Stadt: Bern, Schweiz

Beginn: 2015-11-20

Ende: 2015-11-20

URL: http://www.sagw.ch/dh15

Wer geisteswissenschaftlich forscht, produziert und verwendet digitale Daten. Über den gesamten Forschungsprozess – von der Konzeption der Fragestellung bis zur Publikation und der weiteren Nutzung der Ergebnisse – fallen Daten an: Sie können die eigentlichen Quellen für die Forschung sein, sie entstehen während der Forschungsarbeit und sie bilden das Endprodukt der Forschung, etwa als Datenbanken oder Publikationen. Als neue Entwicklung zeichnet es sich nun ab, dass zunehmend der gesamte Forschungsprozess und nicht nur das Endprodukt im digitalen Raum angesiedelt ist. Diese Tendenz zieht eine Reihe von Herausforderungen für die Forschenden als ‚Prosumenten’ von Daten, für die Forschungsförderung und die Forschungsinfrastrukturen nach sich.

Anknüpfend an das Format der Digital Humanities Tagung der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) im November 2013 mit ihrer Ausrichtung auf die methodischen Auswirkungen der Digital Humanities auf einzelne Fachgebiete werden an der DH-Tagung 2015 die Forschungsdaten im Zentrum stehen. Mit dieser Ausrichtung spricht die Tagung ein hoch aktuelles Thema an: Der Bedarf nach Datenmanagement in der geisteswissenschaftlichen Forschung hat stark zugenommen und damit auch die Nachfrage nach Beratungsangeboten – die Notwendigkeit der Dienstleistungen des im Entstehen begriffenen „Data and Service Center for the Humanities“ (DaSCH) der Akademie manifestiert sich in aller Deutlichkeit. Aus einer historisch-epistemologischen Perspektive geht auch infoclio.ch, das SAGW-Fachportal für die Geschichtswissenschaften, der Rolle von Daten in der Wissensproduktion nach und organisiert am 16. Oktober 2015 dazu eine Tagung in Bern (http://www.infoclio.ch/de/node/138079). Die Akademie-Tagung will den Blickwinkel disziplinär ausweiten und einen Überblick zum Stand der Debatten, der Herausforderungen und der Perspektiven geben.

Das Programm der Tagung

09:00–09:30 Eintreffen der Teilnehmenden, Begrüssungskaffee
09:30–09:45 Begrüssung und Einleitung (Walter Leimgruber)

Teil I: Forschungsdaten: Was geschieht damit?
Moderation Teil 1: Enrico Natale

09:45–10:05 Geisteswissenschaftliche Daten im digitalen Zeitalter: definitorische Zugänge (Franziska Frey)
10:05–10:25 Créer des conditions pour un management des données de recherche réussi: le projet „Research Data Lifecycle Management“ dans le cadre du CUS P2 (Pierre-Yves Burgi)
10:25–10:45 Sicherung und Vorhaltung von geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten: das „Data and Service Center for the Humanities“ und seine Dienstleistungen (Lukas Rosenthaler)
10:45–11:05 Kaffeepause
11:05–11:35 Diskussion Teil I

Teil II: Forschungsprojekte: Welche Auswirkungen hat der digitale Wandel auf die geisteswissenschaftliche Forschung? Überlegungen am Beispiel digitaler Editionen und Sammlungen
Moderation Teil 2: Markus Zürcher

11:40–12:00 Standards et best practices pour les projets d’éditions digitales (Laurent Pugin)
12:00–12.20 Standards und best practices für digitale Sammlungen (Eveline Wandl-Vogt)
12:20–12:40 Empfehlungen für das Aufbereiten von Daten in den Geisteswissenschaften im Hinblick auf Vernetzung und Nachnutzung (Martin Volk)
12:40–13:40 Mittagspause
13:45–14:15 Diskussion Teil II

Teil III: Forschungsvernetzung: Wie können Forschungsdaten vernetzt werden?
Moderation Teil 3: Lukas Rosenthaler

14:15–14:35 Vernetzte Daten und die Praktiken des Historikers – die Suche nach Anreizen und Lösungen (Tobias Hodel)
14:35–14.55 Föderal, autoritativ und nicht nur “de manu propria”: Metagrid oder die Kunst des pragmatischen Vernetzens (Sacha Zala)
14:55–15:15 Vernetzung durch Linked Open Data und standardisierte Vokabularien (Thomas Hänsli)
15:15–15.35 Kaffeepause
15:40–16:10 Diskussion Teil III

16:15–17:15 Podiumsdiskussion
Sicherung und Verfügbarhaltung von Forschungsdaten – welche Bedürfnisse hat die Fachgemeinschaft – welche Daten sind verfügbar zu halten – wer ist dafür zuständig – welche Standards sind zu beachten?
Moderation: Madeleine Herren
Teilnehmende: Gabi Schneider (SUK P2), Ingrid Kissling (SNF), Nicole Schaad (SBFI), Lukas Rosenthaler (DaSCH), Marianne Hundt (Vertretung Wissenschaft)

17:15 Schlusswort Markus Zürcher

Beitrag von: Redaktion romanistik.de

Redaktion: Christof Schöch