Welchen Beitrag kann Literatur in der Auseinandersetzung mit Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt leisten? In der Weiterentwicklung von gesellschaftlichen Debatten um #MeToo spielt die literarische Reflexion und Verarbeitung von Missbrauchserfahrungen seit einigen Jahren eine zentrale Rolle. Damit muss sich auch der wissenschaftliche Blick verändern, etwa um der Komplexität von Konsens analytisch gerecht zu werden oder um Darstellungen sexualisierter Gewalt in ihren vielfältigen Bezugnahmen und damit verbundenen gesellschaftlich tradierten Bildern zu beleuchten.
Am 02.02.2024 (18h) widmet das Frankreichzentrum in Zusammenarbeit mit dem Institut français de Berlin diesen Fragen eine table ronde_. Unter dem Titel „Écrire #MeToo – Regards interdisciplinaires sur un phénomène littéraire actuel“ diskutieren Manon Garcia, Professorin für Philosophie (FU Berlin) und Autorin zahlreicher Bücher zur feministischen Philosophie (_Conversation des sexes: Philosophie du consentement, Flammarion, 2021), die Autorin Vanessa Springora, deren Buch Le consentement (Grasset 2020) nun verfilmt und für das Theater adaptiert wurde sowie die Literaturwissenschaftlerin Jennifer Tamas (Rutgers University/New Jersey, USA), die mit ihrer Studie Au non des femmes (Seuil 2023) in Texten der Französischen Klassik bislang vernachlässigten Darstellungen weiblicher Verweigerung nachgeht. Moderiert wird das Gespräch von der Journalistin und Buchautorin Julia Korbik (Schwestern. Die Macht des weiblichen Kollektivs, Rowohlt 2023).
Die Diskussion in französischer Sprache wird simultan ins Deutsche übersetzt. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und möchten Sie im Anschluss zum apéritif einladen (Unkostenbeteiligung 6€/4€, Studierende gratis). Für eine Teilnahme melden Sie sich bitte unter folgender Mailadresse an: anmeldung.berlin@institutfrancais.de

Beitrag von: Marie Jacquier

Redaktion: Julius Goldmann