philologie und biblische Textkritik. Die Herausforderungen beim Übersetzen des Wortes Gottes: der Fall der prophetischen Texte. Die Übersetzung der Bibel in die Sprachen der östlichen jüdischen und christlichen Gemeinden: Griechisch, Arabisch, Koptisch, Syrisch, Äthiopisch, Armenisch, Georgisch. Der Koran und seine Übersetzungen. Die Übersetzung der Bibel in moderne Sprachen: Martin Luther und die Standardisierung der deutschen Sprache.
  • Die mittelalterlichen wissenschaftlichen und philosophischen Übersetzungen: die Bewahrung des griechischen Erbes und die Rettung verlorener Texte dank arabischer Übersetzungen. Ihre Rezeption im lateinischen Westen. Übersetzung und Textkritik im byzantinischen Reich. Die mittelalterlichen Übersetzungen von Klassikern. Die Übersetzerschule von Toledo.
  • Die Übersetzung in der Renaissance und im Humanismus. Die humanistischen Übersetzungen von klassischen Texten. Theoretische Beiträge zur Übersetzung der Humanisten: Luis Vives, Erasmus von Rotterdam. Übersetzungen der Autoren des Goldenen Zeitalters.
  • Die Übersetzung in der Didaktik der klassischen Sprachen. Aktive Methoden und Gültigkeit der traditionellen Grammatik-Übersetzungsmethode.

Zeitplan und Fristen für die Einreichung
Diejenigen, die an einer Teilnahme an dieser Ausgabe interessiert sind, müssen den vollständigen Text des Artikels in einer der offiziellen Sprachen der Zeitschrift (Englisch, Katalanisch, Spanisch, Französisch, Italienisch oder Deutsch) bis zum 31. Mai 2022 an das MonTI -Sekretariat (monti.secretaria@ua.es) schicken. Sie müssen den Titel und ein Abstract mit 150 Wörtern in Englisch und in einer zweiten, aus den offiziellen Sprachen der Zeitschrift (Katalanisch, Spanisch, Französisch, Italienisch oder Deutsch) ausgewählten Sprache enthalten. Im September-Oktober 2022 wird die Zeitschrift die Annahme oder Ablehnung der Vorschläge mitteilen. Das voraussichtliche Erscheinungsdatum der Monographie ist das Frühjahr 2023.

Beitrag von: Ferran Robles Sabater

Redaktion: Robert Hesselbach