Stadt: Berlin

Frist: 2023-04-30

Beginn: 2023-10-05

Ende: 2023-10-06

Von ihren Zeitgenossen als „Wunder“ bestaunt und lobend zu Einzelfällen erklärt, werden die wenigen heute noch bekannten Autorinnen der Frühen Neuzeit vor allem als Ausnahmeerscheinungen rezipiert. Diese Autorinnen bezogen sich jedoch schreibend in vielfältiger Weise auf andere dichtende Frauen, sei es als vertraute Freundin, als unterstützende Mäzenin oder als das aus Katalogen gelehrsamer Frauen bekannte Vorbild. Welches emanzipatorische Potential konnten diese gedichteten Beziehungsweisen entfalten und in welchen Medien, Gattungen und poetischen Verfahren wurde ‚Freundinnenschaft‘ gestaltet?

Nachdem die vorangegangenen von der FONTE-Stiftung geförderten Jahrestagungen die Autorinnen des 17. und 18. Jahrhunderts über Textfiguren der Emanzipation und Autorisierungs- bzw. Legitimierungsstrategien (neu) entdeckten, widmet sich die vierte Jahrestagung ‚Femmes de Lettres‘ vor allem Autorinnen des 17. Jahrhunderts, die ihr literarisches Schreiben in Beziehung zu anderen Frauen gründeten und in diesem Schreiben auch neue Beziehungsweisen entwarfen. Wir suchen im Sinne einer transphilologischen Herangehensweise Beiträge, in denen literarische Schriften von europäischen Autorinnen des 17. Jahrhunderts vorgestellt werden und die zugleich zu einer Diskussion darüber anregen, wie das literaturwissenschaftliche Schreiben über die Geschichte der Literatur aus dieser Perspektive selbst neu zu gestalten wäre.

Angebunden an diese Tagung ist die von der FONTE-Stiftung herausgegebene, im Züricher Secession-Verlag erscheinende Buchreihe „Femmes de Lettres“, in der bereits Texte der Autorinnen Louise Labé, Christiana Mariana von Ziegler, Francoise de Grafigny, Sidonia Hedwig Zäunemann, Sibylla Schwarz sowie María de Zayas y Sotomayor erschienen sind.

Zusendungen von Abstracts bis zu 400 Wörtern sind bitte – zusammen mit einer Biobibliographie – bis zum 30.04.2023 zu richten an:

gudrun.weiland@hu-berlin.de und renate.kroll@romanistik.hu-berlin.de

Beitrag von: Gudrun Weiland

Redaktion: Robert Hesselbach